Farscape – Verschollen im All

Farscape – Verschollen im All
Seriendaten
Deutscher Titel: Farscape – Verschollen im All
Originaltitel: Farscape
Produktionsland: Australien
Produktionsjahr(e): 1999–2003
Episodenlänge: etwa 45 Minuten
Episodenanzahl: 88 in 4 Staffeln
Originalsprache: Englisch
Musik: Subvision
Idee: Rockne S. O'Bannon
Genre: Science Fiction
Erstausstrahlung: 19. März 1999 (USA)
auf SciFi-Channel
Deutschsprachige Erstausstrahlung: 19. September 2000
auf Sat.1
Besetzung
  • John Crichton – Ben Browder
  • Aeryn Sun – Claudia Black
  • Rygel XVI – Jonathan Hardy
  • Ka D’Argo – Anthony Simcoe
  • Chiana – Gigi Edgley (ab Mitte Staffel 1)
  • Pa’u Zotoh Zhaan – Virginia Hey (bis Anfang Staffel 3)
  • Bialar Crais/Pilots Stimme – Lani Tupu (bis Ende Staffel 3)
  • Scorpius/Harvey – Wayne Pygram (ab Ende Staffel 1)
  • Stark – Paul Goddard (ab Ende Staffel 1)
  • Sikozu Shanu – Raelee Hill (ab Staffel 4)
  • Utu-Noranti Pralatong – Melissa Jaffer (ab Ende Staffel 3)
  • Joolushko Tunai Fenta Hovalis – Tammy MacIntosh (ab Anfang Staffel 3)
  • Mele-on Grayza – Rebecca Riggs (ab Ende Staffel 3)
  • Meeklo Braca – David Franklin (ab Ende Staffel 1)

Farscape ist eine Science-Fiction-Fernsehserie, die in Australien von Brian Henson in vier Staffeln zu je 22 Folgen produziert und von 1999 bis 2003 vom angloamerikanischen Bezahlfernsehsender SciFi-Channel ausgestrahlt wurde. In Deutschland sendete Sat.1 ab Oktober 2000 die ersten beiden Staffeln und wiederholte sie unregelmäßig. Folgen der dritten und vierten Staffel wurden im frei empfangbaren deutschen Fernsehen nie gesendet. Der österreichische Privatsender ATV sendete drei Staffeln in deutscher Sprache. Der über die Fernsehplattform von Premiere empfangbare Bezahlfernsehsender SciFi sendet wiederholt die ersten drei Staffeln der Serie zweisprachig, in deutsch und englischer Originalfassung, die vierte Staffel wurde dort nur einmal und nur in Originalfassung ausgestrahlt. Die Originalfassung kann auf BBC TWO teilweise auch per Satellit empfangen werden. Die ersten drei Staffeln und die Miniserie Peacekeeper Wars sind auf Deutsch im Handel erhältlich.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der junge amerikanische Wissenschaftler und frischgebackene Astronaut John Crichton ist sehr erstaunt, als sein Experiment ihn an das andere Ende der Galaxis katapultiert, mitten hinein in einen Gefangenenausbruch. Doch schon bald wird ihm klar, dass die „Peacekeeper“ nicht das sind, was ihr Name vermuten lässt. Und schon bald wird auch er gejagt. Und so flieht er an Bord des biomechanoiden Gefangenentransport-Raumschiffes „Moya“ mit dem Rest der nun befreiten Häftlinge in die Uncharted Territories, immer auf der Suche nach einem Weg nach Hause, zurück zur Erde.

Pilotfolge

In der ersten Folge verschlägt es den Astronauten John Crichton mittels eines Wurmloches in einen weit entfernten Bereich des Universums. Er gerät in eine Auseinandersetzung zwischen den Peacekeepern, einer militaristischen Gruppe, und einem von an Bord befindlichen Sträflingen gekaperten Gefangenentransporter. John verursacht unabsichtlich den Tod des Bruders von Captain Bialar Crais und wird an Bord des Transporters, der sich als bio-mechanoides Lebewesen namens Moya entpuppt, geholt. An Bord befinden sich der luxanische Krieger Ka D’Argo, die delvianische Priesterin Pa’u Zhoto Zhaan und der Hynerianer Rygel XVI. Als der Transporter, ein sogenannter Leviathan mit einem tentakelarmigen Piloten als Mittler zwischen Moya und der Crew, zur Stellar-Beschleunigung aufbricht, wird die Peacekeeperin Aeryn Sun sozusagen mitgeschleift und landet zusammen mit John an Bord in einer Zelle. Aeryn verständigt Crais, nachdem sie sich und John befreit hat, und auf einem Handelsplaneten kommt es zur größten Veränderung in Aeryn Suns Leben: Sie wird als dauerhaft kontaminiert eingestuft und verliert damit ihr bisheriges Leben als Peacekeeperin. Sie bleibt an Bord von Moya und begleitet die Ex-Gefangenen auf ihrer Reise durchs Universum.

