Eßhoff

Eßhoff
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Brilon
Brilon
Deutschlandkarte, Position der Stadt Brilon hervorgehoben
51.3963888888898.5702777777778450Koordinaten: 51° 24′ N, 8° 34′ O
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Höhe: 450 m ü. NN
Fläche: 228,95 km²
Einwohner: 26.814 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner je km²
Postleitzahl: 59929
Vorwahl: 02961
Kfz-Kennzeichen: HSK
Gemeindeschlüssel: 05 9 58 012
Stadtgliederung: 17 Ortschaften
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
59929 Brilon
Webpräsenz:
Bürgermeister: Franz Schrewe (SPD)
Lage der Stadt Brilon im Hochsauerlandkreis
Hessen Kreis Siegen-Wittgenstein Kreis Höxter Kreis Olpe Kreis Paderborn Kreis Soest Märkischer Kreis Olsberg Meschede Winterberg Marsberg Bestwig Eslohe (Sauerland) Sundern (Sauerland) Hallenberg Medebach Brilon Schmallenberg Arnsberg Nordrhein-WestfalenKarte
Über dieses Bild
Rathaus und Turm der Propsteikirche
Propsteikirche

Brilon ist eine Stadt im östlichen Sauerland. Mit 26.814 Einwohnern hat sie die Größe einer Mittelstadt und gehört dem Hochsauerlandkreis im Osten des Landes Nordrhein-Westfalen an. Die Stadt ist staatlich anerkannter Luft- und Kneippkurort.[2] Mit 77,5 km² Stadtwald ist Brilon die Stadt mit dem größten kommunalen Waldbesitz in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geografische Lage

Brilon liegt im Osten des Sauerlands an der Grenze zu Hessen. Die Kernstadt befindet sich am Südrand der Briloner Hochfläche, einer von Kalkkuppen geprägten, hügeligen Landschaft mit einer Höhenlage von 375 m ü. NN im Möhnetal beim Osterhof bis etwa 550 m ü. NN bei Rösenbeck. Daran schließen sich im Westen die Höhenzüge des Arnsberger Waldes an. Im Südosten geht die Briloner Hochfläche abrupt in das tief eingeschnittene Hoppecketal über.

Im Norden grenzt das Stadtgebiet an die östlichen Ausläufer des Haarstrangs und geht in das Sintfeld über. Die im Ortsteil Alme entspringende Alme fließt von ihrer Quelle in nördliche Richtung und verlässt nach wenigen Kilometern das Stadtgebiet. Im Almetal befindet sich mit 278 m Höhe die niedrigste Stelle im Stadtgebiet.

Südlich der Kernstadt schließen sich die nördlichen Ausläufer des Rothaargebirges an. Dort befinden sich die Berge Dreiskopf (781 m), Hoher Eimberg (max. 806,1 m), auf dem mit 805,5 m die höchste Stelle des Briloner Stadtgebiets liegt, und Hoppernkopf (805 m), der an der Grenze zum hessischen Willingen liegt, und Großer Kluskopf (760,4 m).

Rund um den südlich der Kernstadt gelegenen, 605 m hohen Poppenberg entspringen einige Bäche, die als Quellflüsse der Möhne angesehen werden können. Die Möhnequelle wird heute oberhalb des Briloner Kurparks am Nordosthang des Poppenberges angegeben. Der eigentliche Ursprung der Möhne ist jedoch der Zusammenfluss dieses Flusslaufes mit der Aa im Norden der Kernstadt. Ein weiterer Fluss ist die Hoppecke, die von Willingen kommend nach Norden fließt. Nördlich von Brilon-Wald wendet sie ihren Lauf nach Ostnordosten, durchfließt die Ortsteile Hoppecke und Messinghausen und verlässt nach 18,6 km das Briloner Stadtgebiet, womit sie der längste Flusslauf von Brilon ist. Die Höhenzüge links bzw. nordwestlich der Hoppecke bilden hier einen Abschnitt der Rhein-Weser-Wasserscheide, die auch durch den Ortsteil Petersborn verläuft.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet Brilon erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung vom Zufluss des Harlebachs in die Alme, etwa 3 km nördlich vom Ortsteil Alme über etwa 22 km bis zum Richtplatz am Hoppernkopf westlich von Willingen. Der westlichste Punkt liegt beim Ortsteil Esshoff, der östlichste am Zufluss der Großen Aa in den Aabach nordöstlich des Ortsteils Madfeld. Die Entfernung zwischen beiden Punkten beträgt etwa 21 km.

Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 228,95 km². Größten Anteil an dieser Fläche hat der Wald mit 111,71 km² (49 %), wovon 77,5 km² im Besitz der Stadt sind, gefolgt von den landwirtschaftlich genutzten Flächen mit 89,67 km² (39 %). Gebäude- und Freiflächen nehmen 10,9 km², Verkehrsflächen 11,37 km² (jeweils 5 %) ein. Als Betriebsfläche sind 2,65 km² ausgewiesen, davon sind 2,07 km² Abbauland.[3]


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Rundblick von der Propsteikirche 2007
Rundblick von der Propsteikirche 2007


Nachbargemeinden

Brilon grenzt im Norden an die zum Kreis Paderborn gehörenden Städte Büren und Bad Wünnenberg. Im Osten von Brilon liegt Marsberg, im Südosten die zum hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg gehörenden Gemeinden Diemelsee und Willingen. Die westliche Stadtgrenze teilt sich Brilon mit Olsberg und im Nordosten liegt die zum Kreis Soest gehörende Stadt Rüthen. Olsberg und Marsberg gehören wie Brilon zum Hochsauerlandkreis

Stadtgliederung

Nach Abschluss der kommunalen Neugliederung (1975) besteht Brilon neben der Kernstadt aus 16 weiteren Ortschaften:

(Stand: 30. Juni 2007)[4]

Warte auf dem Bilstein (2006 zerstört)

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer Urkunde von Kaiser Otto II. 973 bestätigt er darin dem Erzstift Magdeburg alle von seinem Vater verliehenen westfälischen Besitzungen, darunter die „Villa Brilon“. Bei dieser Erwähnung handelt es sich freilich um eine wesentlich ältere Siedlung, wahrscheinlich das heutige Altenbrilon. Später gelangte durch Tausch der Briloner Besitz an die Paderborner Kirche, die damit ihre Vögte belieh.

