Hannover-Herrenhausen-Stöcken

Hannover-Herrenhausen-Stöcken
Karte
Hannover, Stadtbezirk Herrenhausen-Stöcken hervorgehoben
Basisdaten
Stadtbezirk Herrenhausen-Stöcken (12)
Fläche 21,13 km²
Einwohner 34.942 (Stand: Januar 2009)
Bevölkerungsdichte 1.654 Einwohner/km²
Postleitzahl 30419
Stadtteile
  • Burg
  • Herrenhausen
  • Ledeburg
  • Leinhausen
  • Marienwerder
  • Nordhafen
  • Stöcken
Webpräsenz hannover.de
herrenhausen-online.de
Politik
Bezirksbürgermeister Margrit Heidi Stolzenwald (SPD)
Stadtbezirksrat
(19 Sitze)
SPD: 10, CDU:  5, Die Grünen: 2, FDP: 1, BSG: 1

Herrenhausen-Stöcken ist der 12. Stadtbezirk in Hannover. Er hat 34.942 Einwohner und besteht aus den Stadtteilen Burg (3.724 Einwohner), Herrenhausen (7.838 Einwohner), Ledeburg (5.732 Einwohner), Leinhausen (3.026 Einwohner), Marienwerder (2.521 Einwohner), Nordhafen (116 Einwohner) und Stöcken (11.985 Einwohner) (Stand Januar 2009).

Inhaltsverzeichnis

Herrenhausen

Schloss zu Herrenhausen um 1895

Herrenhausens Namensgebung geht zurück auf die Sommerresidenz der Welfen, das Schloss zu Herrenhausen. Von den Herrenhäuser Gärten gehören heute nur der Große Garten und der Berggarten zum Stadtteil, Georgengarten und Welfengarten dagegen zur Nordstadt. Im Berggarten befindet sich das tropische Sea-Life-Aquarium im ehemaligen Regenwaldhaus. Des Weiteren findet sich im Berggarten ein Mausoleum als Begräbnisstätte der Angehörigen der hannoverschen Linie der Welfen.

Hier wurde 1725 der so genannte Vertrag von Herrenhausen abgeschlossen, der die Hohenzollern und die Welfen aneinander binden sollte.

Seit 1868 wird in der Herrenhäuser Brauerei Bier gebraut. Die bekannteste Sorte ist das „Herrenhäuser Pilsener“. Der Leinhäuser Bahnhof auf der Herrenhäuser Seite ist heute ein Veranstaltungszentrum.

Stöcken

Eingang Stadtfriedhof Stöcken
Mahnmal für die Zwangsarbeiter des KZ beim Akkumulatorenwerk

Ein großer Teil Stöckens besteht aus drei- bis viergeschossiger Wohnbebauung mit großen Grünflächen, welche in der Nachkriegszeit entstanden sind. Die wichtigsten und größten ansässigen Arbeitgeber sind das Volkswagenwerk Hannover und die Continental AG. Demzufolge wohnen auch Mitarbeiter dieser Werke in Stöcken. Aber auch der Anteil an Studenten nimmt immer mehr zu.

Einer der größten Friedhöfe Hannovers ist der Stadtfriedhof Stöcken.

Der berühmteste Einwohner Stöckens war Cord Broyhan. Er erfand 1526 ein helles Bier. Das nach ihm benannte obergärige Broyhan-Bier verschaffte der Stadt Hannover einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung und eine bedeutende Stellung auf dem Gebiet der damaligen Braukunst. Aus der Sitte, das Broyhan-Bier zusammen mit Branntwein zu trinken, entstand die Lüttje Lage.

Zum Stadtteil Stöcken gehört auch das Siedlungsgebiet Schwarze Heide, das als einziges Wohngebiet des Stadtbezirks nördlich der Bundesautobahn 2 liegt.

Im Zweiten Weltkrieg bestand in Stöcken mit dem Konzentrationslager beim Akkumulatorenwerk (1943–1945; ca. 1.800 Gefangene) ein Außenlager des KZ Neuengamme. Darin waren ausländische Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge aus Konzentrationslagern untergebracht. Sie wurden in Werken der früheren AFA (heute VARTA) unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen (Bleivergiftungen) zur Kriegsproduktion gezwungen. Zur Erinnerung wurde 1989 in Marienwerder nahe dem ehemaligen Lager ein Mahnmal mit Skulptur und Gedenktafeln aufgestellt.

