Friedrich Peine

Friedrich Peine
Friedrich Peine

Friedrich Peine (* 8. November 1871 in Berlin-Lichtenberg; † 13. September 1952 in Bremen) war ein deutscher Politiker (SPD).

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule wurde Peine zum Schmied ausgebildet. Als junger Mann trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein. Außerdem wurde er Mitglied der Gewerkschaft. Ab 1894 war er im Überseedienst tätig. Nach seiner Rückkehr 1899 heiratete er. In den folgenden vier Jahre verdiente Peine seinen Lebensunterhalt als Werftarbeiter an der Unterweser. Anschließend amtierte er als Geschäftsführer und Sekretär des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Bremerhaven. Daneben saß er zwei Jahre lang, von 1904 bis 1906, in der Stadtverordnetenversammlung von Bremerhaven. Seit 1912 verdiente er seinen Lebensunterhalt als Genossenschaftssekretär in Berlin. Während des Ersten Weltkriegs wurde Peine von 1915 bis 1917 in Russland eingesetzt.

1919 wurde Peine Mitglied der Bremer Bürgerschaft. Bei der Reichstagswahl vom Juni 1920 wurde Peine als Kandidat der SPD für den Wahlkreis 17 (Osthannover) in den ersten Reichstag der Weimarer Republik gewählt. Nachdem sein Mandat bei den folgenden sieben Reichstagswahlen bestätigt wurde, gehörte Peine dem deutschen Parlament insgesamt knapp dreizehn Jahre lang, bis ihm sein Mandat im Juni 1933 durch die nationalsozialistische Regierung entzogen wurde. Im März 1933 war Peine einer von 94 Reichstagsabgeordneten, die gegen die Annahme des Ermächtigungsgesetzes stimmten, das die juristische Grundlage für die Errichtung der NS-Diktatur bildete, und das schließlich mit einer Mehrheit von 444 zu 94 Stimmen angenommen wurde. Neben seiner Arbeit im Parlament bekleidete Peine in den 1920er Jahren zeitweise den Posten eines Referenten im Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Nach seinem Ausschluss aus der Politik lebte Peine zurückgezogen in einer Gartenlaube in der Spinolastraße 34 in Berlin-Karow. Von November 1943 bis Kriegsende nahm er dort auch den ausgebombten SPD-Politiker Friedrich Ebert junior auf.

Literatur

  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1. 

Weblinks


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