Die Besiedlung der Briloner Hochfläche dürfte jedoch schon sehr viel früher erfolgt sein. Es ist davon auszugehen, dass schon zur Zeitenwende im Briloner Raum unter anderem Blei, Zink, Eisen und Kalkspat abgebaut wurden. Belegt wird das durch einen Fund im Rhonedelta, bei dem auf einem Schiffswrack Bleibarren mit dem Herstelleraufdruck „plumb.germ.“, also „plumbum germanicum“ (d.h. Blei aus Germanien), geborgen wurde. Aufgrund der chemischen Zusammensetzung kann das Herkunftsgebiet Brilon und Umgebung bestimmt werden.[5]

Um 1220 erwarb der Kölner Erzbischof Engelbert die Briloner Gemarkung von den Brüder Hermann und Gernand von Brilon. Erzbischof Engelbert legte eine befestigte Stadt an und verlieh ihr die Stadtrechte.[6] In blutigen Auseinandersetzungen zwischen Engelbert und der Paderborner Kirche wurde um die Besitzrechte an Brilon gestritten. Diese endeten mit der Gefangennahme des Paderborner Bischofs Simon I. und dessen Verzicht auf seine Briloner Ansprüche (1256). Diese Auseinandersetzung wurde hauptsächlich aus wirtschaftlichem Interesse geführt; es ging um die Bodenschätze Blei, Eisen, Silber und Galmei, die im Briloner Raum abgebaut und verhüttet wurden.[5]

In der Folge entwickelte Brilon sich unter der kurkölnischen Herrschaft zu einer blühenden Stadt mit ca. 3.000 Einwohnern, mit einem regen gewerblichen und bergmännischen Leben und weitreichenden Handelsbeziehungen. Als Handelsstadt war Brilon Mitglied in der Hanse. 1350 zählte die Stadt 500 bis 600 Häuser. Zu dieser Zeit nahm Brilon nach Soest den zweiten Rang unter den Städten des Herzogtums Westfalen ein. Nach dem Ausscheiden Soests 1444 wurde Brilon zur ersten der vier Hauptstädte des Herzogtums Westfalen erhoben. Brilon stellte auf den Landtagen das Direktorium der Städtekurie, und der Briloner Stadtschreiber war dessen Protokollant. Die Verwahrung der Protokolle oblag dem Stadtarchiv.[7]

Im Jahr 1655 wurde nach dreijährigen Verhandlungen zwischen dem Magistrat der Stadt und den in Brilon ansässigen Minoriten das Gymnasium Petrinum als Klosterschule gegründet. Es gehört damit zu den ältesten Gymnasien Westfalens.

Bereits im 15. Jahrhundert führten Streitigkeiten und kriegerische Handlungen zu einem wirtschaftlichen Niedergang der Stadt. Und die Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts brachten unsagbares Elend über das einst in hoher Blüte stehende Städtchen. Eine gewisse Bedeutung hatte die Stadt und die Umgebung zumindest seit der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts als Bergbaustandort.

Während aus der Zeit vor 1700 keine Stadtbrände bekannt sind, wurde die Stadt im 18. und 19. Jahrhundert mehrfach von Brandkatastrophen heimgesucht. Die Brände von 1707, 1721, 1742, 1746, 1758 und 1791 zerstörten mehr als 500 Gebäude.[8]

Am 19. August 1742 vernichtete ein großer Stadtbrand 159 Wohnhäuser, 12 Scheunen und zahlreiche Ställe und Nebengebäude. Das Feuer war am nördlichen Stadtrand ausgebrochen und durch einen Nordwestwind quer durch die Stadt verbreitet worden. Der Brand forderte zwei Todesopfer. Ferner waren 47 durch Brand geschädigte Familien oder Einzelpersonen im Oberen Quartal, 44 im Kreuziger Quartal und 118 im Niederen Quartal zu verzeichnen.[9]

Während der Zeit Napoleons kam Brilon 1802 an Hessen-Darmstadt. Nach dem Wiener Kongress 1816 ging Brilon als Teil der Provinz Westfalen an Preußen, das dieses 1818 zur preußischen Kreisstadt ernannte. Damit erlangte Brilon als Sitz von Behörden und Schulen erneut Bedeutung. Der Ausbau der Verkehrsverbindungen und städtische Maßnahmen führten zu einer starken Entwicklung von Handwerk und Gewerbe.

Weitere größere Brände sind in den Jahren 1808, 1849, 1852, 1853, 1856, 1877 und 1886 verzeichnet, bei denen jeweils eine größere Zahl an Gebäuden ein Raub der Flammen wurde.[10]

Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt zunächst von den Luftangriffen der Alliierten verschont. Am 10. Januar 1945 kam es zu einem Bombenangriff durch amerikanische Bomber, bei dem ganze Straßenzüge zerstört wurden. Besonders betroffen waren Hoppecker Straße und Derkere Mauer. Ein Blindgänger durchschlug das Dach der Propsteikirche. Bei diesem Bombenangriff wurden 39 Menschen (davon 13 Kinder) getötet. Am 29. März wurde die Stadt von amerikanischen Truppen besetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Brilon Teil des neu geschaffenen Landes Nordrhein-Westfalen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 wurden 14 Gemeinden der Stadt angegliedert.


Eingemeindungen

1975 wurden im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen die bisher vom Amt Thülen verwalteten Gemeinden Alme, Bontkirchen, Hoppecke, Madfeld, Messinghausen, Nehden, Radlinghausen, Rixen, Rösenbeck, Scharfenberg, Thülen, Wülfte und die zum Amt Bigge gehörenden Gemeinden Altenbüren und Esshoff Stadtteile von Brilon.

