Gert Krell

Gert Krell

Gert Krell (* 1. Juli 1945 in Darmstadt) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Professor für Internationale Politik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seiner Schulzeit in Darmstadt studierte Krell an der Universität zu Köln und Philipps-Universität in Marburg Anglistik, Geschichte und Politikwissenschaft auf Lehramt und schloss 1971 in Marburg mit dem Staatsexamen ab. Anschließend wechselte er an die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt, wo er sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), die 1970 sein früherer Dozent an der Marburger Universität, Ernst-Otto Czempiel, mitbegründete, weitergehend mit Internationalen Beziehungen und Sicherheitspolitik beschäftigte und 1976 promoviert wurde. Zeitgleich lehrte er an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Anschließend war er als Dozent an der Frankfurter Universität tätig, es folgt eine enge Zusammenarbeit mit Czempiel. 1981 wechselte er an das International Institute for Strategic Studies nach London, dem er bis 1984 angehörte. Im gleichen Jahr habilitierte er sich für den politologischen Fachbereich Internationale Beziehungen an der Gießener Universität. Zugleich war Krell bis 1995 weiterhin für die HSFK tätig und zeitweise geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung, sowie Leiter verschiedener Forschungsgruppen. Seit 1995 war Krell Professor für Internationale Politik an der Frankfurter Universität und zwischenzeitlich auch Dekan des Fachbereichs. Seit Februar 2006 ist Krell emeritiert.

Werk

Krell beschäftigt sich mit der politikwissenschaftlichem Teildisziplin der Internationale Beziehungen (IB). Sein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der internationalen Friedens- und Sicherheitsproblematik und dem Ost-West-Konflikt. Zudem beschäftigt er sich mit der Außen- und Sicherheitspolitik der Vereinigten Staaten und Deutschlands sowie dem Nahostkonflikt.

Seit den 1990er Jahren arbeitet Krell verstärkt in der Analyse der Theorien der Internationalen Beziehungen. Sein Werk Weltbilder und Weltordnung. Eine Einführung in die Theorie der Internationalen Beziehungen. gilt als Standardwerk der deutschen IB-Lehre.

Als Gutachter hatte er die TU Braunschweig davor gewarnt, dass es sich bei Margarita Mathiopoulos' Dissertation um ein Plagiat handele.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Weltbilder und Weltordnung. Eine Einführung in die Theorie der Internationalen Beziehungen. 4. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2009, ISBN 3-8329-0966-4.
  • mit Ernst-Otto Czempiel, Harald Müller, Reinhard Rode (Hrsg.): United States Interests and Western Europe. Arms Control, Energy and Trade. Campus, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-593-32914-X.
  • mit Manfred Knapp: Einführung in die Internationale Politik. 4 Auflage. Oldenbourg, München 2004, ISBN 3-486-25968-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gert Krell: Wieder ein böses Ende für eine Dissertation? Plagiatsfall Margarita Mathiopoulos. In: FAZ. 15. September 2011, S. N5, abgerufen am 23. September 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Krell — ist der Familienname folgender Personen: Friedrich Krell (* 1928), deutscher Pädagoge (Chorerzieher) und Dirigent Gert Krell (* 1945), deutscher Politologe Hans Krell († um 1586), deutscher Maler Johanna Krell (* 1980), deutsche Pianistin… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst-Otto Czempiel — (* 22. Mai 1927 in Berlin) ist ein deutscher Politikwissenschaftler im Bereich der Friedensforschung. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kre — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bellum Justum — Als gerechten Krieg (lateinisch bellum iustum) bezeichnet abendländische Rechtstradition einen Krieg oder bewaffneten Konflikt zwischen Kollektiven – meist Staaten –, dessen Begründungen, Ziele und Mittel bestimmte Bedingungen erfüllen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Bellum iustum — Als gerechten Krieg (lateinisch bellum iustum) bezeichnet abendländische Rechtstradition einen Krieg oder bewaffneten Konflikt zwischen Kollektiven – meist Staaten –, dessen Begründungen, Ziele und Mittel bestimmte Bedingungen erfüllen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerechter Krieg — Als gerechten Krieg (lateinisch bellum iustum) bezeichnet abendländische Rechtstradition einen Krieg oder bewaffneten Konflikt zwischen Kollektiven – meist Staaten –, dessen Begründungen, Ziele und Mittel bestimmte Bedingungen erfüllen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Gleichgewicht des Schreckens — (ugs. Atompatt; engl. mutual assured destruction wechselseitige zugesicherte Zerstörung , abgekürzt MAD, was zugleich im englischen verrückt oder wahnsinnig bedeutet) ist ein im Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion geprägter Begriff… …   Deutsch Wikipedia

  • Goethe-Universität — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main Gründung 1912/1914 Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Goethe-Universität Frankfurt am Main — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main Gründung 1912/1914 Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Joachim Morgenthau — (* 17. Februar 1904 in Coburg, Bayern; † 19. Juli 1980 in New York) war ein amerikanischer Politikwissenschaftler und Jurist deutsch jüdischer Abstammung. Er gilt als Begründer des Realismus in den Internationalen Beziehungen. Morgenthau… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”