GEDORE

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Die Gedore Werkzeugfabrik Otto Dowidat KG (Eigenschreibweise: GEDORE) ist ein Remscheider Hersteller von Handwerkzeugen mit weltweitem Vertrieb. Die Gedore-Gruppe zählt mit Ihren Tochterunternehmen weltweit annähernd 3000 Beschäftigte. Im Remscheider Stammwerk, wo noch heute die Konzernzentrale angesiedelt ist und von wo die Tochterunternehmen geleitet werden, sind 720 Mitarbeiter beschäftigt. Der Name Gedore entstand als Akronym für Gebrüder Dowidat Remscheid.

Gedore hat eine starke Bedeutung in der Remscheider Wirtschaft als großer Arbeitgeber. In der näheren Umgebung des Stammwerkes in Remscheid-Lüttringhausen sind mehrere Straßen nach der Firma bzw. ihren Gründern benannt, wie die Karl-Dowidat-Straße oder auch die Dowidatsiedlung. Hier befinden sich größtenteils Werkswohnungen des Unternehmens. Auch die Bushaltestelle des ÖPNV vor dem Werk trägt die Bezeichnung Gedore. Das Gedore Werk in Birkfeld/Österreich befindet sich an der Gedore-Straße.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Die Werkzeugfabrik wurde 1919 von den drei Brüdern Otto, Karl und Willi Dowidat gegründet. Praktisch ohne Kapital begannen sie mit der Herstellung von verstellbaren Schraubenschlüsseln, Locheisen und anderem Handwerkzeug.

1926 reichten die vorhandenen Räume nicht mehr aus und es erfolgte der Umzug nach Remscheid-Lüttringhausen, wo sich noch heute das Stammwerk von Gedore befindet.

Mit dem Aufschwung der Motorisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und mit dem Aufbau eines eigenen Exportnetzes stieg die internationale Bedeutung von Gedore.

Von Kriegszerstörungen blieb Gedore in Remscheid weitgehend verschont. Bald nach Kriegsende wurde die Produktion in kleinem Umfang wieder aufgenommen. Durch Familienstreitigkeiten kam es zu einer Aufspaltung der Firma in Gedore unter Otto Dowidat und die Dowidat-Werke unter Willi Dowidat. Der dritte Bruder Karl war bereits 1933 verstorben.

In der Nachkriegszeit wuchs Gedore im Stammwerk Remscheid-Lüttringhausen auf 720 Mitarbeiter. Nach dem Tode des Firmengründers Otto Dowidat 1975 übernahm dessen Sohn Karl die Unternehmensleitung. Mittlerweile wird Gedore in der 3. Generation von Karl Dowidats Tochter, Frau Karen Dowidat, geleitet. Karl Dowidat verstarb 2001.

Erweiterungen und Zukäufe im Inland

Innerhalb Deutschlands begann die Ausdehnung von Gedore 1961. Durch den Arbeitermangel im Bergischen Land begann die Suche nach Regionen mit ausreichend Facharbeitern. Fündig wurde man im Städtchen Waldkirchen, idyllisch im Bayerischen Wald nahe Passau gelegen. Mit der Zeit wuchs das Waldkirchener Werk auf heute 200 Mitarbeiter an. Produziert werden hier vorwiegend Schraubenschlüssel kleinerer Schlüsselweiten. 1972 wurde mit der Firma Richard Abraham Herder (RAHSOL, Solingen) ein Unternehmen übernommen, das sich auf die Fertigung von Drehmomentwerkzeugen spezialisiert hat.

1985 erfolgte der Einstieg bei Hermann Bremer (HABERO) in Wuppertal, hier werden Hammerwerkzeuge hergestellt. 1993 wurde die Firma METEC in Ostdeutschland gegründet und aufgebaut. Hier produzieren heute 90 Mitarbeiter Werkstattwagen und Werkstatteinrichtungen. Nur ein Jahr darauf wurden die Remscheider Unternehmen DAKO (Rohrwerkzeuge) und KRUMM (Abzieherwerkzeuge und Schmiedeteile) übernommen.

Nach der Jahrhundertwende, 2002, wurden die Firmen Carolus, Ochsenkopf und Klann in die Gedore-Gruppe integriert. Carolus wurde mit dem Ziel übernommen, künftig das Alternativ Segment zu bilden und den Niedrigpreismarkt zu bedienen. Ochsenkopf ist ein über 225 Jahre alter Hersteller von Forstwerkzeugen (Beile und Äxte) aus Wuppertal-Cronenberg. Die Firma Klann Spezial-Werkzeugbau aus Donaueschingen ist spezialisiert auf Werkzeuge für den Kfz-Bereich. Mit Klann kamen auch die Auslandsniederlassungen von Klann in den USA und Frankreich hinzu.

Expansion im Ausland

Die erste ausländische Vertriebsniederlassung, Technag B.V., wurde schon 1958 in den Niederlanden gegründet. Doch Einfuhrverbote einiger Staaten sowie der weit verbreitete Fach- und auch Hilfsarbeitermangel führten bei Gedore 1960 zur Eröffnung ausländischer Produktionsstätten. Ins Ausland zu investieren, das galt zur damaligen Zeit als revolutionär in der Werkzeugindustrie. Die ersten Produktionsstätten waren Gedore Südafrika (GSA) sowie Brasilien (Gedore do Brasil), weiter sollten folgen. 1972 wurde die GEDORE Austria mit Fertigung in Birkfeld/Steiermark aufgebaut. Hier produzieren 120 Mitarbeiter das gesamte Zangenprogramm. Ende der achtziger Jahre wurde die schweizerische Vertriebszentrale Omnitool aufgebaut. Zwei Jahre darauf, 1990, wurde Gedore auf dem englischen Markt aktiv und gründete die dortige Vertriebsniederlassung L.J. Hydleman. 1996 kam der osteuropäische Markt hinzu, Gedore Polska (Vertrieb) wurde gegründet. 1998 erfolgte mit der der türkischen Niederlassung Altas in Istanbul den Schritt auf den türkischen Markt. Bei Altas handelt es sich nicht nur um eine Vertriebsniederlassung, hier wird auch für den örtlichen Markt produziert. Im selben Jahr wurde die Präsenz in Osteuropa erhöht, die russische Vertriebsniederlassung OOO Gedore Moskau wurde eröffnet. 1999 wurde die englische MHH Torqueleader, spezialisiert auf die Herstellung von Drehmomentwerkzeugen und Testgeräten, in die Gedore-Gruppe eingegliedert. Durch die Übernahme des Spezialwerkzeugherstellers Klann aus Donaueschingen, gelangen auch die Klann-Auslandsniederlassungen, Klann France und Klann USA in den Besitz der Gedore-Gruppe. 2005 wurde die spanische Vertriebsniederlassung durch Gründung von GEDORE IBERICA; ein Jahr später wagte man den Schritt auf den asiatischen Markt; die chinesische Vertriebsniederlassung Gedore Shanghai wurde gegründet.

Mit Ausnahme der Zangenproduktion in Österreich, die alle Märkte bedient, produzieren alle ausländische Werke nur für deren heimischen Märkte, während in Deutschland eben mit Ausnahme der Zangen nach wie vor nur deutsche Erzeugnisse vertrieben werden. Die österreichische Niederlassung erhielt im Jahr 1981 das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen Österreichs im Geschäftsverkehr verwenden.

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