Hassenroth im Odenwald

Hassenroth im Odenwald
Hassenroth im Odenwald
Koordinaten: 49° 47′ N, 8° 56′ O49.7888888888898.9347222222222365Koordinaten: 49° 47′ 20″ N, 8° 56′ 5″ O
Höhe: 365 m ü. NN
Einwohner: 1045
Postleitzahl: 64739
Vorwahl: 06163

Hassenroth ist als staatlich anerkannter Erholungsort ein Ortsteil der Gemeinde Höchst im Odenwald im Odenwaldkreis, Hessen und wurde erstmals im Jahre 1408 urkundlich erwähnt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Hassenroth liegt im nördlichen Odenwald. Geologisch liegt es im Granit-Odenwald, während in Höchst schon Sandstein zu finden ist.

Nachbargemeinden

Hassenroth grenzt im Norden (Hering) und Osten (Ober-Klingen) an die Gemeinde Otzberg (Landkreis Darmstadt-Dieburg). Im Süden grenzt Hassenroth an den Höchster Ortsteil Hummetroth.

Politik

Der Ortsvorsteher ist Karlheinz Zulauf (SPD).

Hassenroth war früher geprägt von kleinbäuerlicher Struktur. Einige dieser Betriebe wurden noch jahrzehntelang im Nebenerwerb weitergeführt. Heute sind fast alle berufstätigen Einwohner abhängig beschäftig. Hinzu kommt noch, dass das evangelische Bekenntnis überwiegt. Daraus folgt, dass die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) aus politischen Wahlen in der Regel mit einer absoluten Mehrheit hervorgeht.

In Höchst hat sich der Kommunalpolitische Arbeitskreis Höchst (KAH), eine freie Wählergemeinschaft, von den Sozialdemokraten abgespalten und stellt jetzt den Bürgermeister. Unbeeinflusst davon dominiert in Hassenroth nach wie vor die SPD, der KAH hat hier kaum Anhänger.

Kultur

Vereine

  • Gemischter Chor: Die Sängervereinigung Gemischter Chor Hassenroth e.V. wurde am 17. März 1956 als reiner Männerchor unter der damaligen Bezeichnung Männerchor Hassenroth gegründet. Der Chor wurde 1965 erweitert. Seit dem handelt es sich um einen gemischten Chor.
  • Freiwillige Feuerwehr Hassenroth
  • Sportverein
  • Elterninitiative Hassenroth


Religion[1]

Die Bevölkerung in Hassenroth war seit jeher überwiegend evangelisch. Kirchlich betreut wurde und wird sie von Hering aus. Noch heute bilden Hering und Hassenroth eine gemeinsame Kirchengemeinde im Kirchspiel Otzberg[2].

Die Katholiken in Hassenroth werden von Höchst aus betreut.

Jahrhundertelang mussten die evangelischen Hassenröther zum Gottesdienstbesuch und zum Konfirmandenunterricht durch den Wald nach Hering laufen. Das fand erst mit dem Bau eines eigenen Gotteshauses ein Ende. Am 15. Januar 1967 wurde die evangelische Kirche in Hassenroth eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben.

Kirche

Ein 1960 gegründeter Kirchbauverein half mit, dieses ehrgeizige Projekt zu verwirklichen. Treibende Kraft war der damalige Bürgermeister Phillip Dörr. Der Baugrund wurde von der politischen Gemeinde zur Verfügung gestellt. Der Offenbacher Architekt Paul Posenenske schuf die Pläne für die ungewöhnliche und eher eigenwillige Struktur. Zwei versetzte Pyramiden schieben sich ineinander und geben dem Kirchenbau die Form eines Zeltes.

Das moderne Gebäude besteht aus Sichtbeton, Stahlkonstruktion, Holzverschalung und Industrieglas. Der Innenraum ist der reformierten Tradition der Gemeinde entsprechend schlicht und nüchtern gehalten. Außer den einfarbigen Paramenten gibt es nichts buntes. Die Kirche bietet 140 Besuchern Platz. Sie kann durch weitere Bestuhlung bis zu 200 Menschen aufnehmen. Bei Tageslicht wird der Altarraum indirekt optimal erhellt. Der Besucher sitzt im dunkleren Teil des Raumes und schaut ins Helle, jedoch ohne geblendet zu werden. Bei Dunkelheit ist die elektrische Beleuchtung dagegen unzureichend.

197x hatte die Evangelische Kirchengemeinde das unterhalb der Kirche gelegene, ehemalige Lehrerwohnhaus erworben und als Gemeindehaus mit Wohnung im Dachgeschoss genutzt. Es wurde zur Finanzierung eines Neubaus verkauft und dient heute wieder als Wohnhaus.

Das neue Gemeindehaus wurde zwischen der Friedhofskapelle und der Kirche errichtet und im Advent 2006 eingeweiht. Die Fassade ist wie das Kirchendach mit dunklem Naturschiefer belegt. Die drei Gebäude bilden zusammen ein architektonisch stimmiges Ensemble.

Infrastruktur

Zufahrtsstraßen

Hassenroth ist über die Kreisstraße 116 von Ober-Klingen (Gemeinde Otzberg) sowie die Landesstraße 3318 von Hummetroth und von Hering (Gemeinde Otzberg) aus zu erreichen.

Die Verbindung nach Hering wurde erst in den 1960er Jahren erstellt. Vorher mussten Kraftfahrzeuge über Ober- und Nieder-Klingen und Lengfeld nach Hering fahren, es sei denn, der Fahrer hatte eine forstamtliche Sondergenehmigung für den Waldweg zwischen Hering und Hassenroth. Dieser diente über Jahrhunderte hinweg als Fußweg, zum Beispiel zum Gottesdienstbesuch in Hering.

Die Straßen nach Ober-Klingen und Hering führen durch dichten Wald. Bei Sturm kommt es hin und wieder zu umstürzenden Bäumen. Bei Orkan sind diese Straßen regelmäßig blockiert, zuletzt im Jahr 2007 bei „Kyrill“. Hassenroth ist dann nur noch über Hummetroth zu erreichen.

Personennahverkehr

Hassenroth gehört zum Rhein-Main-Verkehrsverbund. Seit in den 1970er Jahren die Schulbusse zu Linienbussen umgewidmet wurden, dürfen sie auch erwachsene Fahrgäste befördern. Dadurch besteht, zumindest an Schultagen, ein akzeptables Angebot nach Höchst.

Schule

Die ehemalige Dorfschule hatte nur einen Klassenraum und war mit der Grundstufe bis ins Jahr 1970 in Betrieb. Das Gebäude ist heute zu Wohnraum umgebaut.

Seit 1970 müssen alle Schüler nach Höchst pendeln. Dort wird inzwischen von der Vorschule bis zum Abitur alles angeboten.

Einzelnachweise

  1. 25 Jahre Kirche in Hassenroth - Jubiläumsschrift - Herausgeber: Ev. Kirchengemeinde Hering-Hassenroth - zusammengestellt von Ehrenkirchenvorsteher und Ehrenbürgermeister Philipp Dörr
  2. Kirchspiel Otzberg im Evangelischen Dekanat Vorder Odenwald[1]

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