Friedrich Freksa

Friedrich Freksa

Friedrich Freksa (eigentlich Kurt Franz Georg Friedrich-Freksa) (* 11. April 1882 in Berlin; † 18. Juli 1955 in Berlin) war ein deutscher Autor und Herausgeber.

Freksa wurde als Kind des Fabrikanten und Kaufmanns Georg Friedrich und seiner Frau Klara, die später Selbstmord beging, in Berlin-Wilmersdorf geboren. Er schrieb Dramen, Lyrik, Romane, Kriminalromane, Filmdrehbücher, Hörspiele und Artikel in Zeitschriften. Der Sohn eines Großkaufmanns studierte in Berlin, Paris und München. Er bereiste zahlreiche Länder Europas, lebte zeitweise als freier Schriftsteller in München und Tübingen, später wieder in Berlin und war befreundet mit Hanns Heinz Ewers. Er war seit 1907 mit der Lyrikerin und Frauenärztin Margarete Beutler verheiratet, von der er zu dieser Zeit bereits einen 1906 geborenen Sohn hatte (Hans Florian, später Direktor des Max-Planck-Instituts für Virenforschung in Tübingen). Das gewaltige Vermögen, das er nach dem Tod seines Vaters 1913 erbte, brachte er innerhalb eines Jahres durch Spekulationen und aufwendigen Lebensstil durch. Er war kurz Kriegsteilnehmer im ersten Weltkrieg und trennte sich 1925 von seiner Frau (die Ehe wurde aber erst 1939 geschieden). 1924 veröffentlichte er eine Biographie über Korvettenkapitän Hermann Ehrhardt, Führer der Marinebrigade Ehrhardt, unter dem Titel Kapitän Ehrhardt. Abenteuer und Schicksale.

1907 hatte Freksa seinen ersten großen Bühnenerfolg mit der Aufführung des Stückes Ninon de l'Enclos im Residenz-Theater in München. Die 1909 unter der Regie von Max Reinhardt uraufgeführte Pantomime Sumurun wurde 1920 von Ernst Lubitsch verfilmt. Freksas erster Roman Phosphor (1911) schildert satirisch, wie ein Spießbürger sich durch einen Sturz auf den Kopf in einen Lebemann und Schwerenöter (und wieder zurück) verwandelt. 1919/20 war Freksa Mitherausgeber der satirischen Zeitschrift Phosphor. Umstritten war sein 1931 erschienenes Buch Druso, oder Die gestohlene Menschenwelt, in dem die Versklavung der Menschheit durch insektenähnliche Außerirdische geschildert wurde[1]. 1934 erschien Druso auch in dem amerikanischen Magazin Wonder Stories.

Werk

  • Ninon de l'Enclos. Ein Spiel aus dem Barock. München: Georg Müller, 1907
  • Das Königreich Epirus. Komödie in fünf Akten. München: Georg Müller, 1908
  • Epigramme des Clement Marot, hrsg. von Friedrich Freksa, übersetzt von Margarete Beutler. München: Georg Müller, München, 1908
  • Josef Ruederer und das Wolkenkuckucksheim. Eine Streitschrift. München u. Leipzig: Georg Müller, 1908
  • Die Fackel des Eros. Ein Dramenzyklus. Berlin: Reiss, 1909
  • Der fette Caesar. Eine Tragikomödie. Berlin: Reiss, 1911
  • Das Buch Phosphor. Mit Tafeln von Emil Preetorius. München: Georg Müller, 1911
  • Phosphor. Roman. Mit 25 Zeichnungen von Emil Preetorius. München: Georg Müller, 1912
  • Histörchen. München: Georg Müller, 1912
  • Erwin Bernsteins theatralische Sendung. Ein Berliner Theaterroman. In zwei Bänden. München, Leipzig: Georg Müller, 1913
  • Hinter der Rampe. Theaterglossen. München: Georg Müller, 1913
  • Gottes Wiederkehr. Roman. 1. Teil: Brand. Berlin: Fleischl, 1916
  • Das Urteil des Seleukos. Ein Märchen aus der Griechenzeit. Dramatisches Gedicht in 3 Akten. München: Liecke, 1917
  • Freiheit. Berlin: Ullstein, 1919
  • Notwende. Novellen. München: Georg Müller, 1919
  • Ausschweifungen. Der Histörchen zweiter Teil. Einbandzeichnung von Emil Praetorius. München: Georg Müller, 1919
  • Das Land der Normalmenschen Kurzgeschichte in : Bücherei der Münchner Jugend - Band 3 "Phantastische Geschichten" , München 1919
  • Der Wanderer ins Nichts. Roman. Georg Müller, München, 1920
  • Gegen die Kautsky Mache - Menschliche Rechtfertigung Wilhelms II. Nach seinen Randbemerkungen in den Akten des Auswärtigen Amtes. München: Rösl, 1920
  • Tyll Ulenspiegel von Charles de Coster. Neu bearbeitet und hrsg. von Friedrich Freksa. Mit 10 handkolorierten Bildern von Ludwig Bock. München: Rösl, 1920
  • Praschnas Geheimnis. Kriminalroman. München: Rösl, 1920
  • Caesars Stunde. Ein weltlich Spiel. Müller: Georg Müller, 1921
  • Phosphor. Roman. Berlin: Thespis, 1921
  • Das Geheimnis des Inders Praschna. Roman. Leipzig: Ernst Keils Nachfolger (August Scherl), 1923
  • Li Tai Po. Ein Gedicht. Mit zehn Radierungen und elf Zeichnungen von Richard von Below. München: Georg Müller, 1923
  • Kapitän Ehrhardt Abenteuer und Schicksale. Berlin: Scherl, 1924
  • Der rote Föhn. Roman. Leipzig, Zürich: Grethlein 1925
  • Das wehrhafte Fräulein. Kleiner Erzählband mit 12 Erzählungen, darunter u. a. Der Besuch in Potsdam, Das Gastmahl der Frau von Fleury, Der Gefangene von Pharmacusa, Hannibals Abschied von Italien, Das Haus des Bischofs, Truelsens Övelgönne, Frau Dorlebusch u. a. München: Georg Müller, 1927
  • Ein Mädchen reist ins Glück. Berlin-Zehlendorf: Sieben-Stäbe-Verl., 1927
  • Verschwende und Gewinne. Berlin: Brunnen-Verl. Karl Winckler, 1928
  • Der Husar vom Rheinsberg. Bielefeld u. Leipzig: Velhagen & Klasing, 1930
  • Kaufmannskinder, Roman aus der Wende Berliner Bürgertums 1895-1925. Berlin: Sieben-Stäbe-Verl., 1930.
  • Der Kriegskommissar des Königs. Roman. Berlin: Scherl, 1931
  • Druso oder: Die gestohlene Menschenwelt. Roman. Berlin: Reckendorf, 1931
  • Garibaldi, das Schwert Italiens. Berlin: Kyffhäuser-Verl., 1940
  • Ohm Krüger. Sein Leben - ein Kampf gegen England. Berlin: Brunnen-Verl., 1941
  • Von gestern - bis morgen. Berlin-Wilmersdorf: Werner, 1942
  • Obrist Lumpus. Nürnberg: Hesperus, 1944
  • Berliner Reiseerlebnis. 1919, in: Robert N. Bloch: Jenseits der Träume. Seltsame Geschichten vom Anfang des Jahrhunderts, Frankfurt a. M. (suhrkamp taschenbuch 1595) 1990, S. 97-110.

Einzelnachweise

  1. Besprechung von Druso

Weblinks


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