Staffel 1

Die erste Staffel dreht sich um die Flucht der Besatzung von Moya vor Crais, der sie jagt, um sich an John zu rächen. Während es noch viele Einzelfolgen ohne Zusammenhang gibt, lernt der Zuschauer langsam die unterschiedlichen Charaktere der Serie kennen. In der Mitte der Staffel stößt die Nebari Chiana zu der Crew hinzu. In einer Folge wird John von einer alten heimatlosen Rasse das Wissen über Wurmlöcher eingepflanzt, was er jedoch erst Monate später erfährt. Gegen Ende der Staffel wird ein neuer Gegner eingeführt, Scorpius. Dieser kann John gefangen nehmen, ihn foltern und stößt so auf das Wurmlochwissen, dieses versucht er, durch einen mentalen Clon seiner selbst zu extrahieren.

Staffel 2

In der zweiten Staffel wird John nicht mehr von Crais, der mit Talyn verschwindet, sondern von Scorpius gejagt, der auf das Wurmlochwissen aus ist. Die Charaktere wachsen weiter zusammen und die Crew begegnet den Scarranern, einer noch gefährlicheren Rasse als den Peacekeepern. John merkt, dass Scorpius ihm einen Chip ins Gehirn gepflanzt hat und wird von nun an von einem „mentalen Klon“ Scorpius’ (den John nach dem Hasen Harvey tauft) geplagt, der zum Ende der Staffel hin immer mehr Macht über John gewinnt. Gegen Ende dieser Staffel gibt es ein Wiedersehen mit Talyn und Crais, die von Peacekeepern übel zugerichtet wurden und nur knapp entkommen konnten.

Staffel 3

In der dritten Staffel wird John den Chip, nicht aber Harvey los - anders als zuvor hat nun John die Kontrolle über Harvey, der sich zwar in einigen Situationen als nützlicher Berater erweist, dessen wahre Loyalität aber stets fragwürdig bleibt. In dieser Staffel opfert sich die Priesterin Zhaan, um ihren Kameraden und Moya das Leben zu retten. Ihren Platz als Medizinerin nimmt die exzentrische Jool ein, die besonders häufig mit Chiana Konflikte hat. Inzwischen ist die Crew von Moya durch ihre Taten reich und bekannt, was sich als Vor-, aber auch Nachteil auswirkt. John wird durch ein fremdes Wesen kopiert und die Scarraner bekommen Wind von Johns Wurmlochwissen. So beginnen zwei parallele Handlungsstränge: einer, der sich um den John dreht, der auf Moya geblieben ist, und ein weiterer, der die Abenteuer von John erzählt, der zusammen mit Crais, Stark, Rygel und Aeryn auf Talynn geflohen ist, um Moya vor den Peacekeepern zu schützen. Aeryn und einer der Johns beginnen eine Liebesbeziehung, die allerdings tragisch endet, als sich dieser John opfern muss, damit die Wurmlochtechnologie nicht in die Hände der Scarraner fällt. Hier laufen die Handlungsstränge wieder zusammen. Als Johns Wissen um die Wurmlöcher, das bisher verschlüsselt schlummerte, von „Jack“ freigesetzt wird, spitzt sich der Konflikt mit Scorpius weiter zu und John sieht sich gezwungen, einen radikalen Schlussstrich zu ziehen.

Staffel 4

In dieser Staffel muss sich die Crew von Moya erst neu finden. Die Galaxie bereitet sich auf einen Krieg zwischen Scarranern und Peacekeepern vor. John lernt, sein Wurmlochwissen zu kontrollieren und anzuwenden und kann sich somit seinen größten Wunsch erfüllen, zurück nach Hause zu fliegen. Dort ist er allerdings von den Menschen enttäuscht. Er sieht, dass Entscheidungsträger das erreichbare Wissen zunächst national nutzen wollen und nicht verstehen, dass die gesamte Erde in Gefahr schwebt. Er reist schließlich ab, auch um die Erde zu schützen. Als Aeryn von den Scarranern entführt wird, gelingt es John und der Crew von Moya eine für die Scarraner lebenswichtige Blume zu zerstören. John kann mit der Zerstörung des Wurmlochs zur Erde verhindern, dass die Scarraner diese angreifen, da diese glauben, dass die Blume auch dort wächst. Am Ende der Staffel macht John Aeryn einen Heiratsantrag.

