Freie Welt (Zeitschrift)

Freie Welt (Zeitschrift)

Die Freie Welt war eine DDR-Illustrierte mit Redaktionssitz in Berlin und einem ständigen Auslandsbüro in Moskau. Sie galt als Auslands-Illustrierte der DDR. Neben Berichten über Kultur und Alltagsleben in der DDR, in der Sowjetunion und in den sozialistischen Bruderländern sowie in einigen ausgewählten, dem Sozialismus nahe stehenden „jungen Nationalstaaten“ (z. B. Äthiopien, Mosambik oder Algerien) brachte sie vor allem politische, weltanschauliche und agitative Berichte.

Für Comic-Freunde gab es in jeder Ausgabe eine Doppelseite mit Comic-Folgen, die vor allem von sowjetischen Zeichnern (seltener deutschen oder tschechischen) stammten und auf Deutsch übersetzt waren. Auch Vorabdrucke von sowjetischer Literatur in Fortsetzungen erschienen in der Zeitschrift. Offizieller Herausgeber war die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, de facto war die Zeitung der Agitationskommission des ZK der SED unterstellt und gehörte zum SED-Parteibetrieb Berliner Verlag, der 1990 von Maxwell Communications und Gruner+Jahr übernommen wurde. Sie erschien 14-täglich von 1954 bis 1991. Ab Sommer 1990 bis zu ihrer Auflösung im März 1991 fungierte die Freie Welt als Reisejournal.

Weniger bekannt ist, dass im Herbst 1988 im Zuge des Verbotes der deutschen Ausgabe des sowjetischen Digest Sputnik auch die Redaktion der Freien Welt für einige Tage aufgelöst wurde. Die Redakteure sollten auf andere Redaktionen des Berliner Verlages aufgeteilt werden. Offizielle Begründung der Agitationskommission des ZK war: Papiermangel. Nach drei Tagen und einem Einspruch aus Moskau kam der Rückzug. Nun lautete die Begründung: "Wir haben noch Papier aufgetrieben..."


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