Hamburgmuseum

Hamburgmuseum
Eingangsbereich des Museums
Das Museum um 1900
Südansicht

Als kulturhistorisches Museum bietet das Museum für Hamburgische Geschichte einen Überblick über die Geschichte der Stadt Hamburg von ihren Anfängen um etwa 800 bis zur Gegenwart. Seit 2006 firmiert das Museum unter dem Namen hamburgmuseum und ist Teil der "Stiftung Historische Museen Hamburg". Gleichzeitig ist das Museum für Hamburgische Geschichte das größte städtehistorische Museum Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Gebäude

Die Anfänge des Museums gehen auf die Sammlung Hamburgischer Altertümer zurück, die der 1839 gegründete Verein für Hamburgische Geschichte zusammenstellte. Die ersten Exponate waren Architekturfragmente des abgerissenen Domes und zweier Klöster. Nach dem Brand von 1842 wurde die Sammlung durch weitere Teile von Häusern, wie z.B. dem Eingang des abgebrannten Rathauses, ergänzt. Für die stetig wachsende Sammlung gab es jedoch noch keinen festen Ausstellungsort, sodass die Exponate ab 1849 provisorisch im Keller des Johaneum untergebracht wurden. 1853 wurden diese dann der Schulbehörde unterstellt. Unter den folgenden Erweiterung der Sammlung ist insbesondere die Aufnahme des Bestandes aus hamburgs Zeughäusern, der 1875 einige besonders kostbare Stücke brachte, hervorzuheben. Die Gründung eines Museums wurde ab 1884 von Hans Speckter[1] geplant und in der Folge von Alfred Lichtwark konzipiert und umgesetzt. 1906 beschloss der Senat die Gründung eines Museums für Hamburgische Geschichte und berief 1908 Otto Lauffers zum ersten Museumsdirektor des Museums für Hamburgische Geschichte.

Das Gebäude des Museums wurde ab 1909 von Fritz Schumacher als Museumsbau geplant. Ab 1914 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die jedoch 1916 unterbrochen werden mussten. Mit dem Abschluss der Bauten 1922 konnte das Museum dann eröffnet werden. Der Architekt ließ verschiedene Fragmente aus historischen Bauten in die Fassade aufnehmen und plante den Bau am Holstenwall, dem Standort der ehemaligen Bastion Henricus. Diese war Teil der barocken Verteidigungsanlagen und somit ein Symbol für die Blütezeit Hamburgs, der ein Schwerpunkt des Museums gewidmet ist. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude 1944 teilweise zerstört. Die Sammlungen konnten aber rechtzeitig ausgelagert werden und 1945 als erstes Hamburger Museum nach dem Krieg wieder seine Pforten öffnen. Seit 1976 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Seit 1985 wird das Museum vom Verein der Freunde des Museums für Hamburgische Geschichte e.V. unterstützt. Seiner Initiative verdankt es unter Anderem die Vollglasüberdachung des Innenhofs. Hierdurch konnte eine zusätzliche Ausstellungsfläche gewonnen werden, die zugleich auch für Konzerte oder Ähnliches genutzt werden kann.

Seit vielen Jahren wird im Hauptgeschoss ein privates Café betrieben, das Museumsbesuchern und – über einen separaten Eingang – auch anderen Gästen zur Verfügung steht.

2006 hat sich das Museum ein werbewirksameres Alias zugelegt. Es nennt sich nunmehr auch hamburgmuseum. Diese verkürzte Namensgebung wird als kommunikativer und ansprechender eingeschätzt, insbesondere im Hinblick auf ausländische Besucher. Das neue Logo ist ein schlichtes, miteinander verschmolzenes hm.

Einmalige Objekte

  • Hamburger Modell des Salomonischen Tempels Ein von 1680 und 1692 gebautes Modell aus der Barockzeit

Außenstellen

Das Museum verfügt über Außenstellen im Museum für Bergedorf und die Vierlande (im Schloss Bergedorf) und in der Kramerwitwenwohnung [1], Krayenkamp 10. Außerdem gehören einige Objekte des Museumshafens Övelgönne dem Museum.

