Guntram Brattia

Guntram Brattia (* 21. November 1966 in Tirol) ist ein österreichischer Schauspieler und Theaterregisseur.

Leben

Brattia legte in Österreich ein Staatliches Examen in Schauspiel ab und studierte danach Regie an der Fachakademie für darstellende Kunst (Otto-Falckenberg-Schule) in der Landeshauptstadt München. Ebenda bekam er 1988 sein erstes Engagement am Bayerischen Staatsschauspiel und war bis 1993 Ensemblemitglied des Hauses. Im gleichen Jahr arbeitete er mit dem Regisseur Leander Haußmann zusammen, wobei er die männliche Hauptrolle in der Tragödie Romeo und Julia von William Shakespeare spielte. Weitere Engagements als Schauspieler führten ihn von 1993 bis 2000 an das Deutsche Theater Berlin, wo er unter anderem unter der Leitung von Amélie Niermeyer, András Fricsay und Thomas Langhoff spielte, sowie von 2002 bis 2005 an das Schauspiel Frankfurt, wo er eine seiner wichtigsten Hauptrollen spielte: die des Hamlet im gleichnamigen Stück von Shakespeare unter der Regie von Anselm Weber. Andere Engagements führten ihn an das Schauspiel Bonn, das Schauspiel Essen, das Theater Essen und zuletzt an das Schauspielhaus Düsseldorf.

Sein Regiedebüt feierte er 2000 am Ende seines Engagements am Deutschen Theater Berlin mit dem Stück Ein Kind unserer Zeit von Ödön von Horváth. Es folgten verschiedene Inszenierungen als Regisseur in Frankfurt (2002), Freiburg (2003), Potsdam (2004) und zuletzt 2006 in Bad Gandersheim bei den Domfestspielen. Neben seiner Arbeit als Theaterschauspieler und Regisseur ist Guntram Brattia auch in vielen Film- und Fernsehproduktionen hervorgetreten.

1987 erhielt er seine erste Fernsehrolle in dem österreichischen Film Die wilde Frau von Regisseur Joseph Kuderna. Weitere Rollen folgten in den Fernsehserien Doppelter Einsatz, Polizeiruf 110, Tatort und Alarm für Cobra 11. Ein Jahr vor seinem Regiedebüt kam es zu seiner ersten Zusammenarbeit mit dem Regisseur Rudolf Thome beim Kinofilm Paradiso. Es folgten vier weitere gemeinsame Filme.

Filmografie

Kino

• 1999: Paradiso – Sieben Tage mit sieben Frauen (Billy), Regie: Rudolf Thome
• 2000: Commercial Man (Benjamin Schwarz), Regie: Lars Kraume
• 2000: Venus.de (Fabrizio), Regie: Rudolf Thome
• 2001: In den Tag hinein, Regie: Maria Speth
• 2001: Andreas Hofer 1809 – Die Freiheit des Adlers (Kajetan Sweth), Regie: Xaver Schwarzenberger
• 2005: Rauchzeichen (Georgio Brassini), Regie: Rudolf Thome
• 2005: Mutterseelenallein (Reporter), Regie: Bernd Böhlich
• 2006: Du hast gesagt, dass du mich liebst (Nachlassverwerter), Regie: Rudolf Thome
• 2006: Gegenüber (Arzt), Regie: Jan Bonny
• 2008: Das Sichtbare und das Unsichtbare (Marquard von Polheim), Regie: Rudolf Thome
• 2009: Pink (Carlo), Regie: Rudolf Thome

TV

• 1988: Die wilde Frau (Wendl), Regie: Josef Kuderna
• 1990: Pyjama Party (Erich), Regie: Stefan Wood
• 1992: Wohin gehen wir heute Abend, Regie: Markus Bräutigam
• 1993: Der Mann im schwarzen Mantel (Ibrahim Böhme), Regie: Horst Königstein
• 1994: Doppelter Einsatz – Besuch aus der Provinz (Michis), Regie: Markus Bräutigam (Serie)
• 1995: Die Drei, Regie: Heiner Carow (Serie)
• 1996: Liane, Regie: Horst Königstein
• 1999: SK Kölsch – Jungfrau im Wunderland (Mark Schulz), Regie: Michael Knof (Serie)
• 2001: Tatort – Elvis lebt (Hannes Stecher), Regie: Peter Sämann
• 2001: Polizeiruf 110 – Mobbing, Regie: Peter Patzak
• 2003: Verkauftes Land, Regie: Horst Königstein
• 2003: Polizeiruf 110 – Wandas letzter Gang (Christian Schumann), Regie: Bernd Böhlich
• 2005: In aller Freundschaft – Unter einem Dach (Jörg Weber), Regie: Mathias Luther (Serie)
• 2005: Propaganda (Der treue Diener), Regie: Horst Königstein
• 2006: Unser Reigen, Regie: Horst Königstein
• 2006: Alarm für Cobra 11 – Der Staatsanwalt (Mario Rottach), Regie: Axel Sand (Serie)
• 2007: Crazy Race 4 (Chefredakteur), Regie: Axel Sand
• 2008: Die Treuhänderin (Hüdepohl/Mitarbeiter 2), Regie: Horst Königstein

Theaterengagements

• 1988 – 1993: Bayerisches Staatsschauspiel
• 1993 – 2000: Deutsches Theater Berlin
• 2002 – 2005: Schauspiel Frankfurt
• 2005 – 2006: Schauspiel Essen
• 2007 – 2009: Schauspielhaus Düsseldorf

als Darsteller (kleine Auswahl)

• 1993: Romeo und Julia (Romeo), Regie: Leander Haußmann
• 1993: Ein Sommernachtstraum (Puck), Regie: Robert Le Page
• 1996: Geschichten aus dem Wieder Wald (Alfred), Regie: Thomas Langhoff
• 2000: Der Widerspenstigen Zähmung (Petruccio), Regie: Johanna Schall
• 2000: Minna von Barnhelm (von Tellheim), Regie: Amélie Niermeyer
• 2000: Don Carlos (Carlos), Regie: Amélie Niermeyer
• 2001: Wallenstein (Piccolomini), Regie: Anselm Weber
• 2002: Hamlet (Hamlet), Regie: Anselm Weber
• 2004: Endstation Sehnsucht (Kowalski), Regie: Burghard Kosminsky
• 2006: Die Wildente (Gregers Werle), Regie: Anselm Weber
• 2007: Das goldene Vlies (Jason), Regie: Roger von Tobel
• 2007: Amphytrion (Amphytrion), Regie: Karin Henkel
• 2007: Was ihr wollt, Regie: Jürgen Gosch
• 2008: Der Menschenfeind (Alceste), Regie: Franziska Steiof
• 2008: Der Fall der Götter, Regie: Karin Henkel
• 2009: Joseph und seine Brüder, Regie Wolfgang Engel

als Regisseur

• 2000: Ein Kind unserer Zeit nach Ödön von Horváth (Deutsches Theater Berlin)
• 2002: Tiny Dynamite nach Abi Morgan (Schauspiel Frankfurt)
• 2003: Die Affäre Rue de Lourcine nach Eugène Labiche (Städtische Theater Freiburg)
• 2003: Die Versprochene nach Xavier Durringer (Städtische Theater Freiburg)
• 2004: Bedeutende Leute nach Terry Johnson (Hans Otto Theater Potsdam)
• 2006: Besuch der alten Dame nach Friedrich Dürrenmatt (Domfestspiele Bad Gandersheim)

Weblinks

• Guntram Brattia in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Guntram Brattias Agentur
• Guntram Brattia auf schauspielfrankfurt.de