Brilon-Wald, Petersborn und Gudenhagen waren auch vor der kommunalen Neuordnung keine selbständigen Gemeinden, sondern gehörten von jeher zur Stadt Brilon, damals eine der flächenmäßig größten Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.

Einwohnerentwicklung

(Ortsteil Brilon-Stadt)

  2.592 Einwohner (1784), davon 63 Juden
  3.584 Einwohner (1844), davon 111 Evangelische, 84 Juden
  4.471 Einwohner (1890), davon 231 Evangelische, 95 Juden
  5.849 Einwohner (1925)
  6.480 Einwohner (1933)
  6.959 Einwohner (1939)
14.305 Einwohner (1966)

1) Quelle: Vergangene Zeiten, Band 1; inkl. Filialgemeinden Wülfte und Rixen

Einwohner (jeweils zum 31. Dezember)

  • 1998 – 27.367
  • 1999 – 27.296
  • 2000 – 27.347
  • 2001 – 27.320
  • 2002 – 27.259
  • 2003 – 27.136
  • 2004 – 27.073
  • 2005 – 27.112
  • 2006 – 27.140

Politik

Stadtrat

Nach der Wahl zum Stadtrat vom 26. September 2004 hat dieser 38 Ratsmitglieder. Die Tabelle stellt die Zusammensetzung des Stadtrats dar.

Partei / Gruppierung Sitze
2004 1999
CDU 17 19
SPD 15 15
Briloner Bürgerliste 4 2
FDP 2 2
Gesamt 38 38

Bürgermeister

  • 1837–1841: Friedrich Martini
  • 1841–1865: Nikolaus Hesse
  • 1865–1871: Friedrich Boese
  • 1871–1904: Anton Schomberg
  • 1904–1907: Dr. Kohlen
  • 1907–1909: Cl. Büscher
  • 1909–1917: G. Göpfert
  • 1917–1937: Josef Sauvigny
  • 1937–1945: Robert Groß
  • 1945–1946: Walter Dinkloh
  • 1946–1948: Wilhelm Schieferecke
  • 1948–1948: Josef Stuhldreher
  • 1948–1951: Wilhelm Stracke (Zentrum)
  • 1951–1952: Josef Schreckenberg (SPD)
  • 1952–1956: August Heeke (CDU)
  • 1956–1958: Julius Drescher (SPD)
  • 1958–1961: Josef Wolff (CDU)
  • 1961–1963: Julius Drescher (SPD)
  • 1963–1973: Franz Hillebrand (CDU)
  • 1973–1985: Josef Klaholz (CDU)
  • 1985–1999: Franz Hülshoff (CDU)

Hauptamtliche Bürgermeister
(Direktwahl seit 1999)

Stadtdirektoren (bis 1999)

  • 1946–1948: Walter Dinkloh
  • 1948–1957: Heinrich Schieferecke
  • 1957–1980: Ludwig Steiger
  • 1980–1999: Eberhard Schüle (CDU)

Wappen

Wappen der Stadt Brilon
Blasonierung

Geteilt in Silber und Schwarz; oben ein durchgehendes schwarzes Kreuz, unten auf schwarzem Grund ein schräg liegender silberner Schlüssel mit nach unten gekehrtem Bart.

Beschreibung

Das Wappen zeigt kurkölnische Symbole: oben das Kreuz des Landeswappens und unten den Schlüssel des Stiftspatrons St. Petrus. Entstanden ist das Wappen aus dem Briloner Schöffensiegel von 1547. Am 28. Januar 1911 wurde dieses Wappen amtlich genehmigt. Nach der kommunalen Reform behielt die erweiterte Stadt das Wappen bei, das am 3. Mai 1978 erneut genehmigt wurde.

Die ältesten Siegel der Stadt aus dem 13. Jahrhundert zeigen eine Stadtmauer mit Tor, darin der Schlüssel. Die erste Verwendung des heutigen Wappens findet sich in einem Schöffensiegel von 1547.[11]

Städtepartnerschaften

Brilon unterhält vier Städtepartnerschaften. Seit 1965 pflegt die Stadt freundschaftliche Beziehungen zur französischen Stadt Hesdin. Mit der belgischen Stadt Heusden-Zolder wurden 1971 freundschaftliche Bande geknüpft.[12] Aus freundschaftlichen Beziehungen der jeweiligen Pfadfinderschaften entstand 1980 die Partnerschaft mit der schottischen Stadt Thurso. Mit der brandenburgischen Stadt Buckow wurde im Jahr 2003 ein Freundschaftsvertrag geschlossen. Entstanden ist diese Freundschaft aus den langjährigen Kontakten der Freiwilligen Feuerwehr Brilon.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ev. Stadtkirche
Derker Tor

Museen

Stadtmuseum Brilon

Das Museum zeigt neben der geologischen Geschichte des Ostsauerlandes den „ältesten Sauerländer“. Dieser ist ein Saurier, der anhand von 1978 bei Nehden entdeckten Knochenfunden nachgebildet wurde. Ferner geht das Museum auf die Stadtgeschichte mit dem Gruben- und Hüttenwesen ein. Des Weiteren wird die Geschichte der Glockengießerei Albert Junker dargestellt. Zum Stadtmuseum gehört auch die Ofensammlung, die sich im Haus des Gastes befindet.[14]

Dorf- und Heimatmuseum Altenbüren

Das Museum zeigt einen Schlaf- und Wohnraum aus dem 19. Jahrhundert sowie bäuerliche und handwerkliche Geräte aus früherer Zeit. Ferner wird das dörfliche Leben in Wort und Bild dargestellt sowie Glaubenszeugnisse in Bildern, Büchern und Schriften ausgestellt. Eine Bilddokumentation zeigt die Zerstörung Altenbürens zum Ende des Zweiten Weltkriegs.[14]

Bauwerke

Das Briloner Rathaus zählt zu den ältesten Rathäusern in Deutschland. Der zweigeschossige Putzbau wurde wohl in der Mitte des 13. Jahrhunderts als Zunfthaus erbaut. Aus dieser Zeit stammen vermutlich noch die Außenmauern und die spitzbogige Doppelarkade im Erdgeschoss. Am Mittelpfeiler befindet sich ein Bildstock von 1688. Der 1755 bezeichnete, doppelt geschweifte Barockgiebel entstand nach einem Entwurf des waldeckischen Baumeisters Johannes Matthias Kitz. In der mittigen Nische ist eine Figur des Stadtpatrons St. Petrus angebracht. Das von einem Dachreiter bekrönte Rathaus wurde im Inneren mehrfach umgebaut und verändert, so 1826, 1879 und 1910.