Ausstellungen (Stand September 2005)

Historisches Modell der Hamburger Innenstadt
Modell der ehemaligen Reeperbahn (Seilerei), nach der die heutige Reeperbahn benannt ist
  • Kleidung und Mode: Kostüme und Kleidung in Hamburg von 1550–1920
  • Hamburgisches Mäzenatentum: Familie Lorenz-Meyer als Beispiel
  • Musik und Kunst in Hamburg
  • Theater und Wissenschaft in Hamburg
  • Hamburg im 20. Jahrhundert
  • Der Hamburger Börsenvorplatz von 1558
  • Hamme, Burg und Hansestadt – Hamburg im Mittelalter
  • Kirchen, Kanonen und Kommerz – Hamburg in der frühen Neuzeit
  • Reformation in Hamburg
  • Hamburg als Währungszentrum
  • Das Schiffswrack von Wittenbergen
  • Bauen und Wohnen und die Sicherung der Elbe vor Piraten
  • Barocke Kaufmannsdiele
  • Stadtbild und Verfassung im 17. Jahrhundert
  • Hamburg 1650-1860
  • Die HafenCity – Hamburg im 21. Jahrhundert
  • Kommandobrücke des Dampfers WERNER
  • Zur Wohnkultur
  • Geschichte der Juden in Hamburg Info (engl.)
  • Klopstockzimmer
  • Barocke Wohnräume
  • Kunsthandwerk und Wohnkultur
  • 1945. Kriegsende in Hamburg – Eine Stadt erinnert sich Info

Modelleisenbahnanlage

Vorderseite der Modellbahn mit Bahnhof HH-Harburg
Rückseite der Modellbahn mit Hafenbetrieb

Mit einer Gleislänge von über 1200 Metern im Maßstab 1:32 (Nenngröße 1; 45 mm Spurweite; 250 Weichen) auf einer Fläche von rund 250 m² ist die vom Verein Modelleisenbahn Hamburg e.V. – kurz: „MeHeV“ – betriebene Bahn die größte dieser „Spur 1“ in Europa.

Der Verein wurde bereits 1931 gegründet, 1946 wurde sein erster Vorsitzender Direktor des Museums. Die Anlage im zweiten Obergeschoss konnte nach zahlreichen Schwierigkeiten (wichtigster Grund: Materialmangel) allerdings erst am 7. Oktober 1949 eröffnet werden, sie wurde 1956 erweitert. Fahrzeuge, Unter- und Oberbau, Bauten sowie ein zeitgenössisches Panorama entstanden überwiegend in Eigenleistung. Seit 1949 im Dienst und somit ältestes noch fahrendes Modell auf der Anlage ist der „Fliegende Hamburger“ (VT 04 000).

Nach Kurzschluss und einer unfreiwillen „Umbaupause“ (1994 bis 1996) werden wieder tägliche Vorführungen des Bahnbetriebs zwischen Harburg und dem Hamburger Hauptbahnhof veranstaltet. Gezeigt werden ebenfalls Fotos, Modelle und Objekte zur Entwicklung von Fernbahn und städtischem Nahverkehr.

Lage

  • Anschrift: Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24, 20355 Hamburg
  • ÖPNV: Haltestellen St. Pauli (U-Bahn Linie U3) und hamburgmuseum (Bus Linie 112)

Öffnungszeiten

  • Dienstags bis Samstags von 10 bis 17 Uhr, Sonntags von 10 bis 18 Uhr
  • Besondere Führungen und Veranstaltungen für Kinder

Literatur

Es brannte an allen Ecken und Enden zugleich – Hamburg 1842 Zur Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte, Nov. 2002 bis Febr. 2003, Kurzbeschreibung 2002, ISBN 3804211143

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hans Speckter: Die Nothwendigkeit eines Museums für Hamburgische Geschichte. Vortrag gehalten im Verein f(ür) Hamb(urgische) Geschichte am 7. Jan(ua)r und im Architekten- und Ingenieur-Verein am 16. Januar 1884. Hamburg, L. Voss, 1884. S. 1-32

Weblinks

Siehe auch

Hamburger Museen mit kulturhistorischen Sammlungen der Hamburger Region:


53.5511111111119.97305555555567Koordinaten: 53° 33′ 4″ N, 9° 58′ 23″ O


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