Husumer Wasserturm

Husumer Wasserturm
Wasserturm Husum
Daten
Baujahr: 1902
Turmhöhe: 33 m
Nutzhöhe: 27,5 m
Behälterart:
Intze 1
Volumen des Behälters: 350 m³
Stilllegung: 1961
Ursprüngliche Nutzung: Städtische Wasserversorgung
Heutige Nutzung: Büro und Aussichtsturm

Der Husumer Wasserturm steht nicht auf dem höchsten Punkt des Stadtgebietes, sondern nahe dem Zentrum der Stadt an der Nordwestecke des Schlossgartens. Neben seinem technischen Nutzwert hatte er von Anfang an eine ästhetische Bedeutung, denn Turmbauten, die Husum eine charakteristische Silhouette gaben, fehlten in der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Bauwerk

Der 1903 errichtete Backsteinbau steht auf achteckigem Sockel. Darüber schließt sich ein kreisrunder, konisch zulaufender Schaft an. Dieser ist mit Putzblenden gegliedert und hat drei Geschossebenen. Das mit Schiefer verkleidete vorkragende Tankgeschoss wird von einem spitzen Turmhelm mit Schieferdeckung abgeschlossen. Der heute nur noch teilweise erhaltene Wasserbehälter war ein Intze-1-Behälter mit 350 m³ Fassungsvermögen.

→ Näheres zu den Behälterformen im Hauptartikel Wasserturm

Der 33 m hohe Turm wurde nach dem Entwurf des Architekten von Gerlach erstellt. Der 1912 nach Husumer Vorbild gebaute Wasserturm von Pinneberg sieht ihm zum Verwechseln ähnlich.

Geschichtliches zur Husumer Wasserversorgung

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Bevölkerung Husums sprunghaft zu. Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum des Viehhandels in Norddeutschland. (1854 entstand die Bahnstrecke Husum-Jübek, 1887 wurde die Marschbahn bis Husum verlängert.)

Zur Jahrhundertwende reifte der Beschluss, für Husum eine zentrale Wasserversorgung einzurichten. Neben der Trinkwasserversorgung versprach man sich auch bessere Möglichkeiten zur Brandbekämpfung. Die Wasserversorgung erfolgte bis dahin über dezentrale Brunnen in der Nähe der Häuser.

Im Juni 1901 begann der Bau eines Wasserwerks in der Nachbargemeinde Rosendahl (heute Ortsteil von Mildstedt) durch die Firma Windschild & Langelott. Das Wasser wurde mittels gasbetriebener Pumpen aus 50 m Tiefe gewonnen. 1903 war die Anlage fertiggestellt einschließlich des zum Druckausgleich benötigten Wasserturms am Husumer Schlossgarten.

Stilllegung und weitere Nutzung

1961 wurde der Turm aus dem Netz genommen. Eine Hydrophoranlage diente fortan zur Aufrechterhaltung eines konstanten Wasserdrucks, was einen Wasserturm überflüssig machte.

Eine Umnutzung ließ lange auf sich warten. Erst 1983 pachtete ein Kaufmann das Bauwerk von der Stadt, richtete ein Büro darin ein und gestaltete den Behälterbereich zur Aussichtsetage. Folgende Veränderungen wurden dazu vorgenommen:

  • Für die Aussichtsplattform wurde ein Boden eingezogen, auf den man durch eine zentrale Öffnung über eine Treppe gelangt.
  • Der Innenzylinder des Behälters ist nicht mehr erhalten.
  • In die Behälterwandungen wurden Aussparungen eingeschnitten. Daran anschließend hat man größere Fenster eingesetzt, um einen freieren Ausblick zu erhalten.

Quellen

  • Jens U. Schmidt: Wassertürme in Schleswig-Holstein. 1. Auflage, 2008, ISBN 978-3-939656-71-5.
  • Broschüre der Stadtwerke Husum: Vor hundert Jahren - Zentrale Wasserversorgung für Husum

Weblinks


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