Von den Toren der ehemaligen Stadtbefestigung ist nur das Derker Tor erhalten geblieben. Das heutige Tor wurde um 1750 weitgehend neu errichtet, nachdem der Vorgängerbau baufällig geworden war.

Kirchen

Wahrzeichen der Kernstadt ist die Propsteikirche St. Petrus und Andreas mit ihrem 63 m hohen Turm. Die Kirche wurde zwischen 1220 und 1350 im frühgotischen Stil erbaut. Nach einem Brand wurde der 31 m hohe Turmhelm in barocker Form erneuert.

Die St.-Nikolai-Kirche wurde in den Jahren 1772 bis 1782 als Klosterkirche der Minoriten gebaut, nachdem die unterhalb der heutigen Kirche stehende Kapelle zu klein geworden war. Die Kirche besitzt eine barocke Ausstattung.

Die Evangelische Stadtkirche wurde durch die im 19. Jahrhundert zugezogenen evangelischen Christen in den Jahren 1855 und 1856 erbaut. Die Kirche entstand als „Preußische Normalkirche“ nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel.

Weitere sehenswerte Kirchen stehen in den Ortsteilen:

  • Alme: Pfarrkirche St. Ludgerus, 1753–1760 erbaut
  • Altenbüren: Pfarrkirche St. Johannes und Baptist, 1553 erbaut
  • Bontkirchen: St. Vitus, beherbergt eine gotische Madonnenstatue
  • Gudenhagen: St. Michael, moderne Kirche in Zeltdachform, erbaut 1969–1970
  • Hoppecke: Alte Kirche, um 1150 erbaut, neben der Thülener Kirche das älteste Gebäude auf dem heutigen Briloner Stadtgebiet
  • Madfeld: Pfarrkirche St. Margaretha, beherbergt einen Hochaltar von 1591
  • Messinghausen: St. Vitus, moderne Kirche in Zeltdachform, erbaut 1967–1968
  • Scharfenberg: St. Laurentius, 1745–1750 erbaute Barockkirche
  • Thülen: Pfarrkirche St. Dionysios, bereits 1175 erwähnte Pfeilerbasilika
Petrusbrunnen („Kump“) auf dem Marktplatz
Brunnen

Der Petrusbrunnen auf dem Marktplatz, im Volksmund als „Kump“ bekannt, gehörte früher zur zentralen Wasserversorgung der Stadt. Hier endete eine hölzerne Wasserleitung von einer nicht versiegenden Quelle am Poppenberg. Seine heutige Gestalt erhielt der Brunnen 1726 durch eine Erneuerung der Brunnenschale. Diese besteht aus 23 sandsteinernen Platten, auf denen die Reste von Wappendarstellungen zu erkennen sind. In der Mitte der Brunnenschale befindet sich auf einer Säule das lebensgroße Standbild von St. Petrus, dem Schutzpatron der Stadt. Dieses stammt von dem Vorgängerbrunnen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.[15]

Der Geschichtsbrunnen hinter dem Rathaus zeigt auf einer bronzenen Stele Szenen aus den Briloner Schnadezügen und verschiedene Motive mit Bezug zur Stadt. Auf dem Rand der Brunnenschale sind die Wappen der Briloner Ortsteile als Bronzetafeln angebracht. Der Brunnen wurde vom Madfelder Künstler Theodor Sprenger gestaltet.

Weitere Brunnen in der Innenstadt sind der Europabrunnen im Kreisverkehr an der Evangelischen Stadtkirche, der Schnadebrunnen am Schultehaus, der Bürgerbrunnen in der Bahnhofstraße, der Papebrunnen am Amtshaus gegenüber dem Amtsgericht und der Bauernbrunnen am Mistemarkt. Im Ortsteil Petersborn wurde der Wasserscheide-Brunnen errichtet, der auf die hier verlaufende Rhein-Weser-Wasserscheide hinweist.

