Emil Peschel

Emil Peschel

Wilhelm Emil Peschel (* 6. Juli 1835 in Dresden; † 29. Juni 1912[1] in Niederlößnitz/ heute Radebeul) war ein deutscher Historiker, Sprachwissenschaftler, Museumsdirektor und Biograf Theodor Körners.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Der Hofrat Emil Peschel baute in den 1860er Jahre eine umfangreiche Sammlung über den Dichter Theodor Körner auf. 1875 eröffnete er damit in Dresden-Neustadt in dem Geburtshaus Körners, in dem sich auch Friedrich Schiller zwei Jahre lang aufgehalten hatte, ein Körnermuseum, das, von Peschel zehn Jahre geleitet, 1885 in den Besitz der Stadt Dresden überging. Im Museum befand sich eine „wertvolle Sammlung von historisch-litterarisch und künstlerisch interessanten Gegenständen aus den Befreiungskriegen und der Litteraturepoche jener Zeit, Zeichnungen, Gemälde, Büsten, Medaillen, Drucksachen, Manuskripte, die seltensten Autographen u. dgl.“[2] Das Museum wurde durch die Luftangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945 zerstört.

Zum 23. September 1891, dem 100. Geburtstag von Theodor Körner, gab Peschel Körners Tagebuch und Kriegslieder aus dem 1.1813 heraus, vorher bereits Sieben Burschenlieder aus Leipzig, Freiberg und Wien (Latendorf, München 1886).[2]

Der promovierte Historiker und Sprachwissenschaftler Emil Peschel war mit Karl May bekannt, der ihm den Kontakt zum Verlag von Friedrich Ernst Fehsenfeld vermittelte. 1893 veröffentlichte er dort die Tagebuchaufzeichnungen Theodor Körners. 1898 folgte die bis heute umfangreichste Körner-Biografie in zwei Bänden bei Leipziger Verlegern.

Peschel wohnte in Niederlößnitz im, auf sein Betreiben hin 1898 nach seinem Lieblingsdichter benannten, Körnerweg 10[1] in einem schlichten Landhaus.

Werke

  • W. Emil Peschel, Eugen Wildenow: Theodor Körner und die Seinen. Leipzig (Kröner) o. J. (1898)
  • W. Emil Peschel, Eugen Wildenow: Theodor Körner und die Seinen. Zweiter Band. Leipzig, Seemann. 1898
  • Emil Peschel: Körner-Bibliographie: Zum 23. Sept. 1891, dem 100jähr. Geburtstage Theodor Körners zsgest. Leipzig: Ramm & Seemann, 1891.
  • Emil Peschel (Hrsg.): Theodor Körner’s Tagebuch und Kriegslieder aus dem Jahre 1813. Freiburg: Verlag von Friedrich Ernst Fehsenfeld, 1893

Literatur

  • Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9. 
  • Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3. 
  • Jens Pompe: "'Herr Hofrath Dr. Peschel, die hervorragendste Kapacität in diesem Fache, ist mein Freund.' Zum Verhältnis von Karl May und Emil Peschel". In: Karl-May-Haus Information Nr. 25 [2011] (S. 17-37).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Peschel/Mietzke/Meyring/Kayser/Saxony DEU
  2. a b Körner, Karl Theodor. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 10. Band, Seite 638–639.

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