Fernsehzeitung

Fernsehzeitung

Die Programmzeitschrift ist eine Publikumszeitschrift mit der Hauptaufgabe, über das Fernsehprogramm zu informieren. Sie bedient eine besonders heterogene Leserschaft, da sowohl alte als auch junge Menschen, egal welcher Bildung und welchen Geschlechts, zu den Fernsehkonsumenten gehören.

Auf speziellen Programmseiten stehen die Angebote der Fernsehsender aufgelistet. In Deutschland ist es üblich, dass jedem Sender ein bestimmter Platz zugeordnet wird. In anderen Ländern gibt es auch Fernsehzeitschriften, die Sendungen nur nach Uhrzeit sortieren. Viele Fernsehzeitschriften wandeln sich immer mehr zu Multimedia-Zeitschriften. Neben dem Fernsehen spielen auch Kino, Computer, Buch, DVD und Musik eine Rolle.

Inhaltsverzeichnis

Vertriebsformen, Typisierung und Zielgruppen

Programmzeitschriften werden je nach Herausgeber und Erlösmodell verschiedenen Gruppen zugeordnet - hier die vier wichtigsten:

  • klassische Kaufzeitschriften mit Kiosk- und Abonnementsvertrieb als Programmzeitschriften im engeren Sinn,
  • objektübergreifende, werbefinanzierte Programmsupplements zu Tageszeitungen,
  • Anzeigenblätter oder Kundenzeitschriften mit Programminformationen als inhaltlichem Schwerpunkt,
  • Programmhefte einzelner Sender im kostenlosen oder erlösgerichteten Vertrieb.

Die klassischen Kaufzeitschriften bilden nach ihrem Erscheinungstakt (wöchentlich, 14-täglich, monatlich) drei weitere Untergattungen, die jeweils unterschiedliche Zielgruppen bedienen und spezifische redaktionelle Konzepte abbilden.

So haben die wöchentlichen Programmzeitschriften als älteste Untergattung – in Deutschland 1946 durch die Hörzu begründet – einen signifikant höheren Frauenanteil und durchgehend eine ältere Leserschaft als die erst Anfang der 1990er-Jahre Zielgruppen gerichtet eingeführten 14-täglichen Magazine: Extrembeispiele sind zum Beispiel in Deutschland die Wochentitel Die 2 (Frauenanteil 79,3 Prozent) und Auf einen Blick (53,4 Prozent der Leser 60 Jahre und älter) im Gegensatz zur 14-täglichen TV Digital (Frauenanteil 39,9 Prozent, 60-plus-Anteil 11,0 Prozent) oder zur seit 1990 erscheinenden TV Spielfilm (47,0 Prozent Frauen, 13,4 Prozent 60 plus).[1]

Die typische Gründungsphase der monatlichen Programmzeitschriften als dritter und jüngster Untergattung liegt ab dem Jahr 2000. Titel wie TV pur oder Nur TV unterscheiden sich vom umfangreichen redaktionellen Zusatzinhalt der 14-täglichen Konkurrenten durch ihre Beschränkung auf die reinen Programmdaten und einen aggressiven Vertriebspreis.

Markt und Gattungsreichweite

Deutschland ist mit 31[2] erscheinenden Programm-Kaufzeitschriften weltweit der Markt mit der größten Auswahl: In den USA erscheint nur eine einzige landesweite Programmzeitschrift (TV Guide), Großbritannien zählt acht, Frankreich und die Niederlande je 13 Titel. Auf die Einwohnerzahl bezogen bemerkenswert hoch ist die Zahl von acht Zeitschriften in der Schweiz während Österreich nur über ein Magazin (TV-Media) verfügt.[3]

In Deutschland sind Programmzeitschriften mit einer Netto-Gattungsreichweite von mehr als 41 Millionen Lesern das reichweitenstärkste Segment in der Media-Analyse 2008, gefolgt von den „Aktuellen Zeitschriften“ (31,54 Mio.) und den Frauenzeitschriften (27,99 Mio.). Insgesamt erreichen die Kauftitel der Programmzeitschriften 63,3 Prozent der Bevölkerung. Die Gesamtauflage pro Erscheinungsintervall beträgt rund 18 Millionen Exemplare.[4]

Marktführende Titel und Anbieter

Anzahl der verkauften wöchentlich erscheinenden Programmzeitschriften
Anzahl der verkauften 14-täglich erscheinenden Programmzeitschriften

Meistverkaufte deutsche Programmzeitschrift ist tv14 mit einer durchschnittlichen verkauften Auflage von 2,33 Millionen Exemplaren (IVW Quartal IV/2007). TV Digital folgt mit 1,99 Millionen Auflage, auf Platz drei liegt TV Movie mit 1,83 Millionen.[5]

Der Markt wird von vier Verlagen dominiert: Bauer Verlagsgruppe (Marktanteil im vierten Quartal 2007 nach Auflage 48,0 Prozent), Axel Springer Verlag (21,7 Prozent), Burda Verlag (19,5 Prozent) und Gong Verlag (10,9 Prozent).[6]

Elektronische Zeitschriften

Für den Computer gibt es spezielle Fernsehzeitschriftprogramme wie das von Hörzu vertriebene TVgenial und das Open-Source-Projekt TV-Browser. Während TVgenial mehr Bilder bietet, enthält die kostenfreie Version des Programms nur wenige Sender, das Komplettprogramm ist nur in der Bezahlversion einsehbar. TV Browser enthält alle Sender, jedoch nur zu einzelnen die Bilder und ist kostenlos.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Media-Analyse Presse I 2008
  2. Stand November 2007
  3. „Der Markt der Programmzeitschriften“, Bauer Media KG, März 2008
  4. Media-Analyse Presse I 2008
  5. IVW IV/2007
  6. Berechnung nach Bauer Verlagsgruppe auf Basis IVW IV/2007

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