Gauchheilblättriges Weidenröschen

Gauchheilblättriges Weidenröschen
Gauchheilblättriges Weidenröschen
Vallée du Marcadau 18.JPG

Gauchheilblättriges Weidenröschen (Epilobium anagallidifolium)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Nachtkerzengewächse (Onagraceae)
Unterfamilie: Onagroideae
Gattung: Weidenröschen (Epilobium)
Art: Gauchheilblättriges Weidenröschen
Wissenschaftlicher Name
Epilobium anagallidifolium
Lam.

Das Gauchheilblättrige Weidenröschen, Gauchheil-Weidenröschen oder Alpen-Weidenröschen (Epilobium anagallidifolium) ist eine in den europäischen Gebirgen vorkommende Pflanzenart aus der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Das Gauchheil-Weidenröschen ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Sie erreicht Wuchshöhen von 4 bis 10 cm, selten von 2 bis 25 cm. Es hat ein bogiges, mehrere cm langes Rhizom. Die Stängel stehen zu mehreren, es bildet häufig Rasen. Sie sind kantig und haben zwei bis vier schwach erhabene Längsleisten. Sie sind kahl und nur an den Kanten behaart. Zur Blütezeit hängt die Spitze über. Am Grunde werden zur Blütezeit oberirdische, beblätterte Ausläufer. Die Blätter sind bis zum Blütenstand hinauf gegenständig. Sie haben einen bis 2 mm langen Blattstiel, sind 1 bis 2, selten bis 2,5 cm lang und 0,2 bis 0,8 cm breit. Der Blattgrund ist keilförmig, die Blattform eiförmig-länglich, der Blattrand ist ganzrandig, es gibt keine deutlichen Zähne. Die Blätter sind kahl.

Der Blütenstand besteht aus 1 bis 6 Blüten und ist nickend. Die Blüten sind 4 bis 5 mm lang, radiärsymmetrisch und haben eine lange Röhre. Der Achsenbecher ist zerstreut mit Drüsenhaaren besetzt oder fast kahl. Die Krone ist trichterförmig. Die Kronblätter sind 3 bis 4,5 mm lang und stumpf ausgerandet. Der Griffel ist aufrecht, die Narbe ist kopfig. Blütezeit ist Juli bis September. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder durch Selbstbestäubung.

Die Kapselfrucht 2 bis 4 cm lang, im jungen Zustand zerstreut behaart, später verkahlend. Die Samen sind rund 1,2 mm lang, spindelförmig und glatt. An der Spitze tragen sie ein kurzes, durchscheinendes Anhängsel.

Verbreitung

Das Gauchheil-Weidenröschen kommt zerstreut in den Gebirgen Europas vor, u.a. Alpen, Schwarzwald, Bayerischer Wald, Erz-, Iser- und Riesengebirge.

Es wächst an quelligen Orten und auf ruhendem, durchfeuchtetem Schutt. Es bevorzugt sickerfeuchte, nährstoffreiche Tonböden und kommt vorwiegend über Silikatgestein vor. Es ist auf die alpine Höhenstufe beschränkt, in die montane Höhenstufe kommt es nur als Schwemmling herab. In den Bayerischen Alpen wächst es in den Höhenlagen zwischen 1500 und 2300 m. In Österreich fehlt es nur in Wien und im Burgenland.

Pflanzensoziologisch ist es eine Art der Salicetea herbaceae und Androsacion alpinae.

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
  • M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9

Weblinks

 Commons: Epilobium anagallidifolium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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