Gymnote (S 655)

Gymnote (S 655)
Gymnote (S 655)
Marine nationale française
Allgemeine Daten
Schiffstyp: U-Boot (SSB)
Marine: Französische Marine
Bauwerft: Arsenal de Cherbourg (Cherbourg)
Hüllennummer: Q 251
Kiellegung: 1963
Stapellauf: 1964
Indienststellung: 1966
Verbleib: 1986 stillgelegt
Technische Daten
Besatzung:
  • 8 Offiziere
  • 70 Mannschaften
Verdrängung:
  • aufgetaucht: 3254 ts
  • getaucht: 3840 ts
Länge: 83,8 m
Breite: 10,6 m
Tiefgang: 7,6 m
Antrieb :
Geschwindigkeit:
  • aufgetaucht: 11 kn (20 Km/h)
  • getaucht: 10 kn (19 km/h)
Fahrbereich : über Wasser: 4500 NM (8300 km)
Tauchtiefe: >200 m
Bewaffnung
Raketen: 4 ballistische Mittelstreckenraketen

Die Gymnote (S 655) war ein konventionell angetriebenes Versuchs-U-Boot der französischen Marine. Sie diente der Erprobung seegestützter ballistischer Atomraketen der französischen Nuklearstreitkräfte.

Inhaltsverzeichnis

Details

Frankreich plante schon in den 1950ern den Bau eines Atom-U-Bootes. Erste Konstruktionsarbeiten für das Projekt mit der Hüllennummer Q 244 begannen 1955. Das Programm wurde 1958 aufgegeben und der Bau eines neuen Projektes wurde zu Beginn der 1960er beschlossen. Das Ergebnis des Bauprogrammes waren die fünf Atom-U-Boote der Le-Redoutable-Klasse. Das Typschiff der Klasse wurde erst 1971 in Dienst gestellt. Zur Erprobung der ebenfalls neu zu entwickelnden Raketenbewaffnung gab die Marine zusätzlich ein konventionell angetriebenes Versuchs-U-Boot in Auftrag. Der Vorteil des konventionellen Antriebes bestand hauptsächlich im geringeren Entwicklungs- und Bauaufwand, weshalb fünf Jahre vor der Indienststellung des ersten französischen Atom-U-Bootes eine Testplattform für die Bewaffnung zur Verfügung stand.

Das Versuchs-U-Boot Gymnote wurde 1963 auf Kiel gelegt und lief 1964 vom Stapel. Der Name bedeutet sinngemäß Zitteraal und geht auf das erste französische elektrisch angetriebene U-Boot Gymnote (Q 1) aus dem Jahre 1888 zurück. Die ballistischen Atomraketen wurden in vier hinter dem Turm angeordneten senkrechten Schächten transportiert. Das U-Boot war in der Lage, die Raketen auch im getauchten Zustand zu starten.

Die Gymnote (S 655) wurde 1966 in Dienst gestellt. Sie war das erste französische U-Boot, das in der Lage war, ballistische Raketen zu starten. Eine vergleichbare U-Boot-Klasse war die Golf-Klasse der sowjetischen Seekriegsflotte. Konventionell angetriebene mit ballistischen Raketen bewaffnete U-Boote werden in NATO-Quellen entsprechend der Klassifizierung der US Navy als Ship Submersible Ballistic (SSB) bezeichnet.

Das Testfahrzeug Gymnote wurde aufgrund der geringeren Betriebskosten auch nach der Indienststellung der strategischen Atom-U-Boote weiter genutzt. Bei über 100 Testabschüssen wurden die Raketentypen M 1, M 2, M 20 und zuletzt M 4 erprobt.

In 20 Jahren Dienstzeit legte das Test-U-Boot 164.220 Seemeilen zurück und verbrachte 1521 Tage auf See. Die Gesamttauchzeit betrug 4754 Stunden.

Die Gymnote (S 655) wurde 1986 stillgelegt und 1990 in Saint-Nazaire verschrottet.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Chris Chant: Moderne Unterseeboote: Technik-Taktik-Bewaffnung, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2005, ISBN 3-7276-7150-5
  • Robert Hutchinson: KAMPF UNTER WASSER - Unterseeboote von 1776 bis heute, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2006, ISBN 3-613-02585-X

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