Ein weiteres KZ war das Konzentrationslager beim Continental-Werk mit rund 1.000 Gefangenen von September bis November 1944.

Leinhausen

Bahnhofsgebäude Leinhausen

Leinhausen ist einer der kleinsten Stadtteile Hannovers. Es entstand durch die am 1. April 1878 gegründete "Königlich Preußische Hauptwerkstätte Leinhausen". Zeitgleich entstand für die Beschäftigten eine "Wohncolonie". In Leinhausen wohnten damals ausschließlich Eisenbahner. Auf dem Gelände des Eisenbahn-Ausbesserungswerkes werden seit dem Jahr 2000 S-Bahnen repariert und gewartet. Außerdem befindet sich dort ein Betriebshof der Üstra, in dem Stadtbahnwagen gewartet werden. Zeitweilig wurden auf einer Unterflurdrehbank (auf S-Bahngelände) die Profile der Radreifen von S-Bahn- und Stadtbahnwagen nachgearbeitet, inzwischen nur noch die Radreifen der S-Bahn.

Ein beliebter Treffpunkt ist im Sommer das Leinhäuser Freibad an der Elbestraße.

Dort befindet sich auch das ehemalige Kohlekraftwerk Leinhausen, das heute mit Gas betrieben wird. Es wurde zurückgebaut und hat statt vier nur noch drei Schornsteine. Es beherbergt seit einigen Jahren eine Brennstoffzelle mit einigen Kilowatt Leistung.

Nordhafen

Der Stadtteil Nordhafen liegt am Mittellandkanal und hat nur 116 Einwohner. Er ist das bedeutendste industrielle Ballungszentrum Hannovers. Im näheren Umfeld finden sich die größten hannoverschen Industriebetriebe (wie Volkswagen AG Nutzfahrzeuge, Continental AG, Johnson Controls) sowie das Gemeinschaftskraftwerk Hannover. Der 63 ha große Hafen am Mittellandkanal ist ein wichtiger Umschlagplatz für den Seehafen-Hinterlandverkehr.

Marienwerder

Hinüberscher Garten

Im Nordwesten des Stadtbezirks befindet sich der Stadtteil Marienwerder.

Sehenswürdigkeiten sind der Hinübersche Garten und das 1196 gegründete Marienkloster.

In der 1990er Jahren wurden im „Wissenschaftspark Marienwerder“ einige Institute angesiedelt, die eng mit der Universität Hannover zusammenarbeiten, wie das Laser Zentrum Hannover.

Verkehr

Der Stadtbezirk Herrenhausen-Stücken wird von S-Bahn-Linien, von Stadtbahnlinien und Buslinien des Großraum-Verkehrs Hannover erschlossen. Diese Linien bedienen im Stadtbezirk etwa 40 Stationen sowie Haltestellen.

Literatur

  • Helmut Zimmermann: Vom Steintor bis nach Herrenhausen. Streifzüge durch Hannovers Geschichte, Harenberg-Labs, 1986
  • Robert Rasch (Pastor): Von Hageringehusen nach Herrenhausen. Ein kleines Stück Heimatgeschichte. Im Selbstverlag des Kirchenvorstandes 1931
  • Hans Blaume (Hrsg.): Von Hageringehusen nach Herrenhausen. 75 Jahre Kirchengemeinde Herrenhausen. Auf Anregung des Kirchenvorstandes, unter weitgehender Übernahme der Schrift von Robert Rasch 1931, überarbeitet 1967 von Walter Heinecke, fortgeführt u. hrsg. von H. Blaume. Hannover-Herrenhausen, Selbstverlag der Kirchengemeinde, 1981
  • Eva-Maria Möller und Martin Stöber:Das Alte Herrenhausen Hrsg.: Arbeitskreis Alt-Herrenhausen Hannover (Ellen Harenberg-Labs) 1986
  • Martin Stöber (Bearbeiter): Herrenhausen Ein Lesebuch. Hannover: ecrivir – die Textmacher GmbH 2007 ISBN 3938769068
  • 100 Jahre Bundesbahn-Ausbesserungswerk Hannover-Leinhausen. 31.3.1978. Bundesbahn-Ausbesserungswerk, Hannover 1978
  • Otto Lauckert: Marienwerder. Hannover-Stöcken 1927


52.4038888888899.68555555555567Koordinaten: 52° 24′ N, 9° 41′ O


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