Faisal ibn Abd al-Asis

Faisal ibn Abd al-Asis
König Faisal 1974

Faisal ibn Abd al-Aziz (arabischفيصل بن عبد العزيز آل سعود‎, DMG Faiṣal ibn ʿAbd al-ʿAzīz Āl Saʿūd; * April 1906 in Riad; † 25. März 1975) war König von Saudi-Arabien von 1964-1975.

Faisal wurde als Sohn von Abd al-Aziz al Saud, dem Staatsgründer Saudi-Arabiens und als erster Sohn von Tarfa bint Abdullah ibn Abd-al Latif al Shaykh, der dritten Frau Abd al-Aziz geboren. Er nahm an den Feldzügen seines Vaters zur Unterwerfung der Arabischen Halbinsel teil. 1925 führte er die Truppen in der Entscheidungsschlacht gegen Husain ibn Ali, den König des Hedschas und wurde darauf Vizekönig des Hedschas. 1932 wurde Faisal Außenminister des Königreichs. Unter seinem Bruder Saud (König von 1953-1964), übernahm er das Amt des Premierministers (1958-1960 und 1962-1964), wobei es aber bald zu Meinungsverschiedenheiten über die Fortsetzung der Modernisierung des Landes kam. Faisal gelang es, seinen Bruder zunehmend aus der Politik zu verdrängen. Im März 1964 wurde Faisal Regent, und am 2. November desselben Jahres wurde Saud als König abgesetzt und Faisal sein Nachfolger.

Als König übernahm er wieder persönlich die Regierung und schaffte das Amt des Premierministers ab. Die industrielle Entwicklung wurde durch Wirtschaftspläne gefördert. Außerdem wurde das Sozialsystem durch die Erdöleinnahmen weiter ausgebaut. Im Konflikt mit Israel wurden die arabischen Staaten des Nahen Ostens finanziell erheblich unterstützt. Im Zusammenhang mit dem Jom-Kippur-Krieg 1973 senkte die OPEC die Ölproduktion und stürzte die westlichen Industrienationen in erhebliche wirtschaftliche Probleme (Ölkrise).

Faisal behauptete, an die Echtheit der antisemitischen Hetzschrift Protokolle der Weisen von Zion zu glauben. Er galt als pro-türkisch und setzte sich für die diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und Saudi-Arabien ein.

Ermordung Faisals

Am 25. März 1975 wurde Faisal von seinem Neffen Faisal ibn Musa‘id ermordet. Der Hintergrund für diese Tat lag schon viele Jahre zurück. Als in den 1960er Jahren mit Zustimmung der islamischen Geistlichen das Fernsehen in Saudi-Arabien eingeführt worden war, hatte es sogenannte ultrakonservative Kräfte im Lande gegeben, die das verhindern wollten. So hatte eine Gruppe von Demonstranten zu jener Zeit versucht, den Fernsehturm zu stürmen und umzustürzen. Dieser war aber von der Polizei bewacht worden, und die Demonstranten hatten begonnen, auf die Polizei zu schießen. Diese hatte zurückgefeuert; der Bruder des Neffen, der den König ermordete, war unter den Opfern gewesen. Daraufhin hatte der Neffe den König dazu gedrängt, den Polizisten zu bestrafen, der seinen Bruder erschossen hatte, aber Faisal war hart geblieben und hatte gesagt, dass der getötete Bruder im Unrecht gewesen sei und das Feuer eröffnet habe und der Polizist nur in Notwehr gehandelt habe. Dies hatte sein Neffe anscheinend nie vergessen, und so erschoss er ihn während eines kuwaitischen Staatsbesuches. Faisal starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Attentäter wurde verhaftet und für geisteskrank erklärt. In einer anschließenden Gerichtsverhandlung wurde er des Königsmordes schuldig gesprochen und nur wenige Stunden nach dem Urteilsspruch öffentlich enthauptet.

Nachfolger Faisal ibn Abd al-Aziz' wurde sein Halbbruder Chalid.

Weblinks

  • King Faisal Foundation Englischsprachige Webseite mit einer Biographie Faisals und Informationen über den King-Faisal-Forschungspreis und das King-Faisal-Forschungszentrum

Siehe auch: Dynastie der Saud


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