Alchemilla filicaulis

Alchemilla filicaulis
Fadenstängel-Frauenmantel
Fadenstängel-Frauenmantel (Alchemilla filicaulis) (Herbarbeleg)

Fadenstängel-Frauenmantel (Alchemilla filicaulis) (Herbarbeleg)

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Frauenmantel (Alchemilla)
Sektion: Plicatae
Art: Fadenstängel-Frauenmantel
Wissenschaftlicher Name
Alchemilla filicaulis
Buser

Der Fadenstängel-Frauenmantel (Alchemilla filicaulis) ist eine zu den Rosengewächsen (Rosaceae) zählende Art. Sie gehört zur Alchemilla-vulgaris-Gruppe, die sich durch abstehende, unterschiedlich verteilte Behaarung auszeichnet. Nie sind einzelne Blattstiele oder der Stängel völlig kahl. Der Kelch- und die Außenkelchblätter sind ungleich und kürzer als die Kelchbecher.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsbild

Der Fadenstängel-Frauenmantel ist eine kleine bis mittelgroße, selten über 30 cm hoch wachsende Art. Die Grundblätter sind meist nierenförmig und etwa 3 bis 8 cm breit. Sie besitzen eine mäßig enge bis weite Basalbucht und sind zu 1/4 bis 2/5 in meist 7 Lappen geteilt. Seltener sind es nur 5 oder auch bis zu 9 Lappen. An frühen Blättern sind diese flachbogig mit Einschnitten, später halbkreisförmig bis parabolisch ohne Einschnitte und schließlich breit hyperbolisch und teilweise abgestutzt. Pro Hälfte besitzen sie 5 bis 9 spitze, eher warzenförmige Zähne. Die Blattoberseite ist locker bis mäßig dicht, in den Falten auch dicht behaart. Auf der Blattunterseite zwischen den Adern sind sie oft fast kahl, auf den Adern sehr locker behaart. Die Basis der Blätter und die Nebenblätter sind oft rot überlaufen.

Der Stängel ist oft nur in der unteren Hälfte locker abstehend behaart, selten auch auf ganzer Länge.

Der Blütenstand ist relativ schmal und wenig verzweigt, jedoch sind die scheindoldigen bis kugeligen Teilblütenstände oft ziemlich reichblütig. Der ca. 1,7 mm lange Blütenbecher ist kurz glockig-kegelig geformt und oft mehr oder weniger abstehend behaart. Die Kelchblätter sind etwas kürzer als die Blütenbecher und eiförmig-spitz geformt.

Alchemilla filicaulis ist sehr variabel bezüglich der Behaarung und wird daher auch in zwei Unterarten oder Varietäten geteilt:

  • A. filicaulis subsp. filicaulis, mit insgesamt schwacher Behaarung, sowie
  • A. filicaulis subsp. vestita, mit insgesamt starker Behaarung

Einige Autoren sehen diese Unterarten lediglich als Varietäten an.

Der Fadenstängel-Frauenmantel blüht vorwiegend in den Monaten Mai bis September.

Verbreitung und Standortansprüche

A. filicaulis kommt im gemäßigten bis subarktischen Europa vor. Von Island, Grönland und Nordrussland im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis in die Alpen und die Pyrenäen im Süden. Östlich dringt die Art bis Mähren vor. Ferner kommt der Fadenstängel-Frauenmantel im östlichen Nordamerika vor. Er ist jedoch im mitteleuropäischen Flachland eher selten anzutreffen.

In Deutschland ist die Art sehr zerstreut bis selten im mittleren und südlichen Gebiet zu finden.

In Österreich kommt A. filicaulis selten vor, während über die Verbreitung in der Schweiz nichts genaues bekannt ist.

Der Fadenstängel-Frauenmantel ist lichtliebend und wächst in etwas mageren Wiesen und an Wald- und Wegrändern. Er bevorzugt mäßig trockene bis feuchte, kalkreiche Böden.

Verwechslungsmöglichkeiten

A. filicaulis unterscheidet sich vom Bergwiesen-Frauenmantel (A. monticola) in der Regel gut durch insgesamt geringere Behaarung und die mehr nierenförmigen Blätter mit flacherer Lappung.

Literatur

  • Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
  • Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3314-8
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3

Weblinks


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