Heek-Nienborg

Heek-Nienborg
Wappen von Nienborg

Nienborg ist ein Dorf im westlichen Münsterland.

Seit 1969 ist es aufgrund kommunaler Zusammenlegung mit Heek gehörig zu der Gemeinde Heek. Zu Nienborg gehören die Bauernschaften Wext, Wichum, Callenbeck und Ammert.

Im Jahre 1198 wird die Landesburg Nienborg auf dem bischöflich-münsterischen Tafelgut Bedinghoff im Kirchspiel Heek durch Fürstbischof Hermann II. Graf von Katzenelnbogen errichtet. Auf dieses Jahr wird die Gründung von Nienborg datiert. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Nienborg erfolgte 1308.

Nienborg, Neue Burg, ist seit 1989 Sitz der Landesmusikakademie Nordrhein-Westfalen und blickt auf eine langjährige Geschichte als Landesburg zurück. Erhalten sind lediglich einige Burghäuser und das historische Burgtor, das sich auch im Gemeindewappen wiederfindet. 1998 feierte Nienborg sein 800-jähriges Bestehen.

Besonderes Interesse fiel Ende der 80er Jahre auf den kleinen Ort im Westmünsterland. In der Bauernschaft Wext, die zu Nienborg gehört, wurden bei Feldarbeiten Ausgrabungen freigelegt, die auf eine Besiedlung bereits weit vor der Geburt Christi hinweisen und diese auch belegen.

Ebenfalls interessant sind die Überbleibsel der oben bereits erwähnten Burg. Unter anderem ist hier der Burgmannshof von Keppel, die sogenannte Keppelborg, anzuführen.

Dieser Burgmannshof, die sog. „Keppelborg“, ist als Zweiflügelbau im Zuge der alten Burgmauer errichtet worden. Der ältere Gebäudeteil besteht aus einem zweistöckigen, unterkellerten Herrenhaus, im jüngeren Abschnitt war der Wirtschaftstrakt. Der Kern des Gebäudes stammt aus dem 15. oder 16. Jahrhundert Zwei Ehewappen weisen auf Umbauten im 18. Jahrhundert hin. Das Ehewappen über dem Tor des Wirtschaftstraktes zeigt die Wappen von Keppel und von Schwansbell; es stammt aus dem 18. Jahrhundert Das andere Wappen an der Schmalwand nach Westen ist datiert mit 1702 und trägt ebenfalls die Wappen von Keppel und Schwansbell. Gemeint ist Dieterich Otto von Keppel und seine zweite Frau Chatarina Alexandrina von Schwansbell. Ein weiteres Indiz für umfangreiche Baumaßnahmen ist die an der südlichen Außenwand aus der Maueranker geformte Inschrift: „AO 1702“. In dieser Zeit wurden vermutlich die Giebel beseitigt und durch ein Walmdach ersetzt. Die an der Westseite noch sichtbare Burgmauer wurde 1962 wiederhergestellt.

Gesellschaftliches Leben

Auch heute noch identifizieren sich viele Nienborger mit ihrer Geschichte. In Anlehnung an die Gründerzeit Nienborgs nennt sich seit 1996 ein Stammtisch „Das Nienborger Bollwerk“. Dem größten Verein des Ortes, dem SC Rot Weiß Nienborg 1923 e. V., gehören ca. 1.400 Mitglieder (Stand Januar 2007) an. Allein in der Fußballabteilung des SC Rot Weiß Nienborg nehmen 4 Senioren- und 16 Jugendmannschaften (Stand September 2007) am Spielbetrieb teil.

Tourismus

Nienborg bietet seinen Besuchern mit der Wassermühle und dem alten Burggelände historische Bauwerke, die zum Teil einer modernen Nutzung unterlegen sind. Führungen durch den Ort werden durch den Heimatverein Nienborg angeboten.

Bekannte Söhne und Töchter

  • Nicolaus Schaten, 17 Jahrhundert, Jesuit und Historiker
  • Martin Lammers, (*22. Dezember 1939 in Nienborg), 1979-2009 Bischof von Obidos (Brasilien)
  • Josef Haring, (20. Dezember 1940 in Nienborg), Bischof von Limoeiro do Norte (Brasilien)

52.1344444444447.10444444444457Koordinaten: 52° 8′ N, 7° 6′ O


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