Greimersdorf

Greimersdorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Cadolzburg
Cadolzburg
Deutschlandkarte, Position von Cadolzburg hervorgehoben
49.4510.866666666667352Koordinaten: 49° 27′ N, 10° 52′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Fürth
Höhe: 352 m ü. NN
Fläche: 45,44 km²
Einwohner: 10.130 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 223 Einwohner je km²
Postleitzahl: 90556
Vorwahl: 09103
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 5 73 114
Marktgliederung: 16 Ortsteile
Adresse der Marktverwaltung: Rathausplatz 1
90556 Cadolzburg
Webpräsenz:
Erster Bürgermeister: Bernd Obst (CSU)
Lage von Cadolzburg im Landkreis Fürth
Karte

Cadolzburg (veraltet: Kadoldeßburc; umgangssprachlich: Sporch) ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Fürth.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Topographie des Ortes weist beträchtliche Höhenunterschiede auf.

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden sind:

(Aufzählung: Im Norden beginnend im Uhrzeigersinn.)

Gemeindegliederung

Cadolzburg besteht aus dem Hauptort und weiteren 15 Ortsteilen:

  • Ballersdorf
  • Deberndorf
  • Egersdorf
  • Gonnersdorf
  • Greimersdorf
  • Steinbach
  • Vogtsreichenbach
  • Wachendorf
  • Waldhaus
  • Zautendorf


Geschichte

Da es sich um einen Ortsnamen handelt, der auf -burg endet, ist auf eine wohl frühmittelalterliche Befestigung – eventuell aus dem 9. oder 10. Jahrhundert – zu schließen. Deuten ließe sich der Name dann als Burg des Kadolt. Über die Form einer solchen Burg ist nichts bekannt, allerdings macht der ideale Bergsporn es wahrscheinlich, dass er bereits im Frühmittelalter befestigt war.

1157 werden Ort und Burg erstmals urkundlich als Helmericus de Kadoldeßburc erwähnt. [1]


Politik

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat hatte 2002 20 Mitglieder, nach der Kommunalwahl 2008 gibt es 24 Mitglieder.

CSU SPD Grüne Parteilose FWG Gesamt
2002 8 8 1 2 1 20 Sitze
2008 12 6 1 4 1 24 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Bürgermeister

Am 2. März 2008 wurde Bernd Obst (CSU) mit 79,35% der Stimmen zum Bürgermeister gegen Hermann Zempel (SPD) mit 20,65 % gewählt.


Ortspartnerschaften

Die Partnergemeinden sind Mauterndorf in Österreich, Ultental in Italien und Le Palais Sur Viene in Frankreich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Burg

Burg, Westansicht mit Mauern in gesamter Höhe
Burgtor mit vorgelagerter Brücke

Namensgeber des erstmals 1388 erwähnten Marktes ist die 1157 erwähnte Cadolzburg. Der heutige Baubestand der Burganlage stammt jedoch aus dem 13. - 18. Jahrhundert. Ab 1260 dient die Cadolzburg als Sitz der Hohenzoller Burggrafen von Nürnberg. Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg baute die Burg grundlegend um. Er starb hier 1440. Während des Dreißigjährigen Krieges blieb die Burg unversehrt, wurde aber 1945 bis auf die Außenmauern zerstört und wird derzeit (2006) wiederhergestellt; dabei wurde z. B. der größere der beiden Renaissancegiebel fast vollständig mit neuem Material nachgebildet. Der Hauptburg südlich vorgelagert ist eine großzügig bemessene Vorburg mit heute vornehmlich Bauten des 17. und 18. Jahrhunderts sowie ein ummauerter Lustgartenbereich. Der Torturm mit dem Uhrtürmchen ist ein gotischer Bauteil (13./14. Jahrhundert).

Aussichtsturm

Aussichtsturm, Südostansicht

Der Aussichtsturm (umgangssprachlich: Bleistift) wurde an hoher Stelle des Ortes 1893 von der Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) München im neugotischen Stil errichtet. Er bietet bei klarem Wetter eine weit reichende Rundumsicht. Früher war er vor allem für die Fürther ein beliebtes Ausflugsziel, um am Wochenende oder besonders zur Kirschbaumblüte (Bläh) mit der Bahn nach Cadolzburg zu fahren. Ein quadratisches Holztreppenhaus führt über fünf Stockwerke nach oben. Auf etwa halber Höhe befindet sich ein ebenfalls zugänglicher kleiner Balkon an einer Seite des Turms, betretbar durch eine Holztür. Im oberen Teil leicht verjüngt, ragt schließlich über Konsolen die überdachte Aussichtsplattform hervor. Den Abschluss bildet darüber eine Turmspitze mit vier dekorativ hervortretenden Fenstern an jeder Seite. Der Turm ist gegen einen Spendenbeitrag zu begehen und grundsätzlich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang unbewacht offen.

