Gerhard Rühle

Gerhard Rühle
Gerhard Rühle

Ger(har)d Rühle (* 23. März 1905 in Winnenden; † 5. Juni 1949 in Innsbruck) war ein deutscher Jurist, Autor und Reichstagsabgeordneter. Rühle war Bundesführer des NS-Studentenbundes (NSDStB).

Leben

Der studierte Jurist trat mit der Mitgliedsnr. 694 in die NSDAP ein und wurde 1925 stellvertretender Ortsgruppenleiter der Partei in Halle. Darauffolgend sein Eintritt in die SS und eine Tätigkeit bei der Gauleitung in Frankfurt am Main. Hier übernahm Rühle 1930 kommissarisch das Amt des NSDAP-Kreisleiters.

1931 trat er in den Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen ein (Mitgliedsnr. 23). Den Höhepunkt seiner NS-Karriere erreichte er bereits 1932, als er in der Nachfolge von Baldur von Schirach zum Bundesführer des NS-Studentenbundes ernannt wurde. Dieses Amt behielt Rühle bis 1933. Nebenbei saß er als Abgeordneter im Preußischen Landtag.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 erhielt Rühle einen Sitz im Reichstag. Er arbeitete als Regierungsrat im Oberpräsidium der Provinz Brandenburg und war als Amtsleiter in der Gauleitung Kurmark tätig. 1935 wurde er Landrat in Calau und 1939 Gesandter im AA. Hier leitete er die "Rundfunkpolitische Abteilung" in der Besoldungsstufe eines Ministerialdirigenten und gründete im Januar 1944 mit Steengracht, Six und Paul Carell eine Antijüdische Auslandsaktion, um der aufkommenden Unruhe in Europa wegen der Shoah entgegen zu treten. Rühle war Mitglied der Akademie für Deutsches Recht und erhielt 1942 den Rang eines SS-Standartenführers. Er erhielt das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP, die Dienstauszeichnungen der NSDAP in Gold, Silber und Bronze; SS-Dienstauszeichnungen sowie den Ehrendegen des Reichsführers SS/Totenkopfring der SS.

Rühle veröffentlichte einige Schriften, wie "Das Dritte Reich" (1934) und eine 8-bändige Dokumentation "Das Großdeutsche Reich" (1935-43) über Nazideutschland.

Er starb am 5. Juni 1949 in Innsbruck durch Suizid.

Literatur

  • Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik, Heidelberg 2004, S. 142f.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im Dritten Reich? Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rühle — heißen folgende Orte: ein Ortsteil der Stadt Meppen in Niedersachsen, siehe Rühle (Meppen) ein Ortsteil der Stadt Bodenwerder im Weserbergland in Niedersachsen, siehe Rühle (Weserbergland) Rühle ist der Familienname von: Alice Rühle Gerstel… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Johann David von Scharnhorst — Gerhard von Scharnhorst, Gemälde von Friedrich Bury Gerhard Johann David von Scharnhorst (* 12. November 1755 in Bordenau, heute Teil von Neustadt am Rübenberge; † 28. Juni 1813 in Prag) war ein preußischer General. N …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard von Scharnhorst — Gerhard von Scharnhorst, Gemälde von Friedrich Bury Gerhard Johann David von Scharnhorst (* 12. November 1755 in Bordenau, heute Teil von Neustadt am Rübenberge; † 28. Juni 1813 in Prag) war ein preußischer General. Neben August Graf Neidhardt… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Steidl — (* 22. November 1950 in Göttingen) ist ein deutscher Verleger, Eigentümer und Geschäftsführer des Steidl Verlags. Leben und Schaffen Der in Göttingen aufgewachsene Steidl legte mit 17 Jahren das Abitur ab. Bereits 1968 gründete er seinen eigenen… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard von Berg — Gerhard von Berg, Bischof von Verden und Hildesheim Gerhard von Berg (* im 14. Jahrhundert; † 15. November 1398) stammte aus dem Hause der Herren vom Berge, die bei Minden ihren Sitz hatten und bis 1397 die Vogteirechte des Bistums Minden… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Winkler (Komponist) — Gerhard Winkler (* 12. September 1906 in Rixdorf, Landkreis Teltow, Provinz Brandenburg; † 25. September 1977 in Kempten (Allgäu), Bayern) war ein deutscher Komponist von Unterhaltungsmusik. Berühmt wurde er durch seinen 1943 komponierten… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerd Rühle — Ger(har)d Rühle (* 23. März 1905 in Winnenden, † 5. Juni 1949 in Innsbruck(Suizid)) war ein deutscher Jurist, Autor und Reichstagsabgeordneter. Rühle war Bundesführer des NS Studentenbundes (NSDStB). Leben Der studierte Jurist trat mit der… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Jakob Otto August Rühle von Lilienstern — (* 16. April 1780 in Berlin; † 1. Juli 1847 in Salzburg) war ein preußischer Generalleutnant und Militärschriftsteller. Leben Johann Jakob Otto August Rühle von …   Deutsch Wikipedia

  • Otto August Rühle von Lilienstern — Johann Jakob Otto August Rühle von Lilienstern (* 16. April 1780 in Berlin; † 1. Juli 1847 in Salzburg) war ein preußischer Generalleutnant und Militärschriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Weblink …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf II. Rühle — (* um 1320 in Friedberg (Hessen); † 1367) war ein Jahr lang Bischof von Verden. Rudolf II., geboren als Sohn des Bürgers Johann Rühl zu Friedberg in der Wetterau, trat als Rudolf von Friedeberg in die Kanzlei Kaiser Karl IV. ein, begleitete den… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”