Hammerhai (Band)

Hammerhai (Band)

Hammerhai ist eine deutschsprachige Ska-Punk-Band aus Hannover. Stilistisch ist HAMMERHAI durch Einflüsse von HipHop, Metal, Beat, Reggae, Hardcore und Rock sehr eigenständig. 1997 gegründet gelten die Hannoveraner als Pioniere des deutschsprachigen Offbeats.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Stil

Typisch für die Band war insbesondere das markante Orgelspiel, das den Liedern einen gewissen Retrosound verleiht. Teilweise wird dies noch durch eine Mundharmonika ergänzt.[1] Ebenfalls typisch für Hammerhai und sehr untypisch für Ska-Bands war das Fehlen von Bläsern. Das Ox-Fanzine beschrieb ihre Musikrichtung 2006 als „Dampframmen-Ska, [...] der seine Spur in Form von angeschlagenen Pogo-Pinguinen“ hinterlasse. Zudem attestierte das Ox sowohl eine Neigung zum Off-Beat als auch „Wortgewandte deutsche Texte und dennoch eingängige Arrangements“.[2] Michael Weber bezeichnet die Texte im Hannoveraner Musikmagazin Rockszene als „herrlich schräg“[1], Tobias Lehmann beschreibt sie im selben Heft als „einfach witzig“, sie seien „Systemkritik, die sich aber nicht fanatisch ernst nimmt.“[3]

Hammerhai besteht aus Herrn K., Lennart Oheim, Christian Sölter (Sölti), Susii Liere und Tikki. Lennart Oheim spielte außerdem bei der Band Tønstrøm,[4] Lennart kam später zur Band und ersetzte die beiden ausgestiegenen Gitarristen Tim und Pape.[2] Lennarts Gitarrenspiel wirkte dabei rockiger als das seiner Vorgänger.[5]

Die Hammerhai-Mitglieder werden von verschiedenen Medien als typische Hannoveraner Szene-Urgesteine beschrieben. Ihr fester Bezugs- und Auftrittsort in Hannover ist das Béi Chéz Heinz,[6] in dem laut Rockszene auch die intensivsten Konzerte der Band stattfinden.[7] Die enge Verbindung kommt unter anderem dadurch zustande, dass Hammerhai-Sänger Sölter auch Programm- und Pressechef im Béi Chéz Heinz ist.[8]

Besonders dem Hannoveraner Stadtteil Linden fühlen sie sich verbunden. Ihr Album Mein Kiez widmeten sie dem Stadtteil und begründeten dies gegenüber dem Ox mit: „Linden ist die wesentlich lässigere, trashigere, aber durchaus gediegene und lauschige Seite von Hannover“.[2]

Während die Band in den frühen Jahren ihres Bestehens um die 50 Auftritte im Jahr hatte, wurden es später weniger, da Kinder, Arbeit, Umzüge, Doktorarbeit etc. mehr Aufmerksamkeit erforderten. 2006 spielte die Band noch etwa 20 Konzerte im Jahr.[2] Lob bekam insbesondere das Livespiel, während die Band ihre frühen Platten im Nachhinein als „ein wenig zu sauber und brav produziert“ ansah.[5]

Nach dem Ausstieg von Susii Liere lag Hammerhai längere Zeit auf Eis und die Mitglieder orientierten sich entweder in andere Bands oder zogen sich ins Privatleben zurück.[9] Schließlich benannte sich der Rest der Band bis auf Liere in Tentakel de Luxe um.[6] Im März 2009 fand der erste Auftritt im Béi Chéz Heinz statt. Tobias Lehmann auf rockszene.de zufolge spielte Tentakel de Luxe dabei ein rockig geprägtes Programm, das einen „bunten Mix“ aus Metal, Stoner-Rock, Psychoblues „und anderen Stilen der Rockmusik“ bot, die Songs handeln Lehmann zufolge unter anderem von Steuererklärungen.[10]

Sölter ist neben Hammerhai/Tentakel de Luxe noch bei Sölter & Kirleis, den Überholspurpiraten und als Solokünstler aktiv.[11] Er hat ein Hörbuch unter dem Titel Der Sündenpfuhl am Frühstückstisch veröffentlicht.

Diskografie

Alben

  • 1999 Erledigt
  • 2000 ...schlägt zurück
  • 2002 Komma' klar!
  • 2004 Unterwegs (Live)
  • 2006 Mein Kiez

EPs

  • 1998 Demo-CD
  • 1998 Split-EP mit No Respect
  • 2001 Split-EP mit Los Nuevos Mutantes

VHS/DVD

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Michael Weber: CD-Rezension: Hammerhai - ...schlägt zurück, Rockszene
  2. a b c d Simon Brunner: Hammerhai .. is in the Kiez in: Ox-Fanzine / Ausgabe #67 (August/September 2006
  3. Tobias Lehmann: Rezension: Hammerhai - Komma klar Rockszene, 8. Dezember 2006
  4. Philip Cassier: Ja, ich liebe Hannover in: Die Welt 25. Juli 2003
  5. a b Mark Preisegger: CD-Rezension: Hammerhai - Mein Kiez, Rockszene.de
  6. a b Henning Chadde: Einmal Oktopus-Salat scharf bitte! in: Langeleine, 27. Dezember 2008
  7. Andreas Haug: CD-Rezension: Hammerhai - Unterwegs, in: Rockszene 8. Dezember 2006
  8. Jörg Smotlacha: Mädchenmetal und Aha-Effekte, in: Langeleine, 10. September 2008
  9. Simon Brunner: SKA-PACK VOL.3, in: Ox-Magazin, Juni/Juli 2008
  10. Tobias Lehmann: Neu und wichtig, in: rockszene.de vom 30. März 2009
  11. Heike Werner: Ein Großer auf kleiner Bühne, in: langeleine.de 19. Januar 2009

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