Harald Schmidt ARD

Harald Schmidt ARD
Showdaten
Titel: Harald Schmidt
Produktionsland:

Deutschland

Produktionsjahr:

2004 bis 2007

Produktions-
unternehmen:

Bonito TV
Kogel & Schmidt GmbH

Länge pro Sendung: etwa 30 Minuten
Ausstrahlungsturnus:

2x wöchentlich (mittwochs und donnerstags)

Genre:

Late-Night-Show

Erstausstrahlung: 23.12.2004
auf Das Erste
Moderation:

Harald Schmidt, Manuel Andrack (Sidekick)

Harald Schmidt war eine Late-Night-Show in der ARD, die von Harald Schmidt zwischen 23. Dezember 2004 und 14. Juni 2007 moderiert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Harald Schmidt war die Nachfolgesendung der Harald Schmidt Show des deutschen Fernsehsenders Sat.1, die am 23. Dezember 2003 eingestellt wurde, nachdem Schmidt seinen Vertrag kurzfristig nicht verlängert hatte. Die ARD bekundete früh Interesse, Schmidt wieder ins ARD-Programm zurückzuholen. Wie Der Tagesspiegel berichtete, stand Schmidt nach seinem Ausstieg bei Sat.1 mit dem damaligen ARD-Vorsitzenden und NDR-Intendant Jobst Plog in Kontakt. Vertragsverhandlungen seien aber erst nach der Absetzung der von Sat.1 gesendeten Harald-Schmidt-Show-Nachfolgesendung Anke Late Night ernsthaft betrieben worden. Jobst Plog gab an, dass der Vertrag mit Schmidt zunächst bis Juli 2006 (dotiert mit ca. 9,7 Millionen Euro im Jahr) laufe. Pro Sendung stehen ca. 150.000 Euro zur Verfügung, die reinen Produktionskosten werden in Branchenkreisen auf ca. 30.000 Euro pro Show geschätzt. Die ARD gab bekannt, Harald Schmidt durch Einsparungen bei Fußballrechten finanzieren zu wollen. Die Summe wird durch den Verzicht auf die Ausstrahlung von UEFA-Pokal-Spielen im Ersten bereitgestellt.

Geschichte der Sendung

Die erste Sendung im Dezember 2004 war noch eine Vorab-Sendung, ausgestrahlt genau ein Jahr nach der letzten Sendung der Harald Schmidt Show auf Sat.1 und von Schmidt noch mit langem Haar und Vollbart moderiert. Die erste reguläre Sendung folgte am 19. Januar 2005. Die Sendetermine lagen zunächst regulär jeweils mittwochs und donnerstags gegen 23:00 Uhr im ersten Programm. Der Termin am Donnerstag fiel einmal im Monat zugunsten der Kabarett-Sendung Scheibenwischer aus. Anfang 2007 wurde die Sendezeit auf 22:45 Uhr gelegt. Die Sendung wurde in fast allen Dritten Programmen am gleichen Abend oder am Wochenende wiederholt.

Die letzte Ausgabe (ein 45-minütiges „Best of“) wurde am 14. Juni 2007 ausgestrahlt. Abgelöst wurde Harald Schmidt nach der Sommerpause ab dem 25. Oktober 2007 von der neuen Sendung Schmidt & Pocher, die auf eine Ausstrahlung einmal die Woche donnerstags beschränkt, aber mit 60 Minuten doppelt so lang ist. Der Platz am Mittwochabend wird für Frank Plasberg und dessen Talkshow Hart aber fair geräumt.

Schmidt & Pocher wird von Schmidt und Oliver Pocher gleichberechtigt moderiert. Die Personalie Pocher wurde nach ihrer Bekanntgabe besonders in einigen Feuilletons kritisch bewertet. Eine Rückkehr zum Format von Die Harald Schmidt Show und Harald Schmidt schloss Schmidt gegenüber dem SPIEGEL bereits kurz nach der letzten Harald Schmidt-Sendung aus, da er grundsätzlich kein Interesse mehr an einer Late-Night-Show habe.[1]

Konzept

Eine Harald-Schmidt-Sendung dauerte 30 Minuten. Die Show wurde am jeweiligen Sendetag entweder um 19 Uhr vor Publikum aufgezeichnet oder bei Bedarf auch live gesendet. Vom Sendestart bis Ende 2005 sendete „Harald Schmidt“ aus dem neu eingerichteten Studio 2 des Produktionskomplexes Studio 449 in Köln-Mülheim. Seit Januar 2006 wurde aus dem größeren Studio 1 gesendet, in dem schon Die Harald Schmidt Show für Sat.1 produziert wurde.

