Hamburg-Süd

Hamburg-Süd
Hamburg Süd
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Unternehmensform Kommanditgesellschaft
Gründung 4. November 1871
Unternehmenssitz Hamburg, Deutschland
Unternehmensleitung

Dr. Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung

Mitarbeiter 4.200
Umsatz 3.591 Mio. Euro
Branche Reederei
Website

http://www.hamburgsud.com/

Plakat der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft von 1914
Cap Polonio auf Briefmarke 1977

Die Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft (HSDG), kurz: Hamburg Süd, ist eine Reederei mit Sitz in Hamburg. Das Unternehmen wurde 1871 als Aktiengesellschaft von elf Hamburger Handelshäusern gegründet und ist heute eine Kommanditgesellschaft mit Schwerpunkt in der Containerschifffahrt. Sie ist im Besitz der Oetker-Gruppe[1].

2007 beschäftigte es 4.213 Mitarbeiter, betrieb 177 Schiffe und erzielte einen Jahresumsatz von 3,591 Mrd. Euro.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfänge und Zeit bis zum Ersten Weltkrieg

Sie verfügte damals über drei Schiffe mit insgesamt knapp 4.000 Bruttoregistertonnen, die im monatlichen Liniendienst zwischen Hamburg und Brasilien sowie Argentinien verkehrten. 1906 begann mit den Dampfern Cap Vilano und Cap Arcona (I) in der Südamerikafahrt das Zeitalter der Schnelldampfer. 1914 verfügte die Reederei über mehr als 50 Schiffe mit insgesamt rund 325.000 Bruttoregistertonnen. Zu ihnen zählten die Schnelldampfer Cap Finisterre, Cap Trafalgar, Cap Polonio und Cap Arcona (I).

Zwischenkriegszeit

Nach dem Ersten Weltkrieg, der für die Reederei einen Totalverlust der Flotte bedeutete, wurde der Betrieb zunächst mit gecharterten Schiffen wieder aufgenommen und die Linienschifffahrt neu konzipiert. Mit der Cap Polonio stieg die Reederei 1922 in das Geschäft mit Kreuzfahrten ein. 1927 wurde die Cap Arcona (II) als neues Flaggschiff der Passagierflotte der Reederei in Dienst gestellt. 1936 beteiligte sich der Oetker-Konzern an der Hamburg Süd. 1939 besaß die Reederei 52 Schiffe mit insgesamt über 400.000 BRT, die größte Flotte in ihrer Geschichte.

Neuzeit

Mit dem Zweiten Weltkrieg ging die Flotte der Reederei ein weiteres Mal verloren. 1951 wurde der Liniendienst zwischen Europa und der südamerikanischen Ostküste wieder aufgenommen. Ein Jahr später begann die Gesellschaft mit der Tankschifffahrt und, im Zusammengehen mit der Rudolf A. Oetker KG, mit einer Erweiterung ihrer Kapazitäten im Kühlschiffdienst. 1955 erfolgte die vollständige Übernahme durch die Oetker-Gruppe.

1956 erfolgte durch Übernahme der Deutschen Levante Linie der Einstieg in die Mittelmeerfahrt und 1957 die Aufnahme des Liniendienstes zwischen Nord- und Südamerika unter dem Namen „Columbus Line“. Ab 1963 verkehrten die Schiffe der Columbus Line auch zwischen Nordamerika und Australien/Neuseeland. 1969 wurden die ersten Container-Schiffe – Columbus New Zealand, Columbus Australia und Columbus America – zwischen der US-Ostküste und Australien/Neuseeland eingesetzt, ab 1980 auch zwischen Europa und Südamerika.

Verwaltungsgebäude

Ab 1986 weitete die Reederei durch Übernahme anderer Schiffslinien ihr Unternehmen stark aus, beginnend mit der Übernahme der „Deutsche-Nah-Ost-Linie“. 1989 erfolgte der Erwerb von 50 % an der spanischen Reederei „Ybarra y Cia. Sudamérica S.A. (Ybarra Sud)“ (die dann im Februar 2006 vollständig übernommen wurde), 1990 die Übernahme der britischen „Furness Withy Group“, die u.A. Eigner der bekannten „Royal Mail Line“ und der „Pacific Steam Navigation Company (PSNCo)“ war. Im gleichen Jahr wurden auch die schwedische „Swedish Laser Lines“ und die niederländischen „Rotterdam Zuid-America Lijn (RZAL)“ und „Havenlijn“ erworben.

