Frasch-Sonde

Frasch-Sonde

Das Frasch-Verfahren wurde von Hermann Frasch um 1890 entwickelt und dient der Gewinnung elementaren Schwefels aus tiefen Schwefellagerstätten ohne vorhergehenden bergmännischen Abbau durch die so genannte Frasch-Sonde.

Durchführung

Dazu wird zunächst ein ca. 25 cm dickes Rohr bis in die Lagerstätten getrieben. Durch dieses Rohr führt man zwei weitere, ineinander gesteckte Rohre von ca. 15 und 7 cm Durchmesser.

Im Zwischenraum zwischen erstem, äußerem und zweitem Rohr wird überhitztes Wasser von etwa 170°C mit hohem Druck in die Lager gepresst. Dieses dringt am Ende durch kleine, seitliche Öffnungen in den Schwefel ein und bringt ihn zum Schmelzen. Durch das innerste Rohr wird nun heiße Pressluft gedrückt und damit der flüssige Schwefel im mittleren Rohr nach oben befördert. Der Schwefel bleibt durch das überhitzte Wasser im äußeren Mantel flüssig.

Mit dieser Frasch-Sonde können unterirdische Schwefellagerstätte in bis zu 1000 m Tiefe ausgebeutet werden. Je nach Lagerstätte ist der geförderte Schwefel von sehr hoher Reinheit. Pro Frasch-Sonde werden bis zu 300 Tonnen Schwefel pro Tag gefördert. Dazu wird ca. die 10 bis 15 fache Menge an überhitztem Wasserdampf benötigt.

Während 1901 nach dem Frasch-Verfahren von der von Hermann Frasch gegründeten Union Sulphur etwa 3.000 Tonnen Schwefel gewonnen wurden, waren es 1903 schon 23.000 Tonnen. 1904 konnte das Frasch-Verfahrens bereits den gesamten Schwefelbedarf der USA decken.

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