Haus Hövener
Wohnbauten
  • Markt 10. Der verputzte Bruchsteinbau besitzt ein 1792 bezeichnetes Portal, das von einer Figurennische mit der hl. Agatha bekrönt wird. Die genaue Entstehungszeit des Gebäudes ist nicht bekannt; womöglich sind die Außenmauern älteren Datums. Die noch 1953 renovierte Fassade wurde 1969 abgetragen und anschließend wieder aufgebaut; dabei hat man den Fachwerkgiebel komplett in Nadelholz erneuert. Das erhalten gebliebene Portal wurde restauriert und im Zuge der Baumaßnahmen wieder eingefügt.
  • Markt 14 (Haus Hövener). Der verschieferte Fachwerkbau mit Mansarddach und klassizistischer Haustür wurde 1803/1804 errichtet. Teile der alten Innenausstattung haben sich bis heute erhalten.
  • Niedere Straße 29. Das Fachwerk-Dielenhaus ist 1792 bezeichnet. Seine Torbalkeninschrift erinnert an den verheerenden Stadtbrand von 1791, dem im Südosten der Stadt 106 Häuser zum Opfer fielen: „Aus Funcken ist geworden Feuer, hat gemacht grohs Ungeheuer. Durch das Feuer bin ich gefecht nihder, Gott seien Lohp und Danck, ietz steth ein anders Haus wieder.“
  • Schulgasse 14: Der zweigeschossige Bruchsteinbau von 1431 wurde 1659 und 1720 durch Fachwerkbauteile erweitert. Ein Raum im Obergeschoss des Hauses zeigt Reste einer alten Ausmalung. Das wohl ursprünglich als Adelshof errichtete Gebäude gilt als das älteste Wohnhaus der Stadt. Darin lebte einst Johann Suibert Seibertz, der als Begründer der sauerländischen Geschichtsforschung gilt.
  • Schulstraße 24. Schmales Fachwerkhaus von 1733.
  • Steinweg 3 (Haus Sauvigny). Der zweigeschossige Putzbau mit Mansarddach wurde 1752 vermutlich von Johannes Matthias Kitz für den Unternehmer Adam Eberhard Ulrich erbaut. Teile der ursprünglichen Ausstattung und der Innenaufteilung blieben erhalten. Im rückwärtigen Garten befindet sich ein Pavillon mit barocker Schieferhaube. Zum Anwesen gehören ein großes steinernes Wirtschaftsgebäude und eine Remise.
  • Steinweg 7. Traufenhaus mit zwei figürlich beschnitzten Utluchten, das vermutlich in der Mitte des 18. Jh. erbaut wurde.
  • Steinweg 26 (Schultenhaus). Das 1767 errichtete Fachwerk-Dielenhaus mit älterem Steinwerk wurde 1962–65 umfassend instand gesetzt.
Friedenskapelle auf dem Borberg
Sonstiges
  • Amtsgericht. Zweigeschossiger spätklassizistischer Putzbau von 1877
  • Alte Schule Propst Meyer Straße 1. Zweigeschossiger Fachwerkbau des 17. Jh. mit Walmdach, 1725 umgebaut. 1972 restauriert.
  • Schützenhalle, erbaut 1924
  • Borberg. Wallburganlage, Kapelle und Kirchhof.
  • Wartturm auf dem Bilstein. 2006 zerstört für eine Steinbrucherweiterung.

Parks

Als staatlich anerkannter Luft- und Kneippkurort besitzt Brilon einen Kurpark. Er liegt im südöstlichen Stadtgebiet entlang eines Wasserlaufs und geht im Süden in den Wald am Poppenberg über. Dieser wurde im Januar 2007 beim Orkan Kyrill stark in Mitleidenschaft gezogen.

Kyrill-Tor

Am Poppenberg im Ortsteil Gudenhagen-Petersborn wurde nach den Zerstörungen durch die Orkane Kyrill und Emma ein Bürgerwald eingerichtet. In diesem Park, der am 1. Mai 2008 eröffnet wurde, sollen 50.000 Pflanzen und insgesamt 30 Baumarten angepflanzt werden. Als Eingangspforte wurde das Kyrill-Tor, bestehend aus 14 massiven Fichtenstämmen mit einer Länge von jeweils 20 m, errichtet.[16]

Am östlich des Zentrums gelegenen Kreishaus befindet sich der kleine Kreishauspark, der an seiner südöstlichen Ecke an das Naturschutzgebiet Drübel übergeht. Die Kalkkuppe des Drübels ist von einem Kalkbuchenwald bewachsen.

Das südöstliche Stadtgebiet Brilons gehört zum Naturpark Diemelsee

Naturdenkmäler

Regelmäßige Veranstaltungen

„Blumenschnade“ 2002
Schützenfest 2007

Wie fast überall im Sauerland ist das Hochfest in der Stadt das Schützenfest. Die Kernstadt feiert ihr Schützenfest an dem zum Johannistag am nächsten liegenden Wochenende. Es fällt somit meist auf das letzte Wochenende im Juni. Neben dem Schützenfest der Kernstadt feiert im Laufe des Frühsommers jeder Ortsteil sein eigenes Schützenfest.

Alle zwei Jahre wird am Schützenfestmontag der Kernstadt der traditionelle Schnadezug abgehalten. Bei diesem seit 1388 belegten Grenzbegang wird jeweils etwa ein Fünftel der Stadtgrenze abgeschritten. Mehrere tausend Männer beteiligen sich am Schnadegang. Frauen sind erst auf dem Lagerplatz zugelassen, wo ein zünftiges Waldfest stattfindet.

Die ebenfalls traditionelle Michaeliskirmes findet am letzten Septemberwochenende statt.

Folgende weitere Feste und Veranstaltungen finden im Laufe des Jahres statt:

  • Brilon Open Air (Straßentheater und Live-Musik), jeweils im Juli/August
  • Altstadtfest, Ende August
  • Rothaarsteiglauf, Volkslauf zwischen Brilon und Winterberg
  • Sauerlandherbst, jedes Jahr im Herbst

