Hütthaler

Hütthaler

Lisa Hütthaler (* 2. September 1983 in Wiener Neustadt) ist eine ehemalige österreichische Triathletin.

Nach Abschluss der Matura bestritt sie 2003 ihren ersten Triathlon in Grado. Sie startete für den Verein Team Sport Nora.

Beim Weltcuprennen in Neuseeland geriet Hütthaler nach dem folgenreichen Sturz von Olympiasiegerin Kate Allen im Mai 2008 unter Kritik, diesen mitverschuldet zu haben. Die Vorwürfe wurden dann aber fallengelassen, da sich kein Verdacht bestätigte.[1] Nach der verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008 fasste sie den Wechsel von der Kurz- auf die Langstrecke ins Auge.

Inhaltsverzeichnis

Doping-Affäre

Hütthaler war am 22. März 2008 bei einer Trainingskontrolle positiv auf das Blutdoping-Hormon getestet worden und im Oktober 2008 wurde sie wegen EPO-Dopings durch die Rechtskommission der NADA (Nationale Anti-Doping Agentur) für zwei Jahre gesperrt.[2] Die Sperre wurde am 6. April 2009 aufgrund ihres umfassenden Geständnis von der NADA auf 18 Monate reduziert. [3]
Als erste Spitzensportlerin gab sie im März 2009 in einem Kurier-Interview Namen der Hintermänner und Details zu ihren Doping-Vorwürfen bekannt. So gab sie den Kinderkrebsarzt Andreas Zoubek sowie den Sportmanager Stefan Matschiner (früher auch Berater von Michael Rasmussen und Bernhard Kohl) als Doping-Lieferanten und -Verabreicher an. Beide wiesen alle Vorwürfe von sich.[4][5][6] Hütthaler kündigte an, künftig die nationale Anti-Doping-Agentur NADA unterstützen zu wollen.[7] Am folgenden Tag unterstrich und bestätigte ihr früherer Lebensgefährte und Betreuer − der Radrennfahrer und Triathlet Michael Dimmel − ihre Aussagen.[8]
Gleichzeitig wurde auch bekannt, dass gegen sie die Staatsanwaltschaft wegen versuchter Bestimmung zum Amtsmissbrauch ermittle. Hütthaler soll versucht haben eine Mitarbeiterin in einem Labor in Seibersdorf, die ihre B-Probe analysieren sollte, mit 20.000 Euro dazu zu bringen, diese zu manipulieren.[9] Sie selbst sprach in einem am 27. April 2009 veröffentlichten Gespräch mit dem Spiegel sogar von 50.000 Euro.[10]

Auch Radprofi Bernhard Kohl, der lange Zeit nach seiner Doping-Sperre keinerlei Aussagen machte, nannte nach dem Bekanntwerden der Aussagen Hütthalers Details zu den gegen ihn geführten Ermittlungen wegen Dopings und den dabei beteiligten Personen.[11]

Am 7. April 2009 gab sie das Ende ihrer aktiven Triathlon-Karriere bekannt – für sie hätten nach Ende der Dopingsperre (am 22. September 2009) andere Dinge Priorität.[12][13] Sie erklärte auch, dass es bereits bei Hobbysportlern zu intensivem Doping käme. Das intensive Meldesystem bezeichnete sie als „richtigen Schritt, um den Sport zu retten“.[10]

Sportliche Erfolge

Jahr Platzierung Wettbewerb Zeit Bemerkung
2008 10. Rang ITU Triathlon Worldcup Ishigaki (Japan)
2008 19. Rang ITU Triathlon Worldcup 02:04:09 im April 2008 in New Plymouth (Neuseeland) hinter der Siegerin Emma Moffatt aus Australien [14]
2008 16. Rang ITU Triathlon Worldcup Mooloolaba (Australien)
2007 DNF Ironman Austria Lisa Hütthaler lag nach der Radfahretappe noch in Führung, musste später beim Laufen aber aufgeben.[15]
2007 1. Rang Österreichische Triathlon-Staatsmeisterschaft Neben Paul Reitmayr bei den Herren wurde Hütthaler am 16. Juni 2007 in Wien Staatsmeisterin über die Kurzdistanz.
2007 2. Rang Austria-Triathlon Podersdorf am 25. August 2007 in der Staffelwertung (zusammen mit Michael Dimmel und Christian Kleber) [16]
2007 1. Rang Militär-Weltmeisterschaft im Triathlon
2007 1. Rang UPC Klagenfurt Triathlon 02:08:29
2006 2. Rang Österreichische Triathlon-Staatsmeisterschaft Hinter Carina Prinz und vor Irina Kirchler wurde Hütthaler am 20. August 2006 Zweite über die Kurzdistanz.
2006 1. Rang U23 Duathlon-Europameisterschaft 5. Rang in der Elite-Klasse
2006 1. Rang UPC Klagenfurt Triathlon
2005 5. Rang U23 Triathlon-Europameisterschaft
2005 2. Rang UPC Klagenfurt Triathlon
2004 1. Rang UPC Klagenfurt Triathlon Sieg über die olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) am Wörthersee

(DNF – Did Not Finish)

Einzelnachweise

  1. Lisa Hütthaler nach Allen-Sturz freigesprochen
  2. Doping: Hütthaler für die Dauer von zwei Jahren gesperrt
  3. ORF: 18 Monate statt zwei Jahre, 6. April 2009
  4. Eine vielsagende Beichte: Doping-Affäre in Österreich, 27. März 2009
  5. Doping: Hütthaler nennt EPO-Lieferanten
  6. ORF-Interview vom 27. März 2009
  7. Hütthaler glaubt nicht an Doping-Netzwerk, 30. März 2009
  8. Hütthalers Ex-Freund Dimmel: "Es war Bestechung"
  9. ORF: Vorwurf der Bestechung, 28. März 2009
  10. a b SPIEGEL-GESPRÄCH: "Wow! Mehr davon", Die österreichische Triathletin und Kronzeugin Lisa Hütthaler, 25, über Epo im Kühlschrank, die Auswirkungen von Testosteron ..., 27. April 2009
  11. Radprofi Kohl belastet Matschiner
  12. Kleine Zeitung: Nach Doping-Geständnis: Lisa Hütthaler beendete Karriere , 7. April 2009
  13. ORF: Kein Comeback nach Dopingsperre, 7. April 2009
  14. 2008 BG ITU Triathlon Worldcup New Plymouth, Neuseeland: Emma Moffat macht sich Hoffungen auf Olympia-Ticket …
  15. Österreich: Lisa Hütthaler gedopt?
  16. Weltrekordversuch beim 20. Austria Triathlon Podersdorf

Weblinks


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