Fürer von Haimendorf

Fürer von Haimendorf
Das Wappen der Fürer

Die Fürer von Haimendorf sind eine der ältesten Patrizierfamilien der Freien Reichsstadt Nürnberg - erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1295. Familiensitz ist das 1476 aus Tucherschem Besitz übernommene Schloss Haimendorf (im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört, später auf den alten Grundmauern neu errichtet). Die Fürer waren, mit kurzen Unterbrechungen, ab 1501, bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1806, im „Inneren Rat“ vertreten und gehörten nach dem „Tanzstatut“ zu den „erst zugelassenen“ ratsfähigen Geschlechtern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich wohl aus dem Elsass stammend, ließ sich die Familie Fürer im 13. Jahrhundert in Nürnberg nieder. 1295 verpfändete König Adolf von Nassau das Amt Heroldsberg an Konrad Fürer. Zu Wohlstand gelangten die Fürer durch Handel mit Frankreich und Polen, aber auch Forstwirtschaft und Bergbau waren lukrative Betätigungsfelder. Um 1500 stiegen sie zu den führenden Nürnberger Montanunternehmern auf. Ihr Interesse lag besonders im Mansfelder und Thüringischen Kupferbergbau und dem Saigerhandel. Daneben betätigten sich die Fürer im Kreditgeschäft und handelten mit Eibenholz zur Waffenproduktion. Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte die Berufung in den Inneren Rat der Reichsstadt - von nun an bestimmte man die politischen Geschicke Nürnbergs mit. 1599 wurde der Familie der Adelstitel zuerkannt. Drei Linien bildeten sich heraus, benannt nach den jeweiligen Herrensitzen: „Haimendorf“, „Himmelgarten“ und „Steinbühl“. Lediglich die Haimendorfer Hauptlinie existiert heute noch und wurde 1813 in den einfachen bayerischen Adel immatrikuliert. Nachkommen der Familie leben in München, in der Nähe von Linz und in London.

Eng verbunden war die Familie Fürer von Haimendorf über Jahrhunderte hinweg mit dem Kloster Gnadenberg und stellte mit Elisabeth Fürer auch eine Äbtissin.

Schloss Haimendorf, Stammsitz

Besitzungen (Auszug)

  • Fürerschloss Haimendorf
  • Mauritius-Kapelle auf dem Moritzberg
  • Jagdschloss „Brunnenhof“ in Rockenbrunn

Ehemalige Besitzungen (Auszug)

Der Nürnberger Stadtsitz der Fürer war ab 1445 der „Fürershof“ am Maxtor (heute Areal des Altbaus des Johannes-Scharrer-Gymnasiums). Weiterhin besaßen sie:

Bekannte Familienmitglieder

Wappen

Halbrundschild. Gespalten von Rot und Silber, in verwechselten Tinkturen vorne eine halbe Lilie, hinten ein halbes Rad.

Literatur

  • Christoph von Imhoff (Hrsg.): Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten. Nürnberg: Hofmann, 1984, 425 S., ISBN 3-87191-088-0; 2., erg. u. erw. Auflage, 1989, 459 S.; Neuauflage: Edelmann GmbH Buchhandlung, Oktober 2000
  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).

Siehe auch

Quellen

  1. Der Hirsvogelsaal im Besitz der Fürer

Weblinks

 Commons: Fürer von Haimendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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