Sonstige Bauwerke

Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche (Markgrafenkirche) wurde 1750/51 in klassizistischen Barockformen als Saalbau neu über einem wohl gotischen Vorgängerbau errichtet. Das Innere bestimmt eine umlaufende Emporenanlage mit einer Altarwand im Osten und der Orgel im Westen. Der Taufstein entstammt der barocken Neubauphase (datiert 1751). Beachtlich ist die wohl erst nachträglich aus spätgotischen Holzschnitzfiguren zusammengestellte Kreuzigungsgruppe aus dem Umkreis des Veit Stoß; Maria und Johannes wohl von 1470/80, das Kruzifix um 1500.

Die ehemalige Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert ist zu beträchtlichen Teilen erhalten; am Torturm findet man die inschriftliche Datierung 1476.

Heimatmuseum

Im 1668 erbauten, ehemaligen Rathaus wurde vom Heimatverein das Rangau-Heimathaus eingerichtet. In zwölf Räumen bietet es einen Überblick über die Geschichte Cadolzburgs sowie der Geologie der Region.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Staatsstraße 2409, eine wichtige Verbindung zwischen der Bundesstraße 14 bei Roßtal und Bundesstraße 8 bei Seukendorf, durchquert das Gemeindegebiet, viele Kreisstraßen kreuzen sie oder beginnen an ihr auf Cadolzburger Gebiet. Die Halbanschlussstelle Langenzenn-Horbach an der Südwesttangente liegt auf Cadolzburger Gemeindegebiet in der Nähe des Ortsteils Seckendorf.

In der ersten Hälfte der 1880er Jahre wurde Cadolzburg mit einer Postbuslinie über Großhabersdorf in Heilsbronn an die Nürnberg-Crailsheimer-Bahn angebunden.[3] Diese verlor ihre Bedeutung durch die Verlängerung der Rangaubahn über den damaligen Endpunkt Zirndorf am 14. Oktober 1892 nach Cadolzburg. Kurzzeitig war eine Fortführung über Deberndorf und Seubersdorf nach Unternbibert im Gespräch, um die Steinbrüche am Dillenberg bei Deberndorf mit der Bahn zu erschließen. Die Lokalbahn Aktien-Gesellschaft lehnte dies am 1. Februar 1894 auf Grund der „ungünstigen Terrainverhältnisse“ ab. [4]

Am Cadolzburger Bahnhof begegnen sich die Linien 136 und 152 des privaten Verkehrsunternehmens Steinmetz. Während die Linie 136 hauptsächlich als Schulbus für die Ammerndorfer und Cadolzburger Schüler des Wolfgang-Borchert-Gymnasium in Langenzenn dient, erschließt die Linie 152 die Orte um den Dillenberg und stellt eine Verbindung zum Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Oberasbach, zur Staatlichen Realschule Zirndorf und die Stadt Fürth dar.

Der Bahnhof ist abends und am Wochenende Ziel des Anrufsammeltaxi aus den Cadolzburger Außenorten und Ammerndorf.

Öffentliche Einrichtungen

  • Das Jugendzentrum Herz ist das einzige Jugendzentrum in Cadolzburg.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Kadolzburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 9, 4. Aufl. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1885–1892, S. 352.
  • Daniel Burger: Die Cadolzburg - Dynastenburg der Hohenzollern und markgräflicher Amtssitz; Nürnberg 2005 (= Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, Bd. 24 / Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e.V., Forschungen zu Burgen und Schlössern, Sonderband 1).
  • Daniel Burger/Birgit Friedel: Burgen und Schlösser in Mittelfranken; ars vivendi verlag: Cadolzburg 2003; S. 229-233; ISBN 3-89716-379-9.
  • Hans-Günter Richardi: Burgen in Bayern. Ein romantischer Wegweiser; Süddeutscher Verlag: München 1973; S. 103-105; ISBN 3-7991-5731-X.

Quellen

  1. Hans Werner Kress: Geschichte und Entwicklung Cadolzburgs. Cadolzburg 2003 (http://www.cadolzburg.de/geschichte/geschichte.html ; Stand: 1. Dezember 2008). 
  2. Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
  3. Peter Ramsenthaler: Lokalbahn Nürnberg- Unternbibert-Rügland : Von der Frankenmetropole in den Rangau. H-und-L-Publ.-Souvenirs-Verlag Bleiweis, Schweinfurt 1996, ISBN 3-928786-48-2, Seite 2
  4. Peter Ramsenthaler: Lokalbahn Nürnberg- Unternbibert-Rügland : Von der Frankenmetropole in den Rangau. H-und-L-Publ.-Souvenirs-Verlag Bleiweis, Schweinfurt 1996, ISBN 3-928786-48-2, Seite 3

Weblinks


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