Heinrich Joseph Kayser

Heinrich Joseph Kayser

Heinrich Joseph Kayser (* 28. Februar 1842 in Duisburg; † 11. Mai 1917 in Berlin) war ein deutscher Architekt. Er war der Bruder des Zinngießers und Kunstgewerblers Engelbert Kayser.

Das gemeinsam mit Karl von Großheim betriebene Architekturbüro Kayser und von Großheim mit Sitz in Berlin und Zweigbüro in Düsseldorf war vor allem im großbürgerlichen Villenbau tätig, erhielt aber auch öffentliche Bauaufträge. So entwarfen sie die Pläne für das Reichsmilitärgericht am Witzlebenplatz und die Kunst- und Musikhochschule an der Hardenbergstraße in Berlin. In dem Büro waren unter anderem die Architekten Julius Graebner und Albert Gessner angestellt.

Kayser war lange im Vorstand des Vereins Berliner Künstler und Vorsitzender der Vereinigung Berliner Architekten.

Bauten

  • 1881–1884: Umbau von Schloss Klitschdorf für den Grafen/Fürsten Johann Georg zu Solms-Baruth in Klitschdorf (Niederschlesien) (heute: Kliczków, Polen) (nach 1945 verfallen, 1999 wiederaufgebaut)
  • 1884–1885: Villa für Robert Guthmann in Berlin-Wannsee, Am Sandwerder 5 (verändert erhalten)
  • 1886–1888: „Deutsches Buchhändlerhaus“ in Leipzig, Prager Straße (kriegszerstört)
  • 1887–1888: Büro- und Geschäftshaus für die Pschorr-Bräu AG in Berlin-Mitte, Friedrichstraße (unter Denkmalschutz)
  • 1898-1902: Hochschule für Musik und darstellende Kunst (UDK), Hardenbergstraße (Berlin Charlottenburg)
  • 1890–1893: „Domhotel“ in Köln, Roncalliplatz (verändert erhalten)
  • 1891: Villa für den Verleger Carl Müller-Grote in Babelsberg als 'Haus Erlenkamp' erbaut, Karl-Marx-Straße 2 (erhalten)
Das Haus diente während der Potsdam-Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 als Residenz des US-amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman und wurde von der amerikanischen Delegation „Little White House“ genannt. Seitdem ist das Haus als Truman-Villa bekannt.
  • 1895–1896: Geschäftshaus Gutschow in Berlin-Kreuzberg, Friedrichstraße 17 (unter Denkmalschutz)
  • 1896–1897: Niederrheinische Bank in Düsseldorf, Schadowplatz (unter Denkmalschutz)
  • 1898–1899: Villa Thyssen für Clara und Joseph Thyssen in Mülheim an der Ruhr, Dohne 54 (restauriert und umgenutzt)
  • 1899–1902: Königlich Preußische Hochschule für bildende Künste und Königlich Preußische Hochschule für Musik (zusammengehöriges Gebäudeensemble) in Berlin-Charlottenburg, Hardenbergstraße
  • 1900–1901: Verwaltungsgebäude der Lebens-Versicherungs-AG „Nordstern“ in Berlin-Mitte, Mauerstraße (nicht erhalten)
  • 1901–1902: Verwaltungsgebäude des Saarbrücker Knappschaftsvereins in Saarbrücken-St. Johann (stark verändert erhalten)
  • 1901–1902: „Parkhotel“ in Düsseldorf, Corneliusplatz (verändert erhalten)
  • 1902–1903: Wohnhaus für den Fabrikanten Engelbert Kayser in Köln, Machabäerstraße
  • 1902–1904: Reichsbank-Hauptstelle in Dortmund, Hiltropwall (1944 kriegszerstört)
  • 1904–1905: Wohnhaus für den Buchhändler Hermann Stilke in Berlin-Charlottenburg, Bellstraße (verändert erhalten, genutzt durch die TU Berlin)
  • 1906 (?): Villa für den Fabrikanten Carl Berg in Lüdenscheid, Hohfuhrstraße (unter Denkmalschutz)
  • 1908–1910: Reichsmilitärgericht in Berlin-Charlottenburg, Witzlebenstraße
  • 1910–1911: Warenhaus für die A. Wertheim GmbH in Berlin-Mitte, Königstraße (kriegszerstört)

Literatur

  • Wolfram Hagspiel: Berliner Glanz in Rheinischen Städten. In: polis. 11. Jahrgang 2000, H. 1, S. 44ff.
  • Christine Breig: Der Villen- und Landhausbau in Stuttgart 1830–1930. Hohenheim, Stuttgart, Leipzig 2000, ISBN 3-89850-964-8, S. 528.

Weblinks


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