Grab des Nacht (Assiut Nr. 7)

Grab des Nacht (Assiut Nr. 7)

Das Grab des Schatzmeisters Nacht wurde 1903 bei Ausgrabungen in Assiut gefunden. Es datiert an den Beginn des Mittleren Reiches und war weitgehend intakt.

Inhaltsverzeichnis

Grabdetails

Bei dem Grab des Nacht handelt es sich um ein einfaches Schachtgrab mit einer Vor- und Grabkammer. Vom Oberbau ist nichts mehr erhalten. Es ist unsicher, ob das Grab jemals einen solchen besaß. Die Grabkammer enthielt die beiden ineinander gestellten Kastensärge des Nacht, sowie eine Reihe von Holzfiguren. Die Särge, die sich heute im Louvre befinden, sind mit Sargtexten, Objektfriesen und weiteren zu dieser Zeit üblichen Texten dekoriert. Auf der Leiche des Nacht befand sich eine Mumienmaske. Die Holzfiguren sind bemerkenswert, da einige von ihnen lebensgroß sind. Eine Frauenfigur, typisch für viele Gräber dieser Zeit, ist vielleicht eine Art Beischläferin und sollte Nacht auch im Jenseits sexuelle Aktivitäten ermöglichen. Sie mag aber auch ganz allgemein ein Fruchbarkeitssymbol gewesen sein, wodurch Geburt und Wiedergeburt im Jenseits ermöglicht werden konnte. Die Funde des Grabes befinden sich heute im Louvre und in Kairo. Obwohl das Grab nach der Ausgrabung publiziert wurde, ist diese Publikation nicht in allen Details vollständig und es ist sogar unsicher, wie viele Figuren im Grab gefunden wurden.[1]

Die Statuen aus dem Grab des Nacht

Museum Höhe Referenz Bemerkung
Louvre E 12029 57,7 cm [2] Opfergabenträgerin
Kairo JE 36288 59 cm [3] Figur der Henu, Gemahlin des Nacht
Kairo JE 36289 77 cm [3] Opfergabenträgerin
Kairo JE 36290 57,5 cm [4] Opfergabenträgerin
unsicher  ? [5] Opfergabenträgerin
unsicher [3] Opfergabenträgerin
Louvre E 11937 179 cm [6]
Louvre E 12002 45 cm [7]
Louvre E 12028 28,5 cm [8]
Cairo JE 36283 165 cm [3]
Cairo JE 36292 48 cm [4]
Boston MFA 04.1775, 29 cm [9]
Boston MFA 04.1776 41 cm [10]
Cairo JE 36281 28 cm [4]
Cairo JE 36282 13 cm [11]
Brüssel E. 5596 [11] Steinfigur (sitzend)

Zur Person

Nacht trug die Titel Schatzmeister und königlicher Siegler. Er war demnach ein hoher Beamter. Es ist unsicher, ob er dies am Hof eines lokalen Gaufürsten von Assiut oder am Hof des Königs war.

Einzelnachweise

  1. E. Teeter, How Many Statues of Nakhti?, In: Göttinger Miszellen 114 (1990) 101-106
  2. Harvey: Göttinger Miszellen 116, S. 45
  3. a b c d Harvey: Göttinger Miszellen 116, S. 46
  4. a b c Harvey: Göttinger Miszellen 116, S. 47
  5. Harvey: Göttinger Miszellen 116, S. 46-7
  6. E. Delange, Catalogue des statues égyptiennes du Moyen Empire, Paris 1987, S. 151-153
  7. E. Delange, Catalogue des statues égyptiennes du Moyen Empire, Paris 1987, S. 154-55
  8. E. Delange, Catalogue des statues égyptiennes du Moyen Empire, Paris 1987, S. 158-59
  9. Harvey: Göttinger Miszellen 116, S. 46; Bild
  10. Harvey: Göttinger Miszellen 116, S. 46; Bild
  11. a b Harvey: Göttinger Miszellen 116, S. 48

Literatur

  • E. Chassinat, C. Palanque: Une campagne de fouilles dans la necropole d'Assiout, Cairo 1911, S. 34-110
  • Julia Harvey: Some Notes on the Wooden Statues from the Tomb of Nakht at Assiut, In: Göttinger Miszellen 116 (1990), S. 45 - 50

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