Nach genau einjähriger „Kreativpause“ startete Harald Schmidt am 23. Dezember 2004 in der ARD seine neue Late-Night-Show. Er präsentierte dabei ein Konzept, das sich teilweise von dem der Harald Schmidt Show unterschied. Auffällig war insbesondere, dass zunächst keine Gäste mehr in die Sendung eingeladen wurden, obwohl Schmidt 2002 in der bekannten Mediendiskussionsrunde „Bertelsmann-Matinee“ Günther Jauch erklärt hatte, seine Sendung sei ohne Gäste nicht möglich und dass entgegen der allgemeinen Ansicht der „Teil mit den Gästen“ in der Regel der interessantere sei. Auch der gewohnte Standup-Teil fehlte anfangs, wurde allerdings nach wenigen Sendungen wieder eingeführt.

Nach diesen Änderungen entsprach das Konzept wieder weitestgehend dem der Sat.1-Vorgängersendung, wenn auch mit geringerem Anteil an Außenaktionen und Einspielfilmen. Manuel Andrack war wie in der Harald Schmidt Show wieder als Sidekick beteiligt und die sendungsbegleitende ARD-Showband bestand fast vollständig aus Musikern der Studioband der Harald-Schmidt-Show. Lediglich der frühere Bandleader Helmut Zerlett stand nicht mehr zur Verfügung. Einige Monate nach dem Start der Sendung wurde auch die ebenfalls aus der Harald Schmidt Show bekannte Nathalie Licard wieder ins Ensemble aufgenommen, zunächst für unregelmäßige Gastauftritte, nach einiger Zeit als fester Bestandteil der ARD-Showband, die sie als nicht singende Sängerin unterstützte. Zweimal unternahm die Showfranzösin einen kleinen Ausflug ins singende Fach: „Happy Birthday“ à la Marilyn Monroe mit blonder Perücke und „Im Salzkammergut“.

Schmidt führte einige Monate nach dem Start der Sendung eine künstliche „Werbepause“ als strukturelles Element ein. Notwendig war eine solche Pause nicht, da die ARD zur Sendezeit von Harald Schmidt als öffentlich-rechtlicher Sender keine Werbung ausstrahlen darf. Trotzdem kündigte Schmidt einmal pro Sendung an „Wir machen kurz Werbung“, woraufhin die Studioband – wie zuvor schon in den Werbepausen in der Sat.1 Harald Schmidt Show – ein Musikstück instrumental anspielte. Statt in einen Werbeblock zu gehen, wurde die Band gezeigt, meist mit einer satirischen Widmung für das gespielte Stück. Die Einführung dieser künstlichen „Werbepause“ erfolgte nach von mehreren Seiten geäußerter Kritik, die der Sendung zuvor vorwarf, dass sie ohne Werbeunterbrechungen zu langatmig sei.

Die Schwerpunkte der Show wurden auf Tagesaktualität und Medienkritik verlagert. Während Harald Schmidt bei seiner vorherigen Show oft mit David Letterman verglichen wurde, rücken ihn Kritiker nun häufiger in die Nähe von Jon Stewart, dessen erfolgreiche Daily Show sich in den Vereinigten Staaten mit dem Tagesgeschehen und der Medienlandschaft auseinandersetzt. So sagte Harald Schmidt in einem Interview mit der Welt am Sonntag am 16. Januar 2005 scherzhaft über seine neue Sendung: „Harald Schmidt ist eine schwache Kopie der amerikanischen intelligenten Politsatire ‚Daily Show von Jon Stewart‘ – ohne an das Original heranzureichen.“ Harald Schmidt reagierte damit auch auf Meinungen von Fernsehkritikern, die aktuellen Sendungen seien zu langatmig.

Ohne jede Ankündigung hatte seit September 2005 wieder jede Sendung (mit wenigen Ausnahmen) einen Gast. Auf Anfrage eines Gastes (der Fritz-Moderatorin Caroline Korneli) in Bezug auf die Konzeptänderung erklärte Schmidt, dass es doch noch Gäste gebe, die es seiner Ansicht nach wert wären, eingeladen zu werden.

Einzelnachweise

  1. SPIEGEL Online: Harald Schmidt hat genug von Late-Night-Shows (16. Juni 2007)

Weblinks


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