Goldbusch

Goldbusch
Goldbusch

Der Goldbusch ist ein Großdolmen, eine prähistorische Grabanlage. Sie liegt zwischen Altensien und Moritzdorf auf der Ostseeinsel Rügen.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Die Grabkammer verfügt über zwei aus jeweils drei großen Tragsteinen gebildete Seitenwände. Auf den Tragsteinen lagen ursprünglich zwei Decksteine, von denen einer erhalten ist. Am vorhandenen Deckstein sind 27 flache Vertiefungen, so genannte Schälchen, festzustellen. Die in Ost-West-Richtung verlaufende Grabkammer war früher vollständig von einem Erdhügel überdeckt und nur durch einen schmalen Gang, der in eine der Schmalseiten mündete, zu erreichen. Der aus südwestlicher Richtung kommende Gang besteht aus Rotsandsteinplatten. Die dem Gang gegenüber liegende Schmalseite der Kammer wird durch einen einzigen großen Stein gebildet. Bei vergleichbaren Anlagen findet sich häufig eine steinerne Einfassung der Gesamtanlage (Hünenbett). Vergleichbares fehlt beim Goldbusch, war möglicherweise jedoch ursprünglich vorhanden. Möglicherweise lag die Anlage ursprünglich unter einem mit Rollsteinen abgedeckten Erdhügel.

Geschichte

Die Grabanlage wurde in der Jungsteinzeit durch die bäuerliche Bevölkerung der Trichterbecherkultur errichtet und über mehrere Jahrhunderte genutzt. Die Toten sollen über längere Zeiträume im Freien aufgebahrt worden sein. Die Knochen wurden gemeinsam mit den Grabbeigaben in der Kammer niedergelegt. In räumlicher Nähe zum Goldbusch bestand eine Vielzahl ähnlicher Bauwerke. Auf der Hagenowschen Karte von 1829 sind auf dem wenig mehr als zwei Kilometer langen Gebiet zwischen Altensien und Seedorf noch 43 Großsteingräber eingezeichnet. Hiervon blieb allein der in unmittelbarer Nähe zum Ufer des Selliner Sees befindliche Goldbusch teilweise erhalten.

Ergebnis der Ausgrabung

Im Jahr 1969 fand eine von Ewald Schuldt geleitete Ausgrabung am Goldbusch statt. Die Grabkammer war zu dieser Zeit bereits stark zerstört. Es wurde festgestellt, dass die Tragsteine der Kammer nicht in den Boden eingetieft wurden, sondern nur aufliegen und mit Steinkeilen und Lehm befestigt sind, was auf eine späte Entstehung deutet da die Frühen anlagen zum Teil seht tief im Boden errichtet wurden. Der Deckstein war in die Grabkammer gerutscht. Es konnten nur noch Reste der ursprünglichen Grabbeigaben gefunden werden. Neben Pfeilspitzen aus Feuerstein wurden sechs Beile aus dem gleichen Material, ein Hohlmeißel, diverse Tonscherben und zwei verzierte Tongefäße gefunden.

Siehe auch

Literatur

  • Ingrid Schmidt, Hünengrab und Opferstein – Bodendenkmale auf der Insel Rügen, Hinstorff Verlag Rostock 2001, ISBN 3-356-00917-6, S. 27 f.
54.35906613.681675

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