Hl. Dreieinigkeitskirche (Hamburg-St. Georg)

Hl. Dreieinigkeitskirche (Hamburg-St. Georg)
Dreieinigkeitskirche
Kreuzigungsgruppe (1490, Künstler unbekannt)

Die Heilige Dreieinigkeitskirche, oft auch St. Georgskirche genannt, steht im Hamburger Stadtteil St. Georg unweit der Langen Reihe, ganz in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofes und ist eine der beiden Predigtstätten der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der ursprünglich barocke Bau aus dem Jahr 1747 wurde im Juli 1943 durch Bomben fast vollständig zerstört. Die heutige Kirche wurde 1957 als innerstädtische Konzertkirche nach einem Entwurf des Architekten Heinz Graaf neu errichtet. Sie gilt als besonders gelungenes Beispiel für die sakrale Architektur der 50-er Jahre des letzten Jahrhunderts. Der Wiederaufbau des Turmes nach den ursprünglichen Plänen von J. L. Prey war am 21. Januar 1962 vollendet. Im Außenbereich befindet sich ein Gedenktafel zur Erinnerung an die Wirkzeit von Pastor J.W.Rautenberg (1820-1865).

Innenausstattung

Die Kirche verfügt über 700 Sitzplätze und eine vorzügliche Akustik. Der von der Seite belichtete Altarraum wird durch den Gegensatz von hellem Travertin und dunklem Dolomit bestimmt. Über dem Altar eine Darstellung der göttlichen Dreieinigkeit von Karl Knappe: die Hände Gottes bei der Erschaffung der Welt, Christus mit seinen Jüngern beim Abendmahl, die Taube als Symbol des Heiligen Geistes, der Verbindung Gottes zu den Menschen. Das Kruzifix wurde von Jürgen Weber geschaffen. Die Bibel auf dem Altar ist ein Geschenk des 1957 amtierenden Bundespräsidenten Theodor Heuss mit dessen eigenhändiger Widmung.

Die farbigen Fenster mit ihren sparsamen Variationen von Rot und Weiß stammen aus der Werkstatt Gerhard Hausmann, ebenso die farbigen Fenster mit christlichen Symbolen unter der Orgel. In der Mitte das Chi-Rho (Christus-Monogramm), rechts und links daneben das Alpha und Omega, links außen die Ähre und rechts außen der Weinstock. Die 2003 erneuerten großen 20 Fenster sind von dem Glaskünstler Jochem Poensgen gestaltet.

Die ehemalige Eingangshalle im Erdgeschoss des Turms ist heute Kapelle. Hier hat aus dem Ende des 15. Jahrhunderts stammende Kreuzigungsgruppe ihren Platz gefunden, die ursprünglich unter freiem Himmel vor der Kirche stand. Sie ist eines der ältesten Kunstwerke Hamburgs: Jesus am Kreuz, seine Mutter Maria und einer seiner Jünger, Johannes, trauernd daneben, die mit Jesus gekreuzigten Verbrecher links und rechts von ihm. Diese Gruppe bildete ursprünglich die letzte Station eines Kreuzweges, der am Mariendom begann. Seit 2004 ist ein Nachguss dieser Kreuzigungsgruppe außen vor dem Kirchturm auf den originalen mittelalterlichen Granitpostamenten aufgestellt. Auf der Nordseite der Kirche wurde ein erhalten gebliebenes Barockportal in den Neubau eingefügt.

Gerhard Marcks schuf im Jahre 1959 die neben dem Turm stehende Reiterstatue des Heiligen Georg, die ihn als Drachentöter zeigt. Sie ist zu einem Wahrzeichen des Stadtteils geworden. Beachtenswert sind auch die Klinken der Kirchentüren von Karl Heinz Engelin mit den Symbolen der Evangelisten: an der Tür zur Kirche von der Pergola aus der Stier für Lukas und das Menschengesicht für Matthäus, am Barockportal an der Nordseite der Löwe für Markus und der Adler für Johannes. Am Eingangsportal zur Turmkapelle Jona und der Wal.

Orgel

Neubau durch Busch 1744

Alte Orgel der Dreieinigkeitskirche (III/62), erbaut 1744 von Johann Dietrich Busch, 1943 zerstört.

In den Manualen hat immer das große Cis gefehlt. Der Orgelbauer Götzel ergänzte später in allen Pedalstimmen das Cis. Die Trompete 4′ im Hauptwerk hatte eine sonderbare Einrichtung In den beiden tiefen Oktaven blieb das Register 4′ im Diskant, es ist aber als 8′ eingestellt. 62 Register, 8 Bälge, über 3000 Pfeifen. Aufzeichnung der Disposition am 1. Advent 1858 nach Theodor Cortum.

Hauptwerk C–
Principal 16′
Oktave 8′
Viola da Gamba 8′
Weite Pfeife 8′
Gedackt 8′
Oktave 4′
Spitzflöte 4′
Nasat 3′
Oktave 2′
Rauschpfeife II
Mixtur III–VII
Cymbel III
Trompete 16′
Trompete 8′
Trompete 4′
Glockenspiel
Oberwerk C–
Quintatön 16′
Principal 8′
Salicet 8′
Rohrflöte 8′
Oktave 4′
Rohrflöte 4′
Quinte 3′
Gemshorn 2′
Terzian II
Mixtur IV–VI
Trompete 8′
Oboe 8′
Brustwerk C–
Principal 8′
Gedackt 8′
Flauto traverso 8′
Quintadena 8′
Oktave 4′
Flauto traverso 3′
Quinte 3′
Oktave 2′
Waldflöte 2′
Scharf VI
Dulcian 8′
Pedal C–
Subbass (offen) 32′
Principal 16′
Subbass (offen) 16′
Violon 8′
Rohrflöte 8′
Quinte 6′
Oktave 4′
Nachthorn
Rauschpfeife II
Posaune 32′
Posaune 16′
Dulzian 16′
Trompete 8′
Trompete 4′

Weblinks

53.55638888888910.0077777777787Koordinaten: 53° 33′ 23″ N, 10° 0′ 28″ O


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