Hans Gaede

Hans Gaede
Hans Gaede

Hans (Emil Alexander) Gaede (* 19. Februar 1852 in Kolberg; † 16. September 1916 in Freiburg im Breisgau) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Eltern Hans Gaedes waren Alexander Gaede und Emilie geb. Franke. Am 26. Januar 1883 heiratete er Elisabeth geb. Müller. Die Freiburger Universität ernannte ihn am 25. Dezember 1915 zum Doktor der Philosophie (h. c).

Militärische Karriere

Beförderungen

Gaede studierte Mathematik an den Universitäten in Bonn und Berlin und trat am 1. April 1870 als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm IV.“ (1. Pommersches) Nr. 2 ein. Am 1. Oktober 1873 wurde er zur Preußischen Kriegsakademie kommandiert und war anschließend ab 13. April 1878 zur Landesaufnahme kommandiert, ab 1. April 1881 im Großen Generalstab eingesetzt. Am 11. März 1886 wurde er Kompaniechef im 8. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 70. Ab 1. Oktober 1887 war er zum Kriegsministerium kommandiert und während seines Dienstes dort am 15. November 1887 dem Infanterie-Regiment Nr. 70 aggregiert, am 22. März 1888 à la suite des Regiments gestellt. Am 23. September 1892 wurde er Kommandeur des II. Bataillons im 5. Badischen Infanterie-Regiment Nr. 113. Ab 18. April 1893 wieder zum Kriegsministerium kommandiert, wurde er dort ab 25. Juli 1893 mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Abteilungschefs im Kriegsministerium beauftragt und am 14. Mai 1894 Abteilungschef. Am 22. März 1897 wurde Gaede Kommandant der Festung Thorn und am 17. Dezember 1898 Kommandeur des Infanterie-Regiments „von Winterfeldt“ (2. Oberschlesisches) Nr. 23. Am 22. März 1900 mit der Führung der 84. Infanterie-Brigade beauftragt wurde er am 18. April 1900 deren Kommandeur. Seine letzte Dienststellung war ab 22. April 1904 Kommandeur der 33. Division. Am 2. März 1907 wurde er zur Disposition (einstweiliger Ruhestand) gestellt.

Bei Kriegsausbruch 1914 wurde er, in Freiburg wohnend, reaktiviert und zum Stellvertretenden Kommandierenden General [A 1] des Generalkommandos XIV berufen. Als auch dieses mobil gemacht wurde, wurde er Oberkommandierender der Armeeabteilung B. Als dieser erhielt er am 25. August 1915 den Orden Pour le Mérite. Infolge einer schweren Erkrankung wurde seine Mobilmachungsbestimmung am 3. September 1915 aufgehoben und Gaede in den Ruhestand versetzt. Er verstarb kurz darauf an den Folgen einer Operation.

Sein Misstrauen gegenüber den elsässischen Soldaten - er war maßgeblich dafür verantwortlich, dass diese aus der Westfront an die Ostfront versetzt wurden - macht ihn aus heutiger Sicht zu einer umstrittenen Persönlichkeit. Seine militärischen Leistungen jedoch stehen außer Frage.

Werke

Hans Gaede schrieb eine unveröffentlichte kriegsgeschichtliche Studie Der Feldzug um Freiburg 1644 [1].

Literatur

  • Hermann Cron: Geschichte des deutschen Heeres im Weltkrieg 1914-1918, Berlin 1937
  • Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkrieg, Verlagsbuchhandlung Chr. Belser A.G. Stuttgart, 1927
  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 1: A-G, Biblio Verlag, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S.460-461

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachlass im Bundesarchiv/Militärarchiv, Bestand N 4/3

Anmerkungen

  1. Die Stellvertretenden Kommandierenden Generäle waren während des Krieges an Stelle der mobilen aktiven Generalkommandos für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung im zivilen Bereich ihrer Korpsbezirke verantwortlich und übten die vollziehende Gewalt aus. Ihr militärischer Auftrag war die Beschaffung und Ausbildung des personellen Ersatzes sowie seine Zuteilung an das Feldheer.

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