Helsingin yliopisto

Helsingin yliopisto

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Universität Helsinki
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Gründung 1640
Trägerschaft staatlich
Ort Helsinki, Finnland
Rektor Ilkka Niiniluoto
Studenten ca. 38.000
Mitarbeiter ca. 7.600
Website www.helsinki.fi/university
Das Hauptgebäude der Universität Helsinki am Senatsplatz

Die Universität Helsinki (finn. Helsingin yliopisto, schwed. Helsingfors Universitet) ist die größte Universität Finnlands. Im Großraum Helsinki existieren sieben weitere Hochschulen, darunter die Technische Universität Helsinki (Teknillinen korkeakoulu, TKK).

Inhaltsverzeichnis

Studium

Die Universität Helsinki ist mit den Sprachen Finnisch und Schwedisch bilingual. Daneben werden auch viele Veranstaltungen in Englisch angeboten. Die Hochschule hat ca. 38.000 Studenten und 7.600 Angestellte. Jährlich werden etwa 4.200 Studienabschlüsse verzeichnet. Der Frauenanteil unter den Studenten liegt bei 64 Prozent. Die Universität ist Mitglied der League of European Research Universities, der Utrecht network und des Europaeum.

Das Studium an der Universität ist kostenlos, gegenwärtig müssen die Studenten lediglich 65€ pro Jahr für die Mitgliedschaft in der Studentenvereinigung zahlen. Entsprechend begehrt sind die Studienplätze: Allein aus dem Ausland gehen pro Jahr 1400 Bewerbungen ein. Die Annahmequote liegt bei etwa 10%. Selektiert wird im Bewerbungsverfahren ausschließlich durch Aufnahmetests.

Geschichte und Entwicklung

Die Vorgängerinstitution wurde im Jahre 1640 in Turku als Königliche Akademie zu Turku gegründet und im Jahre 1828 nach dem dortigen Großbrand auf russischen Einfluss hin nach Helsinki verlegt. Der Hauptbau wurde zwischen 1828 und 1832 von Carl Ludwig Engel erbaut und 1936 bautechnisch erweitert. Nördlich dem Hauptbau liegt die ebenfalls von Engel geplante Universitätsbibliothek (finn. Yliopiston kirjasto) mit der größten Sammlung slawischer Werke in der westlichen Welt. Die Universitätsbibliothek Helsinki besitzt etwa 1,5 Millionen Bände und 2000 Handschriften und nimmt die Funktion einer Nationalbibliothek ein. Die Universität hat vier Campus in Helsinki (Zentrum, Kumpula, Viikki und Meilahti) und hat Geschäftsstellen in 20 anderen Orten in Finnland.

Fakultäten

Die Universität beherbergt derzeit folgende 12 Fakultäten:

  • Biowissenschaftliche Fakultät
  • Humanistische Fakultät
  • Land- und Forstwirtschaftliche Fakultät
  • Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät
  • Medizinische Fakultät
  • Pharmazeutische Fakultät
  • Rechtswissenschaftliche Fakultät
  • Staats- und sozialwissenschaftliche Fakultät
  • Theologische Fakultät
  • Tiermedizinische Fakultät
  • Verhaltenswissenschaftliche Fakultät

Angegliedert, aber mit Sonderstatus ausgestattet, ist weiterhin die Schwedische Schule für Sozialwissenschaften.

Berühmte Persönlichkeiten

Als mit Abstand größte und bis ins 19. Jahrhundert hinein auch einzige Universität des Landes ist die Universität Helsinki Alma Mater für einen Großteil der in Wissenschaft und anderen Lebensbereichen berühmt gewordenen Finnen. Auch die Tatsache, dass es sich um eine Volluniversität handelt, bewirkt eine relativ große Vielseitigkeit ihrer Forscher und Alumni. Schon aus der Zeit der Akademie zu Turku könnten sowohl Naturwissenschaftler wie der Astronom Anders Johan Lexell (1740–1784) oder der Mineralchemiker Johan Gadolin (1760–1852) als auch Geisteswissenschaftler wie der Historiker Henrik Gabriel Porthan (1739–1804) genannt werden.

Zu Berühmtheit gelangte Wissenschaftler, die an der Universität Helsinki ausgebildet worden sind oder dort gearbeitet haben, sind beispielsweise der Biochemiker Artturi Ilmari Virtanen (1895–1973), der 1946 den Nobelpreis für Chemie erhielt, oder der Neurophysiologe Ragnar Granit (1900–1991), der 1967 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt. Weitere bekannte Naturwissenschaftler sind zum Beispiel der Botaniker Alexander von Nordmann (1803–1866), nach dem die Nordmanntanne benannt ist, oder der Physiker Gunnar Nordström (1881–1923). In der Mathematik hat die Universität Helsinki mit Forschern wie Lars Ahlfors (1907–1996), Ernst Leonard Lindelöf (1870–1946), Karl Sundman (1873–1949) und Rolf Nevanlinna (1895–1980) mehrere berühmte Persönlichkeiten vorzuweisen. Ähnliches gilt für die Geisteswissenschaften; beispielsweise waren Julius Krohn (1835–1888), Kaarle Krohn (1863–1933) und Antti Aarne (1867–1925) die Begründer der sogenannten Finnischen Schule der Erzählforschung. Matthias Alexander Castrén (1813–1852) gilt als Begründer der Uralistik. Weitere international bekannte Geisteswissenschaftler sind zum Beispiel die Philosophen Georg Henrik von Wright (1916–2003) und Jaakko Hintikka (* 1929).

Die Universität Helsinki steht seit jeher auch mit dem Kulturleben Finnlands in engem Kontakt. So waren von den Personen, die im 19. Jahrhundert zur großen Entwicklung der finnischen Kultur beitrugen, viele mit der Universität Helsinki verbunden, beispielsweise der als Professor für Philosophie fungierende Johan Vilhelm Snellman (1806–1881). Der Komponist Jean Sibelius (1865–1957) war als Student für Rechtswissenschaften eingeschrieben gewesen und der Schriftsteller Frans Eemil Sillanpää (1888–1964), der 1939 den Nobelpreis für Literatur erhielt, hatte Naturwissenschaften an der Universität Helsinki studiert. Auch in anderen Lebensbereichen finden sich viele Alumni der Universität Helsinki; derzeit bekannte Persönlichkeiten sind etwa Linus Torvalds (* 1969), der Initiator des freien Betriebssystems Linux; Jorma Ollila (* 1950), unter dessen Führung Nokia zum größten Mobiltelefonhersteller der Welt aufstieg; sowie zahlreiche Politiker, darunter die derzeitige Präsidentin des Landes, Tarja Halonen (* 1943).

Siehe auch: Kategorie:Hochschullehrer (Helsinki)

Weblinks


60.16944444444424.957Koordinaten: 60° 10′ 10″ N, 24° 57′ 0″ O


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