Miniserie: The Peacekeeper Wars

Während John und Aeryn kristallisiert waren, brach in der Galaxie der Krieg zwischen den Peacekeepern und Scarranern aus. Als beide Seiten erfahren, dass John noch lebt, machen sie sich auf, um endlich eine Waffe aus Johns Wurmlochwissen bauen zu können. Während der Kämpfe bringt Aeryn Johns Baby zur Welt und einige Mitglieder von Moyas Crew müssen ihr Leben lassen. Letztendlich baut John die Wurmlochwaffen, um beiden Seiten zu zeigen, dass diese in falschen Händen die Galaxie zerstören könnten. Es gelingt ihm im letzten Moment, die Feinde zu überzeugen und ein Friedensabkommen zu unterzeichnen. Damit kann John sein Baby in Frieden aufziehen und wird zum ersten Mal nicht mehr gejagt.

Hauptcharaktere

  • John Crichton

Der von der Erde stammende Astronaut John Crichton gerät zu Beginn der Geschichte bei einem Testflug unabsichtlich in einen fernen, ihm völlig unbekannten Teil der Galaxis. Dort gerät er mitten in einen Gefangenaufstand auf dem biomechanoiden Raumschiff Moya. Bei seiner Ankunft rammt Crichton mit seinem Shuttle versehentlich den Abfangjäger eines Peacekeepers, der daraufhin an einem Asteroiden zerschellt. Der ältere Bruder des verunglückten Piloten ist der Peacekeeper-Captain Bialar Crais, der seit dem Unfall davon besessen ist, sich an Crichton für den Tod seines Bruders zu rächen. Crichton wird vorerst von den Flüchtenden auf der Moya gefangengenommen, da sie ihn wegen seines Äußeren für einen Peacekeeper halten. Da er nun selbst auf der Flucht vor dem blindwütigen Captain Crais ist, schließt sich Crichton bald der bunten Gruppe der Flüchtenden an.

John Crichton ist ein kluger, sarkastischer Draufgänger, der sich aber auch durch Großherzigkeit und Treue auszeichnet und seinen Teil dazu beiträgt, dass sich die zufällig zusammengefundenen Flüchtlinge zu einer echten Gemeinschaft entwickeln. Zuerst ist es sein alleiniges Ziel, auf irgendeine Weise wieder den Weg zur Erde zurückzufinden, doch wird er bald in den Sog der Ereignisse hereingezogen. Zu Anfang ist er als völlig unwissender Fremder noch der Außenseiter der Gruppe, doch durch seinen Einfallsreichtum und seine Unbefangenheit gelingt es ihm immer wieder gefährliche Situationen zu lösen.

  • Aeryn Sun

Aeryn Sun ist zu Beginn der Serie noch eine Soldatin der Peacekeeper. Sie wird zusammen mit John Crichton von den Flüchtenden auf der Moya gefangengesetzt. Für ihren Befehlshaber Captain Crais gilt sie damit als "kontaminiert", worauf sie sich notgedrungen darauf einlässt, sich den Flüchtlingen anzuschließen. Zwischen ihr und John Crichton entwickelt sich bald eine besondere Zuneigung. Als streng erzogene Peacekeeper-Soldatin hat sie sich ein distanziertes und hartes Auftreten angewöhnt, doch nach anfänglichem Misstrauen wird sie ein wichtiges Mitglied der Moya-Crew und zeichnet sich neben ihrem militärischen Geschick vor allem auch durch Besonnenheit und Loyalität aus.

  • Rygel XVI.

Rygel XVI. (der Sechzehnte), ehemaliger Dominar (eine Art Großherrscher) über 600 Milliarden Hynerianer, wurde von seinem Cousin verraten und von den Peacekeepern über 100 Jahre lang gefangen gehalten und gefoltert. Er ist egoistisch, eigensinnig, geizig, respektlos, eingebildet und ängstlich. Die anderen Mitglieder der Moya-Crew nötigen ihn jedoch immer wieder dazu, sich über seine Charakterschwächen hinwegzusetzen und seine positiven Fähigkeiten zum Nutzen der Gruppe zum Einsatz zu bringen. Er ist ein guter Händler und in bestimmten Situationen auch ein sehr geschickter Diplomat, der manchmal noch überzeugend die Rolle des würdevollen Herrschers zu spielen vermag. Da er sehr alt ist, hat er bereits viel erlebt und besitzt eine gewisse Art der Weisheit, zeigt diese aber nur in den seltensten Fällen. In der gesamten Serie entwickelt Rygel sich am wenigsten. Seine Gefährten wachsen ihm allmählich ans Herz, weshalb er hin und wieder bereit ist, seinen Egoismus vorübergehend aufzugeben. Oft ist er aber auch nur deshalb zur Kooperation bereit, weil er, körperlich schwach und seines Herrscheramtes enthoben, fast immer auf die Hilfe der anderen angewiesen ist.

