Harthouse Frankfurt

Harthouse Frankfurt

Harthouse war in den 1990er-Jahren eines der größten und einflussreichsten Plattenlabels der Techno-Szene.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

Zwischen Sommer 1991 und Frühling 1992 gründete der DJ Sven Väth zusammen mit seinem Manager Heinz Roth und Matthias Hoffmann das Label Eye Q. Da sie viele Demotapes mit House- und Techno-Musik erhielten, die ihnen für das Trance-lastige Label Eye Q zu hart war, gründeten sie das Sublabel Harthouse. Es wurde zur Plattform für unbekannte und experimentierfreudige Künstler. Hauptverantwortlicher war Sven Väth, für A&R war Matthias Schindehütte zuständig. Die erste Auflage umfasste nur 2000 Exemplare. Die Platten waren komplett schwarz bis auf das blauweiße Label von Dare Art. Der Vertrieb erfolgte durch Harthouse selbst.

Expansion

Die Harthouse-Veröffentlichungen erfreuten sich bei den Club-DJs großer Beliebtheit und so wurde Harthouse neben Eye Q zum einflussreichsten Label mit dem "Sound of Frankfurt". Viele bekannte Musikproduzenten waren bei Harthouse unter Vertrag darunter auch Oliver Bondzio, Ramon Zenker, Ralf Hildenbeutel, Gabriel Le Mar, Oliver Lieb und Mike S.. 1992 wurde der Ableger "Harthouse UK" in England gegründet, in den USA wurde ein Vertriebsvertrag mit Moonshine Records abgeschlossen und auch dort Platten herausgebracht. Während der Erfolg in Amerika ausblieb, wurde er in Europa immer größer. Dennoch war der britische Ableger des Labels nur sehr kurzlebig. Harthouse Frankfurt war von 1992-1997 der deutsche Ableger.

Konkurs

1997 trennte sich Väth von seinen alten Geschäftspartnern und den Labels. Eye Q und Harthouse zogen nach Berlin, wo sie wenig später Konkurs anmelden mussten. Viele Künstler erhielten kein Geld mehr für ihre Veröffentlichungen oder wurden mit winzig kleinen Beträgen versorgt. Als Ursache des Harthouse-Untergangs wird Misswirtschaft vermutet.

Erste Wiederbelebung

1998 verkündete das Musikunternehmen UCMG (Under Cover Music Group), die Namensrechte an Harthouse und die Lizenzrechte einiger alter Veröffentlichungen gekauft zu haben. Wenig später erschien die Compilation Retrospective. Diese wurde vor allem von den Harthouse-Künstlern sehr positiv aufgenommen, da sie so die Chance erhielten, nun doch noch etwas an ihren Produktionen zu verdienen. Die A&R-Arbeit übernahm Hardfloor. Im September erschien das erste neue Harthouse-Release Hardfloor will Survive. In der darauffolgenden Zeit wurden ungefähr zwei mal pro Jahr neue Singles sowie eine handvoll Alben veröffentlicht, und obwohl einige Veröffentlichungen relativ erfolgreich waren, kam Harthouse nie mehr richtig ins Gespräch. Im Sommer 2003 schließlich meldete UCMG Insolvenz an, und somit fand auch das "neue" Harthouse in diesem Jahr vorerst sein Ende.

Zweite Wiederbelebung

Im Winter 2004 verkündete das Musikunternehmen Daredo in Mannheim, mit Übernahme der Namensrechte an Harthouse im Frühjahr 2005 neue Harthouse-Releases zu veröffentlichen. Ende des Jahres 2004 wurde die offizielle Internetseite auf www.harthouse.com wieder online geschaltet. Seither werden regelmäßig neue Vinyls und CDs veröffentlicht. Ein Teil der produzierten Tracks ist ausschließlich als MP3 erhältlich. Anfang 2007 nimmt Harthouse den Namen "Harthouse Frankfurt" als Unterkategorie von Harthouse wieder in das Repertoire auf, neben "Harthouse Mannheim" und "Harthouse Digital".

Diskografie (Auswahl)

Weblinks


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