Franka Hörnschemeyer

Franka Hörnschemeyer

Franka Hörnschemeyer (* 1958 in Osnabrück) ist eine deutsche Installationskünstlerin und Hochschullehrerin. In ihren Projekten analysiert und verändert sie vorgefundene Räume vornehmlich mit skulpturalen Mitteln. Den Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden begehbare Installationen (Rauminstallationen), die häufig an Labyrinthe erinnern. Ihr bekanntestes Werk „BDF – bündig fluchtend dicht“ ist eine Installation aus gitterartigen Schalelementen in einem Innenhof des Berliner Paul-Löbe-Hauses, einem Bürogebäude des Deutschen Bundestages.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Franka Hörnschemeyer studierte von 1981 bis 1987 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und lebte anschließend bis 1988 mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in New York. 1990 erhielt sie ein Stipendium der Stiftung Kunstfonds, 1992 das Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium. 1994 wurde sie mit dem Friedrich-Vordemberge-Preis der Stadt Köln ausgezeichnet. Von 2003 bis 2004 hatte sie eine Gastprofessur an der Kunstakademie Karlsruhe. 2006 war sie Fellow am Henry Moore Institute in Leeds und erhielt den Kunstpreis der Stadt Nordhorn. 2007 hatte sie eine Gastprofessur am California Institute of the Arts (CalArts) in Valencia, Los Angeles. Seit 2009 hat sie eine Professur an der Hochschule für Künste Bremen. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Werke

Die Künstlerin verwendet für ihre Installationen industriell gefertigte Baumaterialien wie Gipskartonplatten, beispielsweise 2005 bei ihrer Installation „GBK 205“ im Kunstverein Ruhr in Essen, Verschalungselemente wie 2002 für „TSE 11022“ im Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof in Berlin oder Holzlatten und Heraklith-Platten wie bei der „Büroauflösung" (zusammen mit der Innenarchitektin Birgit Hansen) 2002 in der Galerie Kapinos in Berlin. Sie fühlt sich der Konzeptkunst sowie dem Minimalismus verbunden. Entsprechend tragen ihre Arbeiten Titel wie „PSE 900“ (in der Kunsthalle Hamburg 2000) oder „RSE 1296“. Bei den Bezeichnungen handelt es sich um Produktcodes der Ursprungsmaterialien.

Ihre Arbeiten werden häufig als Grenzgänge zwischen Baukunst und Raumkunst bezeichnet. Franka Hörnschemeyer spricht selbst von „architektonischen Konstruktionen, die Schicht für Schicht die Strukturen von Räumen optisch und akustisch freilegen. In diesen räumlichen Auflösungen verschränken sich Gegenwart, Geschichte und Zukunft ineinander, Zeit verschiebt sich durch Bewegung im Raum.“ In ihrem grafischen Werk - Zeichnungen und Collagen - greift sie Elemente von Architekturzeichnungen auf, ironisiert sie jedoch.

2009 zeigte sie in der Hamburger Kunsthalle die begehbare Installation Blindtext im Rahmen der Ausstellung MAN SON 1969. Vom Schrecken der Situation.[1]

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1988 "Counterpart", Ohio Fine Arts (New York)
  • 1989 "Trockenbau. Durch 100 x 3,3", Lichtschacht Galerie Vorsetzen (Hamburg)
  • 1990 "Trockenbau. 590", Kunstverein Lingen
  • 1993 Galerie Rolf Ricke (Köln)
  • 1995 Städtische Ausstellungshalle am Hawerkamp (Münster); "Long John Silver", Kunstausstellungen Peking (Berlin)
  • 1996 "VSE. 596", Galerie Reinhard Hauff (Stuttgart); "GKBI. 696" (mit Bethan Huws), Kunststiftung Sabine Schwenk (Schloss Haigerloch)
  • 1997 Galerie Rolf Ricke (Köln)
  • 1998 Galerie Andreas Binder (München); Galerie Reinhard Hauff (Stuttgart)
  • 2001 "Das Westzimmer", Kapinos Galerie (Berlin)
  • 2002 "Büroauflösung" (mit Birgit Hansen), Kapinos Galerie (Berlin); "Nr. 109 (WerkRaum. 12)", Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart (Berlin)
  • 2005 Kunstverein Ruhr (Essen); "Versuchsanstalten", Historisch-Technisches Informationszentrum (Peenemünde)
  • 2006 Galerie Nordenhake (Berlin); "Kunstpreis der Stadt Nordhorn 2006", Städtische Galerie Nordhorn (Nordhorn)
  • 2008 "Peenemünde", The Jewish Museum of Greece (Athen)

Skulpturen im öffentlichen Raum

  • Kiosk und Doppelgänger, Landesversicherungsanstalt (Münster), Realisation 1996-1998
  • BFD - bündig fluchtend dicht, Deutscher Bundestag, Paul-Löbe-Haus (Berlin), Realisation 1998-2000
  • Seetor in Dresden, 1. Preis beim Wettbewerb, Realisierung 2001
  • Koordinaten - Station im Rahmen von Kunstwegen neben der Kriegsgräbergedenkstätte in Neugnadenfeld

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.hamburger-kunsthalle.de/archiv/seiten/manson.html Ausstellung MAN SON 1969



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