Fieseler F 4

Fieseler F 4
Fieseler F 4
Die F 4 mit dem Motor Salmson AD 9, 40 PS
Typ: Sport- und Reiseflugzeug
Entwurfsland: Deutsches ReichDeutsches Reich Deutsches Reich
Hersteller: Fieseler Flugzeugbau
Erstflug: Mai 1932
Indienststellung: 1932
Produktionszeit: 1932
Stückzahl: 2

Die Fieseler F 4 wurde als ein zweisitziges Sport- und Reiseflugzeug bei dem Fieseler Flugzeugbau entwickelt, gebaut und eingeflogen. Gerhard Fieseler war trotz guter Leistungen der Maschine nicht zufrieden und stoppte die Aktivitäten vor dem Serienanlauf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem das Projekt F 3 "Wespe" gescheitert war, wollte Fieseler in seinem Unternehmen ein normales Sportflugzeug selber entwickeln und auf den Markt bringen. Es sollte ein Flugzeug entstehen bei dem großer Wert auf Sicherheit, Qualität, Wirtschaftlichkeit und Bequemlichkeit gelegt wurde. Der neue Typ wurde als Fieseler F 4 bezeichnet.

Konstruktion

Im Mai 1932 begann das Konstruktionsbüro mit den Arbeiten. Die Fieseler F 4 wurde als zweisitziger, verspannter Tiefdecker in Gemischtbauweise ausgelegt. Der Rumpf war eine Stahlrohrkonstruktion, die Tragflächen wurden aus Holz hergestellt. Der Rumpf, die Tragflächen und die Ruder wurden komplett mit Flugzeugleinen bespannt. Die Tragflächen waren über Beschläge am Vorder- und Hinterholm mit dem Rumpf verbunden und mit Profildrähten jeweils an einem Punkt an der Rumpfoberseite und an der Rumpfunterseite am Fahrgestell verspannt.

Das mit Ballonreifen versehene Fahrwerk wurde weit vorne am Rumpf angebracht, um dadurch die Gefahr des Überschlages bei einer harten Landung zu verringern. Aus Gründen der Betriebssicherheit erfolgte die Treibstoffversorgung durch einen Schwerkrafttank, die Brennstoffleitungen ließ man aus elastischem Material herstellen.

Salmson AD 9, ein 9-Zylinder Sternmotor

Zur Erhöhung des Komforts setzte man gut gepolsterte Sitze mit klappbaren Armlehnen ein, die Seitenruderpedale waren verstellbar und das Höhenruder ließ sich im Fluge trimmen. Es gab einen Gepäckraum hinter dem Führersitz und der Zugang zu allen lebenswichtigen Teilen war sichergestellt.

Als Antrieb setzte man den Argus As 16 - Motor mit 35 PS ein. Dieser wurde später durch den Salmson AD 9 - Motor mit 40 PS ersetzt.

Flugeigenschaften

Ende August 1932 wurde das Flugzeug eingeflogen. Gerhard Fieseler war mit den Flugeigenschaften und den Leistungen trotz der schwachen Motorisierung sehr zufrieden. Die gesetzten Ziele wurden durch etliche Mess- und Testflüge bestätigt.

Markteinführung

Das Unternehmen präsentierte der Öffentlichkeit im Oktober 1932 auf der Deutschen Luftfahrt-Ausstellung (Dela) in Berlin die Fieseler F 4. In den Verkaufsunterlagen wurden u.a. die Preise für die schwächere Argus-Motorisierung mit RM 5.900,- und für die Salmson- Motorisierung mit RM 6.300,- angegeben. Das Echo von Fachleuten und Interessenten war durchweg positiv.

Gerhard Fieseler bekam trotz der guten Marktaussichten Zweifel am Erfolg des Projektes. Er wollte ein Sportflugzeug, das Leistungen und Eigenschaften besaß, die keiner der Mitwettbewerber bieten konnte. Er stoppte alle Flugversuche mit der F 4 und den Bau weiterer Zellen. Fieseler hatte bereits seine Konstrukteure mit der Entwicklung eines neuen Flugzeuges beauftragt.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung 1
Passagiere 1
Länge 5,80 m
Spannweite 9,50 m
Höhe 1,90 m
Flügelfläche 13,00 m²
Nutzlast 235 kg
Leergewicht 240 kg
Startgewicht 475 kg
Reisegeschwindigkeit 135 km/h
Höchstgeschwindigkeit 155 km/h
Landegeschwindigkeit 55 km/h
Dienstgipfelhöhe 4600 m oder ft
Reichweite ca. 500 km
Triebwerk Salmson „AD 9“ 40 PS

Siehe auch

Literatur

  • Gerhard Fieseler: Meine Bahn am Himmel. Der Erbauer des Fieseler Storch und der V 1 erzählt sein Leben. Bertelsmann Verlag, München 1979, ISBN 3-570-01192-5 (Autobiographie).
  • Fieseler-Zeitschrift. Jg. 1938, ZDB-ID 1293906-7.
  • Technische Daten aus Unterlagen des Fieseler Flugzeugbau Kassel

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