Gimgim

Gimgim
Varto
Wappen fehlt
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Varto (Türkei)
DEC
Basisdaten
Provinz (il): Muş
Koordinaten: 39° 10′ N, 41° 27′ O39.16944444444441.4541666666671650Koordinaten: 39° 10′ 10″ N, 41° 27′ 15″ O
Höhe: 1.650 m
Fläche: 1.418 km²
Einwohner: 33.986 (2008)
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+90) 436
Postleitzahl: 496xx
Kfz-Kennzeichen: 49
Struktur und Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Gülşen Değer (DTP)
Webpräsenz (Stadtverwaltung):
Kaymakam: Mehmet Yıldız
Webpräsenz (Kaymakam):

Varto (kurdisch Gimgim) ist eine Stadt in der Provinz Muş mit 9.876 Einwohner (Stand 2008). Varto ist gleichzeitig Hauptort des Landkreises Varto. Sie liegt zwischen Erzurum und Muş etwa 80 km südlich von Erzurum zwischen den Bingöl- und den Şerafettinbergen.

Kurmanci und das Zazaki sind in diesem Gebiet die am meisten gesprochenen kurdischen Sprachen. Früher wurde in diesem Gebiet auch Armenisch gesprochen. Viele der Zaza sind Einwanderer aus Tunceli

Varto liegt in einem für die Gegend typischen wald- und wiesenreichen Tal. Die Bevölkerung ist hauptsächlich in der Landwirtschaft beschäftigt. Die Bezirke Baltas und Acarkent sind die größten und wasserreichsten Stadtteile. Die Tänze Cepki, Yare und Memyani kommen ursprünglich aus Varto.

Inhaltsverzeichnis

Name

Varto

  • Der Name Varto stammt wohl vom armenischen Personennamen Vartan (Վարդան). Westarmenisch Vart (վարդ) oder ostarmenisch Vard bedeutet Rose und ist eines der vielen parthischen Lehnwörter im Armenischen. Es ist auch ins Arabische entlehnt worden ('ward ورد').
  • Einige Quellen gehen davon aus, dass das Wort Varto von dem Wort Urartu abstammt.
  • Wiederum andere Quellen sagen, dass diese Region den Namen Varto erhielt, weil diese eine beachtliche Trappen-Population beherbergte. Diese Trappen-Vögel (türk.: toy) waren begehrte Jagdbeute der Seldschuken-Fürsten, die regelmäßig in dieser Region Vogeljagd betrieben und vergnügt „Es gibt Trappen!“ (türk.: „Toy Var!“) ausriefen. Vartoy soll sich im Lauf der Jahre im Volksmund zu Varto entwickelt haben.

Gimgim

Gümgüm (kurdisch Gimgim) ist einer der ältesten Namen für die Stadt und den Landkreis. Es gibt unterschiedliche Theorien über die Herkunft des Namens Gimgim.

  • Einigen Quellen zufolge soll Goskar Baba, Häuptling der Akkoyunlu, mit dem Einzug der Oghusen in diese Region im Jahr 786 dieses Gebiet Gimgim genannt haben.
  • Andere Quellen behaupten, dass Gimgim an jenes Geräusch erinnert, welches durch Trommelschläge entsteht. Diese Trommeln wurden anlässlich der Grabbesuche (Pilgerreisen) von Goskar Baba in den 3000 m hohen Bingöl-Bergen geschlagen.
  • Eine andere Vermutung ist die, dass die ehemaligen Vulkane südlich von Varto wegen ihrer Eruptionsgeräusche für den Namen Gimgim verantwortlich sind.

Landkreis

Der Landkreis Varto liegt im Norden der Provinz und grenzt an die Provinzen Erzurum und Bingöl. Es hat eine Fläche von 1418 km² und eine Höhe von 1650 m über NN. Die Sommer sind trocken und heiß, die Winter kalt und schneereich. In der Provinz gibt es drei hohe Berge namentlich Bingöl, Şerafettin und Hanşeref. Der Hanşeref hat einen Kratersee namens Hamurpet. Als Flüsse gibt es Seferek, Bingöl und Goşgar.

Der Landkreis hat 33.986 Einwohner (Stand 2008).

Geschichte

Die meisten Quellen gehen davon aus, dass die Geschichte Vartos mit den Urartäern beginnt. Bei archäologischen Ausgrabungen in Kayalıdere wurde eine urartäische Festung mit Tempel gefunden. Nach den Urartäern lösten sich die Meder, Perser, Parther, Römer und die Byzantiner in dieser Region ab.

Mit der Schlacht von Manzikert fiel diese Region unter die Herrschaft der Seldschuken. Später stellten die Stämme der Qara Qoyunlu (Horde der Schwarzen Hammel) und der Aq Qoyunlu (Horde der Weißen Hammel) Herrschaftsansprüche über diese Region. Mit der Schlacht von Tschaldiran im Jahr 1514 fiel Varto unter die Verwaltung der Osmanen. 1915 wurden die einst in Varto zahlreich lebenden Armenier Opfer von Deportation, Massakern oder flohen. Mit der Gründung der türkischen Republik (1923) erhielt Varto mit der Zustimmung des Innenministers und des Parlaments seinen offiziellen Namen und seinen Status als Landkreis.

Literatur

  • Christopher de Bellaigue und Karl Heinz Siber: Rebellenland: Eine Reise an die Grenzen der Türkei, C.H. Beck, September 2008, ISBN 3406577539

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