Grigori Surkis

Grigori Surkis

Hryhorij Mychajlowytsch Surkis (ukrainisch Григо́рій Миха́йлович Су́ркіс; * 4. September 1949 in Odessa) ist ukrainischer Großindustrieller, Präsident des ukrainischen Fußballverbands „Federazija Futbolu Ukrajiny“ (FFU), Mitglied im Exekutivkomitee der UEFA und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Surkis ist in der Ukraine zuständig für die Organisation der Fußball-Europameisterschaft 2012, die parallel in der Ukraine und in Polen stattfinden wird.

Hryhorij Surkis, studierter Ingenieur und heutiger Milliardär, gehört heute zum kleinen Kreis der mächtigen Oligarchen der Ukraine. Von 1975 bis 1991 arbeitete Surkis noch für das Normalgehalt von nur wenigen hundert Rubel in der Bauabteilung der Stadtverwaltung der Hauptstadt Kiew, zuletzt als Leiter des Wohnungsbau-Kombinats. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine (1991) machte er Karriere und investierte mit Geld unbekannter Herkunft in Erdöl, Landwirtschaft und Banken.

Im Jahr 1993 kaufte Surkis seinen Lieblingsfußballverein Dynamo Kiew, dessen Präsident er bis 1998 war; seitdem wird der Verein von Bruder Ihor geführt. 1995 versuchten beide Brüder, den spanischen Schiedsrichter Lopez Nieto mit teuren Pelzmänteln für ein Europapokal-Spiel des Vereins zu bestechen. Dynamo Kiew wurde darauf hin für ein Jahr gesperrt.[1] 1996 wurde Surkis Präsident der nationalen Fußballliga der Ukraine, 1998 Mitglied des Olympischen Komitees.

Im März 1998 ließ er sich als Mitglied der Vereinten Sozialdemokratische Partei der Ukraine (Sozial-demokratytschna partija Ukrajiny) ins ukrainische Parlament wählen. 1999 kandidierte er in Kiew für das Amt des Bürgermeisters, verlor allerdings die Wahl mit nur 17 Prozent der Stimmen trotz einer aggressiven Werbekampagne.[2]

Als Präsident des Industrie- und Finanzkonzerns „Slawutytsch“, einer geschlossenen Aktiengesellschaft mit den Kernbereichen Energielieferung, Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten und Investitionsprojekte, nimmt er heute auch als Haupteigner von Fernsehkanälen Einfluss auf die ukrainische Medienwelt. Vor den Präsidentschaftswahlen im Jahr 1999 kontrollierte Surkis ein Viertel der regionalen Stromversorger.[3] Surkis gilt heute (2008) als eine der mächtigsten Personen im Umkreis des Präsidenten.[4]

Auszeichnungen

  • 1996: Ukrainischer Verdienstorden 3. Grades
  • 1999: Ukrainischer Verdienstorden 2. Grades
  • August 2006: Ukrainischer Orden Fürst Jaroslaw der Weise „für große sportliche Leistungen, Mut, Selbstaufopferung und Siegeswillen bei der Fußball-WM sowie die Stärkung der internationalen Autorität der Ukraine“ durch Präsident Wiktor Juschtschenko[5]

Einzelnachweise

  1. Platinis Dank und die Rolle von Surkis
  2. Wem gehört die Wirtschaft in der Ukraine?
  3. Die heimliche Wende in der Ukraine
  4. Der Pate bricht sein Schweigen
  5. Hohe Auszeichnungen für Blochin und Ukraine-Stars

Weblinks


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