Frauenmilch

Frauenmilch
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Zwei 25ml-Proben einer Frau. Links Vormilch, die bei voller Brust fließt, rechts Nachmilch die bei sich leerender Brust fließt.

Milch ist die natürliche Säuglingsnahrung aller Säugetiere einschließlich des Menschen. Die menschliche Milch wird als Muttermilch bezeichnet. Das von der Milchdrüse produzierte Sekret wird etwa 24 bis 48 Stunden nach der Geburt von der weiblichen Brust vermehrt gebildet (Laktation). Die Fütterung des menschlichen Babys über die Brust wird als Stillen oder Brusternährung bezeichnet, die Beendigung als Absetzen bzw. Abstillen. Der Milcheinschuss ist meist sehr schmerzhaft. Ein häufiges Problem stellt Milchstau dar, der durch Ausstreichen, Abpumpen oder Quark-Kühlung gemindert werden kann. In den ersten Wochen nach der Geburt reagiert die Gebärmutter mit Nachwehen auf den Stillvorgang. Diese sind schmerzhaft, haben aber den Zweck den ausgedehnten Uterus schneller zusammenzuziehen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff

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Das Wort "Muttermilch" (lac maternum) ist recht neu und kam erst im Zusammenhang mit Still-Kampagnen des 18. Jh. allgemein in Gebrauch, um die Mütter anzuregen, ihre Kinder selbst zu stillen, statt sie einer Amme zu übergeben. Früher wurde das Wort Frauenmilch/Weibermilch (lac muliebre) verwendet.[1].

Inhaltsstoffe

Muttermilch enthält im Vergleich zu Kuhmilch

Inhaltsstoffe/100 ml[2] Mensch Kuh Schaf Ziege Pferd
Wasser 87,2 % 87,5 % 82,7 % 86,6 % 90,1 %
Kohlenhydrate 7,0 % 4,8 % 6,3 % 3,9 % 5,9 %
Fett 4,0 % 3,5 - 4,0 % 5,3 % 3,7 % 1,5 %
Eiweiß 1,5 % 3,5 % 4,6 % 4,2 % 2,1 %
Spurenelemente 0,3 % 0,7 % 0,9 % 0,8 % 0,4 %
kcal 70 64 - 68 86 65 43
kJ 294 268 - 285 361 273 180
Kalium [mg] 47 141
Natrium [mg] 14 45
Kalium:Natrium 3,4 3,0
Calcium [mg] 33 116
Magnesium [mg] 3 12
Calcium:Magnesium 11 10
Eisen [µg] 58 59
Phosphor [mg] 15 92

Mit gezielter Ernährung lassen sich viele potenziell wertvolle Inhaltsstoffe (z. B. Omega-Fettsäuren, CLA, Mineralstoffe (Selen), Vitamine (Folsäure)), die Milchmenge und Milcheigenschaften (z. B. Färbung) beeinflussen.

Regulierung der Milchproduktion

Die Milchbildung reguliert sich ausschließlich über die Nachfrage, welche der Körper über die Reizung der Brustwarzen wahrnimmt. Angebliche Mittel zur Steigerung bzw. Senkung haben nur einen Effekt auf den Milchflussreflex, nicht aber auf die Menge der produzierten Milch.

Kolostrum

Die Zusammensetzung der Muttermilch ist in den ersten Tagen und Wochen anders als später, entsprechend den altersabhängigen Bedürfnissen des Säuglings. Auf die Verzögerung von 1 bis 2 Tagen nach der Geburt ist der Organismus eines Neugeborenen eingerichtet. Das häufige Anlegen ist in den ersten Tagen sehr wichtig, da es die Milchbildung anregt. Das Neugeborene trinkt in dieser Zeit die erste Milch, das Kolostrum, das noch wenig nach Milch aussieht, sondern einem gelblichen Schleim gleicht. Diese Milch ist besonders reich an Stoffen, die die Immunabwehr fördern und schützt das Neugeborene somit vor Krankheiten. Die gelbe Farbe kommt durch den hohen Anteil an Carotinen zustande.

Gesundheit

Frische Muttermilch ist insbesondere für die Ernährung von Frühgeborenen wichtig, da deren Organismus selbst häufig nicht genügend Antioxidantien für das Abfangen von freien Radikalen bereitstellen kann. Erhöhtes Aufkommen von freien Radikalen rührt von der bei Frühgeborenen notwendigen intravenösen Ernährung und den Bluttransfusionen her und macht sie anfälliger für gefährliche Infektionen.[3][4]

Das in der Muttermilch enthaltene Calcium ist für die Bildung von Knochen und des Zahnmaterials wichtig. Milchersatznahrung, die der Muttermilch möglichst nachempfunden ist, enthält ebenso das benötigte Calcium. Diese enthält jedoch wesentlich geringere Mengen an Antioxidantien.

Haltbarkeit

Abgepumpte Muttermilch sollte wie jegliche nicht-pasteurisierte Frischmilch nicht länger als 48 Stunden im Kühlschrank (bei 4 °C) gelagert werden, da die Keimbelastung bei steigender Lagerdauer zunimmt. Sie kann eingefroren werden, verliert dabei jedoch einen Großteil ihrer Antioxidantien.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Barbara Duden: Geschichte in Geschichten.: Ein historisches Lesebuch
  2. http://www.zalp.ch/aktuell/suppen/suppe_2004_03_01/su_mi.html
  3. Georgeson, G. D. et al. (2002): "Antioxidant enzyme activities are decreased in preterm infants and in neonates born via caesarean section". In: Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol, Nr. 103, S. 136-9, PMID 12069735
  4. Baydas, G. et al. (2002): "Antioxidant vitamin levels in term and preterm infants and their relation to maternal vitamin status". In: Arch Med Res, Nr. 33, S. 276-80, PMID 12031634
  5. Hanna, N. et al. (2004): "Effect of storage on breast milk antioxidant activity". In: Arch Dis Child Fetal Neonatal Ed, Nr. 89, S. 518-20, PMID 15499145

Weblinks


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