Friedrich von Hellwig

Friedrich von Hellwig

Karl Ludwig Friedrich von Hellwig, (* 18. Januar 1775 in Braunschweig; † 26. Juni 1845 in Liegnitz, geboren als Karl Ludwig Friedrich Hellwig, geadelt 1826[1]) war ein preußischer Offizier während der Zeit der Befreiungskriege.

Hellwigs Vater war Johann Christian Ludwig Hellwig, Mathematiker am Braunschweigischen Collegium Carolinum. Nachdem Friedrich Hellwig seine Ausbildung am Katharineum im Alter von 16 Jahren ohne Abschluss abgebrochen hatte, trat er am 19. Mai 1791 durch Vermittlung des Braunschweigischen Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand in das preußische Husaren-Regiment „von Köhler“ ein, das in Oberschlesien stationiert war und nahm umgehend an Feldzügen in den Jahren 1792-95 teil.

Inhaltsverzeichnis

Hellwigs „Husarenstreich“

Das Hellwigdenkmal bei Eichrodt
Der Hellwig-Stein in Schloßvippach

Bekannt wurde Hellwig nach der Schlacht von Jena und Auerstedt, als er am 17. Oktober 1806 als Leutnant mit 55 Husaren bei Eichrodt (heute Gemeinde Wutha-Farnroda) 4000 Preußen, die Besatzung der Festung Erfurt, aus napoleonischer Gefangenschaft befreite. Dieser Husarenstreich hatte zwar nur eine geringe militärische, jedoch eine umso größere psychologische Bedeutung für das geschlagene preußische Heer. Für diese Tat erhielt er aus den Händen der preußischen Königin Luise den Verdienstorden Pour le Mérite am Bande.

Befreiungskriege

von Hellwigsches Streifkorps 1813

Während der Befreiungskriege erhielt Hellwig von Generalfeldmarschall Blücher die Erlaubnis, ein „Partisan-Corps“ zu gründen, an dessen Spitze er am 25. November 1813 unter dem Jubel der von der französischen Besatzung befreiten Bevölkerung, in Braunschweig einzog. Hellwig war der erste, der das 1813 gestiftete Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen bekam.

Seine militärischen Taten während der Befreiungskriege:[2]

  • 12. April 1813, Langensalza: Der preußische Major von Hellwig überfiel mit ungefähr 150 Mann 2000 Franzosen und nahm ihnen 5 Geschütze, 3 Wagen und 20 Pferde ab. In Gotha nehmen die preußischen Husaren einen französischen Gesandtschaftssekretär fest und erbeuten wichtige Papiere.
  • 23. April 1813, Wanfried; der preußische Major von Hellwig überfällt ein westfälisches Husarenregiment, welche fast alle davonliefen, sodass nur 32 Mann und 50 Pferde genommen werden konnten. Der Anführer, Oberstleutnant von Göcking, ging zu den Preußen über.
  • 17. Oktober 1813, Schloßvippach in der Nähe von Sömmerda: als Führer eines Freikorps macht Hellwig 70 polnische Ulanen samt drei Offizieren zu Gefangenen und nimmt 80 Pferde als Beute.[3]
  • Am 17., 18. und 19. Oktober 1813 tobt die Völkerschlacht bei Leipzig, ein fürchterliches Gemetzel. Die königlich sächsische Armee sowie die württembergische Kavallerie laufen während der Schlacht zu den Alliierten über. Am Ende der Schlacht liegen überall Tote und Verwundete. Am 20. Oktober trifft das Hellwigsche Corps im thüringischen Heldrungen ein. Es hatte an der Schlacht selber nicht teilgenommen, sondern nahm die Aufgabe wahr, das Rückzugsgebiet der französischen Armee und ihrer Verbündeten zu verunsichern. Hellwig zieht weiter über Weißensee, Langensalza und Sondershausen nach Nordhausen.
  • Am 29. Oktober nimmt das Hellwigsche Corps Halberstadt ein.
  • Als Major von Hellwig am 29. Januar 1814 in Brüssel einrückt, wird er begeistert empfangen.

1815 führte er das 9. Husaren-Regiment und wurde als dessen Kommandeur 1826 geadelt. Nach den Befreiungskriegen war Hellwig in Schlesien stationiert, wo er schließlich 1838 im Range eines Generalleutnants seinen Abschied nahm.

Literatur

  • Festschrift zur Einweihung des Hellwig-Steins in Schloßvippach am 17. Oktober 1913. Georg Rupprecht und weitere Denkmalausschuß-Mitglieder, Schloßvippach, Druck Richard Wackes in Großrudestedt, 1913.
  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, S. 258
  2. Aus der zeitgenössischen, in Berlin erscheinenden Zeitung „Das neue Deutschland“.
  3. Festschrift zur Einweihung des Hellwig-Steins in Schloßvippach am 17. Oktober 1913. Georg Rupprecht u.a. Hrsg. Gemeinde Schloßvippach. Druck Richard Wackes, Großrudestedt 1913

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