1998 wurde die brasilianische „Aliança" und die "South Seas Steamship“ eingegliedert, 1999 die „South Pacific Container Lines“ und der Europa-Südamerika Liniendienst der „Transroll“. 2000 erfolgte der Erwerb der „Inter-America Services“ der US-amerikanischen „Crowley American Transport (CAT)“. Dem folgte 2003 die Übernahme der „Ellerman“, die im Mittelmeer- und Indien/Pakistan-Dienst tätig war und der Asien-Südamerika-Liniendienste der „Kien Hung“. Im Januar 2004 wurden die Dienste der „Columbus Line“ und der „Crowley American Transport“ unter dem Hamburg-Süd Namen konsolidiert, ebenso 2005 die der „Ellerman“-Gruppe und im November 2006 die der „Ybarra Sud“. 2006 schließlich wurden die Frachtdienste zwischen Australien/Neuseeland und Asien und Nordamerika, zusammengefasst unter dem Namen „FANZL Fesco Australia New Zealand Liner Services“, von der „Fesco Ocean Management Ltd.“ erworben (die Marke FANZL ist zum 1. Januar 2008 durch Hamburg Süd ersetzt worden). Im September 2006 ging die Reederei eine Kooperation im Fahrtgebiet Asien-Australien ein mit Hapag-Lloyd, Hyundai Merchant Marine und Shandong Yantai International Marine Shipping Container Company. Zum 1. Dezember 2007 erfolgte die Übernahme der Linienaktivitäten der italienischen Costa Container Lines (CCL).

Schiffsflotte

Ein Container der „Hamburg Süd“ wird verladen
Ein Schiff der Reederei bei der Einfahrt in die Elbe vor Cuxhaven

Zu der einst bekanntesten, heute fast vergessenen Schiffserie der Reederei gehörte die „Cap-San“-Klasse, eine Gruppe von sechs baugleichen Stückgutfrachtern, die in den 1950er bzw. Anfang der 60er Jahre gebaut wurde und deren Name jeweils mit „Cap San“ begann:

  • Cap San Nicolas
  • Cap San Antonio
  • Cap San Marco
  • Cap San Augustin
  • Cap San Lorenzo
  • Cap San Diego

Wegen ihrer Form wurden diese Frachter Die weißen Schwäne des Südatlantik genannt. Sie befanden sich bis Mitte der 1980er Jahre im Dienst der Hamburg Süd und sind mittlerweile, mit Ausnahme der Cap San Diego, das heute als Museumsschiff im Hamburger Hafen liegt, abgewrackt worden.

In den Jahren 2001 und 2002 ließ die Hamburg Süd eine Neuauflage der „Cap-San“-Klasse bauen. Hierbei handelte es sich um eine Serie von sechs Containerschiffen mit jeweils 40.085 BRZ und 3.739 TEU. Die alten Namen wurden weitgehend übernommen, anstatt Cap San Diego wurde jedoch Cap San Raphael vergeben.

Zwischen Juli 2004 und November 2005 wurden sechs identische 69.132 BRZ und 5.552 TEU Containerschiffe der „Monte“-Klasse vom Stapel gelassen. Eine zweite Serie von insgesamt zehn „Monte“-Schiffen wird seit 2007 ausgeliefert, der erste der Nachbauten wurde am 27. November 2007 Monte Tamaro getauft.

  • Monte Cervantes (15. Juli 2004)
  • Monte Olivia (8. Oktober 2004)
  • Monte Pascoal (10. Dezember 2004)
  • Monte Rosa (11. März 2005)
  • Monte Sarmiento (19. Mai 2005)
  • Monte Verde (10. November 2005 getauft als Aliança Mauá)
  • Monte Tamaro (27. November 2007, erstes Schiff der zweiten Serie)
  • Monte Azul (10. September 2008)
  • Monte Alegre (22. März 2009)

Im Jahr 2007 wurden sechs Schiffe der „Bahia“-Klasse erbaut. Diese 34.500 BRZ Schiffe bieten mit 3.752 TEU etwa so viel Stellplatz wie die neuen „Cap-San“-Schiffe.

  • Bahia
  • Bahia Blanca
  • Bahia Castillo
  • Bahia Grande
  • Bahia Laura
  • Bahia Negra

Am 17. März 2008 wurde mit der Rio de la Plata das erste von insgesamt sechs Schiffen der neuen „Rio“-Klasse getauft. Das bisher größte Schiff der Unternehmensgeschichte bietet eine Stellplatzkapazität von 5.560 TEU bei 73.899 BRZ.

  • Rio de la Plata (17. März 2008)
  • Rio de Janeiro (10. Juni 2008)
  • Rio Negro (30. Oktober 2008)

Quellen

  1. http://www.oetker-gruppe.de/wga/oetker-gruppe/html/default/deut-734egk.de.html

Weblinks


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