Flinger Steinweg

Flinger Steinweg
Schadowstraße
Straße in Düsseldorf
Schadowstraße
Einkaufsmeile östlich der Berliner Allee
Basisdaten
Ort: Düsseldorf
Ortsteil: Pempelfort, Stadtmitte
Anschlussstraßen: Königsallee (Theodor-Körner-Straße), Am Wehrhahn
Querstraßen: Blumenstraße, Schadowplatz, Jan-Wellem-Platz, Berliner Allee, Wagnerstraße, Bleichstraße, Liesegangstraße, Tonhallenstraße, Jakobistraße
Bauwerke: Tausendfüßler
Nutzung
Nutzergruppen: Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Straßengestaltung: Bis Jan-Wellem Platz Fußgängerzone, ab da verkehrt die Straßenbahn inmitten der Straße
Technische Daten
Straßenlänge: 670 m
Straßenbahnhaltestelle unter dem Tausendfüßler
Einkaufsmeile östlich der Berliner Allee

Die Schadowstraße (vor 1850: Flinger Steinweg) in Düsseldorf ist eine der meistfrequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Benannt wurde sie nach dem Düsseldorfer Maler und Professor an der Kunstakademie Wilhelm von Schadow, der hier ab 1838 wohnte.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Schadowstraße verläuft von West nach Ost im nördlichen Teil des Düsseldorfer Stadtteils Stadtmitte. Sie beginnt an der nördlichen Königsallee, Ecke Blumenstraße, wird nach 30 Metern Fußgängerzone, tangiert am südlichen Ende den Schadowplatz, führt unter der Hochstraße Tausendfüßler hindurch mit Straßenbahnhaltestellen, lässt nördlich den Jan-Wellem-Platz liegen und kommt zur vielbefahrenen nordwärts führenden Fahrbahn der Düsseldorfer Süd-Nord-Fahrt Berliner Allee. Nach Norden ergibt sich ein Blick auf das Drei-Scheiben-Haus und das Schauspielhaus am ansonsten unwirtlichen Gustaf-Gründgens-Platz. Schnurgerade verläuft die Schadowstraße nun wieder mit Auto- und Straßenbahnverkehr bis zur Kreuzung mit der Jacobistraße und der Tonhallenstraße. Sie führt weiter nach Osten, wird aber nun Am Wehrhahn genannt.

Geschichte

Die Schadowstraße entstand auf einem ehemaligen Fuhrweg, der Düsseldorf mit Gerresheim verband. Er führte durch das Gebiet des ehemaligen Flinger Waldes weiter über die heutige Grafenberger Allee, die auch heute noch über den Wehrhahn in die Schadowstraße übergeht. Im 17. Jahrhundert ließ Kurfürst Jan Wellem den Weg pflastern, um eine feste, dauerhaft befahrbare Verbindung zu schaffen (Flinger Steinweg). Entlang dieses Fuhrweges sind dann etliche Pferdetränken und Gastschenken entstanden.

Der Düsseldorfer Architekt Rudolf Wiegmann entwarf 1836 das Wohnhaus für Wilhelm von Schadow, das er 1838 für ihn in der Schadowstraße erbaute. Dieses Wohnhaus ging später in den Besitz von Andreas Achenbach über. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Straße komplett zerstört.

Nach dem Krieg wurde die Schadowstraße als Geschäftsstraße wiederaufgebaut. Sie stieg in den 1950ern Jahren zu einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der Bundesrepublik auf. Mit Karstadt und Kaufhof hatten zwei der vier großen Kaufhausketten der alten Bundesrepublik dort große Kaufhäuser errichtet. Ab den 1970ern kamen, vor allem in der Vorweihnachtszeit, viele Besucher aus den Niederlanden zum Einkaufen zur Schadowstraße nach Düsseldorf. Im Laufe der 1980er Jahre wurden im östlichen Teil der Schadowstraße die Bürgersteige auf Kosten der dritten und vierten Fahrbahn deutlich vergrößert und neugestaltet. Ab den 1990ern schwächten neue Entwicklungen im Einzelhandel und der Bau großer Shopping-Center, u. a. des CentrO Oberhausen, den Besucherandrang jedoch ab. Heute besteht im westlichen Teil der Schadowstraße eine Fußgängerzone mit Zugängen zu den Schadow-Arkaden, die sich im Geviert von Schadowstraße, Blumenstraße, Martin-Luther-Platz und Berliner Allee befinden. Im östlichen Teil blockieren die Stadtverwaltung und die Stadtspitze seit Jahrzehnten die Schaffung einer Fußgängerzone.[1]

Verkehrsinfrastruktur

Die Schadowstraße ist großenteils (Wehrhahn bis Berliner Allee) mit dem Auto befahrbar. Die beiden Großkaufhäuser unterhalten Parkhäuser, daneben gibt es viele weitere Parkhäuser im Einzugsbereich[2]. Die Straßenbahnlinien 701, 707 und 711 kreuzen die Schadowstraße, die Linien 703, 712 und 713 verlaufen entlang der Schadowstraße und werden durch die im Bau befindliche Wehrhahn-Linie ersetzt. Die Bauarbeiten für die Freilegung des Baufelds für den U-Bahnhof Schadowstraße haben im Mai 2008 begonnen.

Infrastruktur

Die Schadowstraße beinhaltet eine Vielzahl von Geschäften und Kaufhäusern, Reisebüros etc.[3] Neben zwei großen Vollsortimentkaufhäusern an der Kreuzung Tonhallenstraße sind vor allen Bekleidungskäufhäuser und Schuhgeschäfte vorherrschend. Der tägliche und periodische Bedarf wird vollständig abgedeckt, der langfristige Bedarf weitgehend, allerdings ist wenig Gastronomie vorhanden. Der Filialisierungsgrad ist mit 90,4 % sehr hoch.[4]

Schadowstraßenfest

Schadow-Arkaden zur Weihnachtszeit

Das zweitägige Schadowstraßenfest im Spätsommer wird alle zwei Jahre veranstaltet und gehört zu den Großveranstaltungen in der Landeshauptstadt. Es werden immer mehrere Bühnen aufgebaut, auf denen Musik unterschiedlicher Stile, Kleinkunst usw. vorgeführt werden. Daneben wird eine Art Weihnachtsmarkt über fast den gesamten Straßenverlauf dicht verteilt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Niederschrift über die Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am 12. September 2007
  2. Stadt Düsseldorf: Parkhaus-Flyer
  3. City Profil Düsseldorf von Kemper's Immobilien GmbH, Seite 10f.
  4. Eintönige Einkaufswelten – Artikel der Zeitung DIE WELT vom 17.2.2007

51.2261111111116.78194444444447Koordinaten: 51° 13′ 34″ N, 6° 46′ 55″ O


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