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

  • Egger Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG
    Das im Osten der Kernstadt gelegene Spanplattenwerk der österreichischen Egger-Gruppe wurde 1990 neu errichtet und besitzt ein eigenes Kraftwerk, welches mit Produktionsabfällen befeuert wird. Im Werk werden rund 760 Mitarbeiter (2006) beschäftigt, davon 30 Auszubildende im kaufmännischen und gewerblichen Bereich.[17]
  • Hoppecke GmbH & Co. KG
    Seit 1927 stellt das sauerländische Familienunternehmen im gleichnamigen Ort Hoppecke Industriebatterien her. Mittlerweile ist aus dem Familienunternehmen eine weltweit tätige Unternehmung mit 10 deutschen Niederlassungen und 16 weltweiten Tochterunternehmen und mehr als 1500 Beschäftigten geworden.[18]
  • ABB AG, Geschäftsbereich Transformatoren (Produktion Verteiltransformatoren)
    Das im Bremeketal, einem Seitental der Hoppecke, liegende Werk gehört zum ABB Konzern und fertigt mit 120 Mitarbeitern Verteiltransformatoren. Der Standort ist innerhalb der ABB dafür Kompetenzzentrum. Das Werk geht auf die 1921 gegründete DOMINIT zurück.[19]
  • Condensator Dominit GmbH
    Das ebenfalls im Bremeketal ansässige Unternehmen fertigt Kondensatoranlagen zur Blindstromkompensation und Netzfilter zur Reduktion von Oberschwingungen. Nach eigenen Angaben hatte das Unternehmen 2004 einen Umsatz von acht Millionen Euro, den es mit 32 Mitarbeitern erzielte. Das Unternehmen entstand 2002 durch die Ausgliederung aus dem ABB-Konzern durch Umbenennung der ABB-Schaltanlagen GmbH. Die Ursprünge der Firma liegen ebenfalls in den DOMINIT-Werken, die ab 1950 Kondensatoranlagen zur Blindstromkompensation herstellten.[20]
  • Briloner Leuchten GmbH
    Das 1978 gegründete Unternehmen befasst sich nach eigenen Angaben mit der Entwicklung, Herstellung, Handel und dem Vertrieb von Wohnraumleuchten aller Art und bietet die damit verbundenen Dienstleistungen an. Die Produkte findet man vorrangig in Baumärkten, Möbel- und SB-Warenhäusern. An den Standorten in Elterlein (Sachsen) und Brilon sind insgesamt 135 Mitarbeiter beschäftigt, davon 85 in Brilon.[21]
  • Briloner Montage- und Schlüsselfertigbau GmbH
    Das seit 1966 bestehende Unternehmen arbeitet auf dem Gebiet des Industriebaus und Stahlbaus. Es bietet den schlüsselfertigen Bau von Verwaltungsgebäuden und Hallen an.[22]
  • F.W. Oventrop GmbH & Co. KG
    Das in Olsberg ansässige Unternehmen ist Hersteller von Armaturen, Reglern und Systemen für die Haustechnik. Das 1980 errichtete Werk Brilon ist Produktionsstandort. In Olsberg und Brilon arbeiten zusammen etwa 800 Mitarbeiter.[23]
  • Impuls Küchen GmbH
    Als 100-prozentige Tochtergesellschaft der ALNO AG bietet die Firma verschiedene Küchenprogramme mit unterschiedlichen Frontfarben im mittleren Preisbereich an.[24]
  • Centrotec Sustainable AG
  • German Hardcopy AG
  • Rembe GmbH
  • Hense Wägetechnik GmbH
  • Heckmann Bau Brilon
  • Puris Bad GmbH
  • Rheinkalk Messinghausen GmbH & Co. KG

Verkehr

Straße

Brilon ist an das bundesdeutsche Fernstraßennetz über die Bundesstraßen B 7 und B 480 angebunden, die sich auf dem Gebiet der Kernstadt treffen und bis zum Ortsteil Altenbüren über dieselbe Strecke verlaufen. Außerdem beginnen beziehungsweise enden die Bundesstraßen B 251 und B 516 in Brilon. Über die Bundesstraßen sind die Autobahnen A 33 (Richtung Bielefeld: zirka 30 km im Norden bei Bad Wünnenberg), A 44 (Richtung Kassel: zirka 33 km im Osten bei Marsberg, Richtung Dortmund: zirka 35  im Norden bei Geseke) und A 46 (Richtung Dortmund: zirka 15  im Westen bei Bestwig) zu erreichen.

Schiene

Bahnhof Brilon Wald

Brilon gehört wie der gesamte Hochsauerlandkreis der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL) an. Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr ist der Zweckverband SPNV Ruhr-Lippe (ZRL), für den Straßenpersonennahverkehr der Kreis. Die Kernstadt Brilons besitzt keinen Bahnhof mit Bedienung im Personenverkehr mehr. Bedeutender als der Bahnhof Brilon-Stadt an der Almetalbahn war immer der Bahnhof Brilon Wald im durch den Anschluss an die Bahn entstandenen, gleichnamigen Ortsteil, zirka sieben Kilometer von der Kernstadt entfernt. Er liegt an der historischen Oberen Ruhrtalbahn, die heute durch die DB Regio NRW mit dem Sauerland-Express (RE 17, KBS 435) von Hagen nach Warburg beziehungsweise nach Kassel im Stundentakt befahren wird. Werktags zwischen fünf und acht Uhr hält dieser Zug auch in den Ortsteilen Hoppecke und Messinghausen, mittags nochmals in Hoppecke. Ebenfalls im Stundentakt fährt die von der Kurhessenbahn betriebene Uplandbahn (RB 55, KBS 439) von Brilon Wald nach Korbach. Der Personenverkehr auf der Strecke von Brilon Wald über Brilon Stadt und die Ortsteile Thülen und Alme nach Paderborn wurde am 29. September 1974 eingestellt. Bemühungen um eine Reaktivierung der Strecke, insbesondere zwischen Brilon Stadt und Brilon Wald, gab und gibt es zwar immer wieder, diese waren jedoch nie erfolgreich. Der über das Briloner Gebiet führende Abschnitt dieser Teilstrecke befindet sich weiterhin im Besitz der Deutschen Bahn AG und wird heute noch für den Güterverkehr zur Belieferung der Firma Fritz Egger genutzt. Der an die RWE AG verpachtete Abschnitt zwischen Thülen und Büren dient zum Trafotransport zwischen den Umspannwerken Nehden und Büren. In den Sommermonaten wird die Strecke zwischen Büren und Brilon-Stadt noch im Museumsbetrieb bedient.

Bus

Im Straßenpersonennahverkehr fahren Busse der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG), einem Tochterunternehmen der Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH (WVG) und der Busverkehr Ruhr-Sieg GmbH (BRS), einem Tochterunternehmen der bahneigenen WB Westfalen Bus GmbH. Diese beiden Gesellschaften betreiben in Brilon insgesamt 17 Buslinien, darunter zwei Schnell- und zwei Nachtbuslinien sowie einen Taxibus. Der Bürgerbus Brilon e. V. betreibt in Kooperation mit BRS und RLG zwei Bürgerbuslinien in der Kernstadt.[25]

Luftverkehr

Aus der Luft ist Brilon über den internationalen Verkehrsflughafen Paderborn/Lippstadt zu erreichen, der etwa 40 km nördlich von Brilon liegt. Für Leichtflugzeuge und Hubschrauber besitzt Brilon einen eigenen Sonderlandeplatz etwa fünf Kilometer östlich der Kernstadt im Thülener Bruch.

