Halszäpfchen

Halszäpfchen
Mund mit Gaumen und Uvula
Uvula

Die Uvula (Diminutiv zu lat. uva „Traube“, also etwa „Träubchen“) ist die medizinische Bezeichnung für das Gaumenzäpfchen, das zum weichen Gaumen (Palatum molle) gehört und sich in der Mitte des Gaumensegels befindet. Ein synonymer Begriff ist die Staphyle, was aus dem Griechischen kommt und auch „Weintraube“ bedeutet (daher auch „Staphylitis“ für eine Entzündung der Uvula).

Inhaltsverzeichnis

Anatomie

Die Grundlage der Uvula bildet ein Muskel, der Musculus uvulae, der das Zäpfchen verkürzt. Der Muskel wird vom Nervus vagus, dem X. Hirnnerven, innerviert und ist von verschieblicher Schleimhaut (Mucosa) bedeckt. Bei Berührung der Uvula kann ein Würgreflex ausgelöst werden, der insbesondere bei empfindlichen Personen in Erbrechen übergehen kann.

Rolle bei der Lautbildung

Im Französischen, Arabischen und in der – 1992 ausgestorbenen – nordkaukasischen Sprache Ubychisch werden Konsonanten mit Hilfe der Uvula gesprochen, nicht hingegen im Englischen. Im Deutschen wird ein uvularer r-Laut benutzt. Der „Ach-Laut“ wird im Deutschen zuweilen auch uvular gebildet.

Pathologie

Durch eine Entzündung oder eine mechanische Irritation (etwa durch Schnarchen) kann ein Ödem des Gaumenzäpfchens (Uvulaödem) auftreten, was zu einer starken und bisweilen sehr unangenehmen Anschwellung führt. Es besteht jedoch in der Regel keine Erstickungsgefahr und die Schwellung geht im Laufe eines Tages von selbst zurück.

Bei einem Hirnstamminfarkt, der das Kerngebiet des Nervus glossopharyngeus betrifft oder bei peripherer Schädigung des Nerven (Glossopharyngeusparese) kann es zu einer Lähmung des Gaumensegels der betroffenen Seite kommen. Kennzeichnend sind eine Abweichung der Uvula (Uvuladeviation) bei der Phonation zur gesunden Seite (Kulissenphänomen) und ein abgeschwächter Würgreflex.

Siehe auch


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