  • Ka D’Argo

Der Luxaner Ka D'Argo ist ein impulsiver und tapferer, dabei oft aber auch etwas kopfloser Krieger. Unschuldig verhaftet, sehnt er sich nach Rache für den Tod seiner Geliebten, für deren Tod er verantwortlich gemacht wurde. Er ist ebenfalls am Anfang noch misstrauisch seinen neuen Kameraden gegenüber und will am liebsten alles mit seinem riesigen Schwert erledigen, welches sich zu einer Energiewaffe umfunktionieren lässt. Er entwickelt sich jedoch zu einem treuen und opferbereiten Gefährten und wird später sogar zum Captain der Crew gewählt. Er ist der beste Freund von Crichton und beginnt eine wechselhafte Beziehung mit Chiana.

Sprache

Viele neue Wortschöpfungen werden verwendet, um für Menschen unbekannte Dinge zu benennen. Das Vokabular dient aber auch dazu, raue Sprache unzensiert darstellen zu können. Die Wörter „dren“ und „frell“ werden so häufig benutzt, dass ihre Bedeutung schnell klar wird. Es werden auch eigene Maßeinheiten verwendet, beispielsweise „Arn“ (etwa 1 Stunde) oder „Henta“ (etwa 1 Zentimeter).

Durch die Idee eines implantierten Universalübersetzers konnte das „Sprachenproblem“ gelöst werden. Schon in Star Trek wurden mit Funkgeräten ähnliche Apparate verwendet - im Gegensatz zu den in Farscape benutzten und John gleich zu Beginn beinahe nebenbei injizierten Übersetzermikroben. Aus diesem Grund mussten die Produzenten der Serie auch keine neuen Sprachen für die verschiedensten Spezies vorsehen. Die somit durchgängig in der Sprache der jeweiligen Synchronisation gehaltenen Dialoge vermitteln dem Zuschauer eher ein „Mittendrin-Gefühl“ und fremde Sprachen müssen nicht, wie beispielsweise bei den Klingonen aus Star Trek, untertitelt werden.

Obwohl bei der deutschen Synchronisation sehr viel Wert auf eine sinngemäß korrekte Übersetzung gelegt wurde, konnte sie jedoch nicht alle Aspekte der Originalversion exakt wiedergeben. John Crichton, mit der US-Pop-Kultur der 1970er und 1980er aufgewachsen, bezieht sich in Gesprächen oft auf Kinofilme und TV-Serien seiner Jugend. Seine Gesprächspartner wissen damit meist nichts anzufangen.

Filmgeschichtliche Bedeutung

Ein besonderes Merkmal ist auch die technische Umsetzung der Serie. Viele der auftretenden Außerirdischen wurden mit animatronischen Figuren dargestellt und weisen im Vergleich zur Computeranimation ein hohes Maß klassischer Theaterarbeit auf. Dadurch unterscheidet sich die Serie von anderen Genrevertretern, was letztendlich auch einen guten Teil ihres Charmes ausmacht.

Zunächst war Farscape für fünf Staffeln geplant, wurde aber am 6. September 2002 überraschend abgesetzt, um finanzielle Mittel für die Serie Stargate SG1 zu schaffen. Die Serie wurde vom Regisseur überraschend mit einem Cliffhanger beendet, in dem John und Aeryn „kristallisiert“ wurden. Daraufhin setzten sich Fans auf der ganzen Welt für die Wiederaufnahme ein. Dieser Aufwand wurde belohnt, als im Dezember 2003 die Miniserie The Peacekeeper Wars aus unabhängigen finanziellen Quellen gedreht wurde. Ironischerweise kaufte der Sender, der die Serie abgesetzt hatte, die Rechte an der Ausstrahlung. Am 17. und 18. Oktober 2004 wurde die Miniserie als Zweiteiler ausgestrahlt und bescherte dem Sender die besten Quoten, die er bis dahin hatte.

In der Miniserie aus vier Folgen versuchte man, die Handlung einer kompletten Staffel zu erfassen, was zu einem vergleichsweise sehr gedrängten Handlungsverlauf führte, aber die Geschichte zu einem schlüssigen Ende brachte.

Wie es mit Farscape weitergeht, ist derzeit unklar. Im Juli 2007 gab der SciFi-Channel bekannt, dass 10 neue Farscape-Webisodes (also kurze Episoden, die nur im Internet verfügbar sein werden) geplant sind. Produzent soll wieder Brian Henson sein, Rockne S. O’Bannon ist ebenfalls wieder beteiligt. Weitere Informationen zur Länge der Episoden, zum geplanten Inhalt, beteiligten Darstellern oder ein konkretes Veröffentlichungsdatum gibt es aber noch nicht.[1]

Quellen

  1. scifi.com („O'Bannon Penning Farscape Webisodes“) (engl.)

Weblinks


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