Medien

Als Tageszeitung für die Region erscheint die Westfalenpost mit einer Lokalausgabe für Brilon und den Hochsauerlandkreis. Ferner erscheint wochenweise der kostenlose Sauerlandkurier mit Informationen aus dem gesamten Sauerland. Ebenfalls wochenweise erscheint der Briloner Anzeiger als Zeitung für Brilon, Olsberg und Willingen.

Öffentliche Einrichtungen

Brilon ist Sitz des für die Städte Brilon und Olsberg zuständigen Amtsgerichts Brilon. Die Kreisverwaltung des Hochsauerlandkreises unterhält im Kreishaus eine Briloner Dienststelle. Das Finanzamt Brilon ist für die Städte Brilon, Hallenberg, Marsberg, Medebach, Olsberg und Winterberg zuständig. Als Einrichtung des Gesundheitswesens steht das Krankenhaus „Maria Hilf“ zur Verfügung.

Bildung

Heinrich-Lübke-Schule (bis 1975 Gymnasium Petrinum)
Gymnasium Petrinum, 2007

Für die vorschulische Kinderbetreuung stehen in Brilon 18 Kindergärten und ein heilpädagogischer Kindergarten zur Verfügung. Von diesen befinden sich acht in städtischer, sechs in katholischer und fünf in freier Trägerschaft. In der Kernstadt liegen acht Kindergärten, die anderen Kindergärten befinden sich in den Ortschaften Alme, Altenbüren, Bontkirchen, Brilon-Wald, Gudenhagen, Hoppecke, Madfeld, Messinghausen, Rösenbeck, Scharfenberg und Thülen.

Die Stadt Brilon ist Träger von sechs Grundschulen, davon seit 2007 zwei Verbundschulen mit jeweils drei früher selbstständigen Standorten. Die Verbundschule Alme–Thülen–Madfeld, die Katholische Grundschule St. Michael (Altenbüren), die Katholische Grundschule St. Bernhardus (Scharfenberg), die Katholische Grundschule St. Engelbert und die Katholische Grundschule Ratmerstein sind öffentliche Bekenntnisschulen, die Verbundschule Gudenhagen–Martin Luther–Hoppecke ist eine Gemeinschaftsschule.

An weiterführenden Schulen befinden sich die beide Hauptschulen Heinrich-Lübke- und Eduard-Pape-Schule sowie das Gymnasium Petrinum in städtischer Trägerschaft. Die Marienschule Brilon ist eine Realschule in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn. Ferner gibt es noch das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung des Hochsauerlandkreises. Darüber hinaus unterhält die FernUniversität in Hagen ein Studienzentrum in Brilon.

Fünf Sonderschulen, darunter eine private Sonderschule für Erziehungshilfe und Lernbehinderte mit angeschlossenem Internat, runden das Bildungsangebot ab.

Die Volkshochschule Brilon-Marsberg bietet ein breites Angebot im Bereich der Erwachsenenbildung an.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1855: Franz Schunck, Kreisphysikus
  • 1855: Christoph Becker, Studienprofessor und Historiker
  • 1860: Johann Suibert Seibertz (* 27. November 1788 in Brilon; † 17. November 1871 in Arnsberg), Jurist und Historiker.
  • 1865: Konrad Martin (* 18. Mai 1812 in Geismar im Eichsfeld; † 16. Juli 1879 in St. Guibert), Bischof von Paderborn
  • 1882: Theodor Caspari, Landdechant
  • 1887: Heinrich Eduard von Pape (* 13. September 1816 in Brilon; † 11. September 1888 in Berlin), Jurist, 1887 Mitarbeiter am Bürgerlichen Gesetzbuch
  • 1900: Hans Carl Federath, Landrat des Kreises Brilon
  • 1903: Richard Lohmann, Jurist
  • 1952: Franz Meyer, Propst in Brilon
  • 1976: Anton Dünnebacke (* 24. Juli 1906 in Wenholthausen; † 16. Juni 1986 in Brilon), Propst in Brilon

Über folgende Ehrenbürger der Stadt Brilon sind keine weiteren Informationen bekannt:

  • Franz Wocker, Rektor, vermutlich des Gymnasiums
  • Josef Weber, Studienprofessor
  • Josef Schöttler, Studienprofessor
  • Karl Moshagen, Kreissekretär
  • Ludwig Lefarth, Vermutlich Arzt
  • Nikolaus Hesse (* 1794; † 1868), Briloner Bürgermeister und Abgeordneter der preußischen Nationalversammlung in Berlin 1848,
  •  ? Funke, Vermutlich Studienprofessor
  • P. W. Appelkamp, Feldwebel, Veteran der Freiheitskriege

Söhne und Töchter der Stadt

  • Melchior Cornäus (* April 1598; † 13. März 1665 in Mainz); Jesuit, Dogmatiker, Kontroversist.
  • Anton Ludwig Ulrich (* 9. Mai 1751; † 8. Oktober 1834 in Bredelar (jetzt Marsberg)); Unternehmer.
  • Johann Suibert Seibertz (* 27. November 1788; † 17. November 1871 in Arnsberg); Jurist, Historiker.
  • Justin von Linde (* 7. August 1797; † 9. Juni 1870 in Bonn); Jurist, Politiker.
  • Engelbert Seibertz (* 20. April 1813; † 2. Oktober 1905 in Arnsberg); Bildnis- und Historienmaler.
  • Heinrich Eduard von Pape (* 13. September 1816; † 11. September 1888 in Berlin); Jurist.
  • Franz Heinrich Reusch (* 4. Dezember 1825; † 3. März 1900 in Bonn); katholischer Theologe, alt-katholischer Kirchenhistoriker.
  • Friedrich Griepenkerl (* 25. März 1826; † 6. September 1900 in Göttingen); Agrarwissenschaftler.
  • Wilhelm Schwarze (* 24. August 1851; † 8. Januar 1937 in Ostercappeln); Jurist, Zentrumspolitiker.
  • Anton Schlüter (* 13. Juni 1867; † 2. März 1949); Traktorenfabrikant.
  • Franz Rinsche (* 11. Januar 1885 in Scharfenberg (jetzt Brilon); † 1. September 1948 in Münster); Schriftsteller.
  • Franz Kornemann (* 24. Februar 1896; † 25. Februar 1969); Kunstmaler.
  • Siegfried Heimberg (* 9. September 1898 in Madfeld (jetzt Brilon); † 20. Oktober 1965 in Dortmund); Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde von Westfalen-Lippe.
  • Anton Dichtel, (* 18. September 1901; † 29. April 1978 in Freiburg im Breisgau); Zentrums-/CDU-Politiker.
  • Fritz Dorls (* 9. September 1910; † 25. Januar 1995 in Opponitz (Österreich)); Gründer und Vorsitzender der rechtsextremistischen Sozialistischen Reichspartei.
  • Julius Drescher (* 20. Mai 1920); sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter.
  • Elisabeth Zöller (* 1945); Schriftstellerin.
  • Edgar Selge (* 27. März 1948); Schauspieler.
  • Michael Schwibbe (* 23. November 1948); Psychologe, Kulturanthropologe.
  • Martin Runge (* 18. Juli 1949); Mediziner.
  • Michael Klaus (* 6. März 1952; † 1. Juni 2008 in Gelsenkirchen); Schriftsteller.
  • Friedrich Merz (* 11. November 1955); CDU-Politiker.
  • Peter Kremer (* 18. Februar 1958); Schauspieler.
  • Birgit Schrowange (* 7. April 1958); Fernsehmoderatorin.
  • Richard Dronskowski (* 11. November 1961); Chemiker, Physiker
  • Hans Schulte-Nölke (* 1963); Jurist.
  • Jörg Layes (* 20. Oktober 1966); Schriftsteller.
  • Ralph Püttmann (* 6. August 1975); Schauspieler.
  • Nicole Köster (* 11. August 1975); Radiomoderatorin.
  • Moki (* 1982); Künstlerin.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Sonstiges

  • In Brilon beginnt der 2001 geschaffene Wanderweg Rothaarsteig.
  • Bis circa 1990 existierte in der Nähe Madfelds ein DECCA-Sender. Das Gelände wurde am 31. Dezember 1992 freigegeben.
  • Die Symbolfigur der Stadt Brilon ist seit 2004 die jährlich neu gewählte Briloner Waldfee.
  • Das inoffizielle Wappentier der Stadt ist der Esel Huberta, der auf jeder Schnade mitgeführt wird. Ihm ist in der Königstraße ein Denkmal gesetzt. Davon abgeleitet ist auch der Narrenruf der Stadt „Brilonia i-ah!“[26]


Quellenangaben

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Bäderkalender des Deutschen Heilbäderverbands e.V.
  3. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW / Ergebnisse der Flächenerhebung 2006
  4. Einwohnerstatistik der Stadt Brilon
  5. a b Stadtmuseum Brilon e. V.
  6. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 398–402.
  7. Aloys Meister: Das Herzogtum Westfalen in der letzten Zeit der kurkölnischen Herrschaft. Münster 1908, S. 14 f.
  8. Gerhard Brökel: Vergangene Zeiten (Band 2), S. 87
  9. Gerhard Brökel: Vergangene Zeiten (Band 2), S. 45
  10. Gerhard Brökel: Vergangene Zeiten (Band 3), S. 133 ff
  11. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen. Arnsberg 1986, ISBN 3-87793-017-4; S. 50, 138
  12. Partnerschaftskommitee Heusden-Zolder
  13. http://www.brilon.de/stadtbrilon/staedtepartnerschaft/buckow.php Information der Stadt Brilon
  14. a b Museumslandschaft HSK
  15. Gerhard Brökel: Vergangene Zeiten (Band 2), S. 35 ff
  16. Förderverein Briloner Bürgerwald
  17. Arbeitgeberverband für die Kreise Hochsauerland und Soest, 12. Juni 2006
  18. Selbstdarstellung der Hoppecke GmbH & Co. KG
  19. ABB im Standort Brilon
  20. Firmenprofil der Condensator Dominit GmbH
  21. Selbstdarstellung der Briloner Leuchten GmbH
  22. Selbstdarstellung der BMS GmbH
  23. Selbstdarstellung der F.W. Oventrop GmbH & Co. KG
  24. Selbstdarstellung der Impuls Küchen GmbH
  25. Linienübersicht des VRL
  26. Informationen der Stadt Brilon zum Schnadegang.

Literatur

  • Gerhard Brökel: Vergangene Zeiten – Geschichte aus Brilon. Band 1, ISBN 3-86133-341-4. 
  • Gerhard Brökel: Vergangene Zeiten – Geschichte aus Brilon. Band 2, ISBN 3-86133-375-9. 
  • Gerhard Brökel: Vergangene Zeiten – Geschichte aus Brilon. Band 3. 
  • Propsteipfarramt Brilon (Hrsg.): Propsteikirche Brilon. 3. Auflage. Brilon 1988. 
  • Thomas Spohn: Brilon. (Westfälische Kunststätten, Heft 84). Münster 1997, ISSN 0930-3952
  • Heinz Stoob und Wilfried Ehbrecht (Hrsg.): Stadtmappe Brilon. In: Historische Kommission für Westfalen (Hrsg.): Westfälischer Städteatlas. Größchen Städteatlas Verlag, Dortmund/Altenbeken 1975, ISBN 3-89115-332-5

Weblinks


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