I1I2I3-Farbraum

I1I2I3-Farbraum

Da Farbräume, die Farben durch der menschlichen Wahrnehmung entsprechende Parameter (wie z. B. Farbton, Helligkeit, Sättigung) darstellen, für viele Bildverarbeitungsprozesse ungeeignet sind, wurden für diesen Zweck weitere Farbmodelle entwickelt.

Um für die Bildverarbeitung geeignet zu sein, sollte ein Farbraum folgende Kriterien erfüllen:

  • Kompakte Speicherung relevanter Farbinformationen (eine klare Trennung von Farb- und Helligkeitsinformationen).
  • Schnelle und einfache Konvertierung in und aus anderen Farbräumen.
  • Keine Sprungstellen oder Singularitäten, die eine Segmentierung der Daten erschweren (perzeptuelle Modelle weisen beim Farbton bei 360° eine Sprungstelle auf).
  • Möglichst einfache Segmentierung von Regionen anhand von Farbinformationen.[1]

Der letztgenannte Aspekt wurde von OHTA (1985) genauer untersucht. OHTA unterteilte Bilder mithilfe der Histogramme in Regionen ähnlicher Farbinformation. Als besonders effektiv für die Segmentierung ermittelte OHTA experimentell die Farbmerkmale I1, I2 und I3, die einen neuen, für derartige Bildverarbeitungsprozesse besonders geeigneten Farbraum ergaben. Folgende Matrix zeigt die Umrechnung vom RGB- in den I1I2I3-Farbraum:


\begin{matrix}
\begin{pmatrix} I1 \\ I2 \\ I3 \end{pmatrix}
&=&
\begin{pmatrix} \frac{R+G+B}{3} \\ \frac{R-B}{2} \\ \frac{2G-R-B}{4} \end{pmatrix}
&=&

\begin{pmatrix}
\frac{1}{3} & \frac{1}{3} & \frac{1}{3} \\
\frac{1}{2} & 0 & -\frac{1}{2} \\
-\frac{1}{4} & \frac{1}{2} & -\frac{1}{4} \\
\end{pmatrix} \cdot
\begin{pmatrix} R \\ G \\ B \end{pmatrix}
\end{matrix}


Der I1-Kanal entspricht der Grauwertachse des RGB-Modells. Die Kanäle I2 und I3 hingegen enthalten die Farbinformationen.

Inhaltsverzeichnis

Quellenangabe

W. Hafner: Segmentierung von Video-Bildfolgen durch Adaptive Farbklassifikation. Dissertation am Institut für Informatik der Technischen Universität München, 1999, S. 56–58.

Y. OHTA: Knowledge-based Interpretation of Outdoor Natural Color Scenes. Pitman Advanced Publishing Program, Boston / London / Melbourne 1985, S. 12ff.

Siehe auch

  • Farbraum (weitere Farbräume, Farbraumsysteme, Farbmodelle)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hafner, 1999

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • I1I2I3 — Da Farbräume, die Farben durch der menschlichen Wahrnehmung entsprechende Parameter (wie z. B. Farbton, Helligkeit, Sättigung) darstellen, für viele Bildverarbeitungsprozesse ungeeignet sind, wurden für diesen Zweck weitere Farbmodelle entwickelt …   Deutsch Wikipedia

  • Farbraum — Farbmodell, hier nach HSL Alle Farben eines Farbmodells, die durch eine farbgebende Methode tatsächlich ausgegeben werden können, werden dreidimensional als Farbraum dargestellt. Jede farbgebende Methode hat ihren eigenen Farbraum. Eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Farbmodell — Alle Farben eines Farbmodells, die durch eine farbgebende Methode tatsächlich ausgegeben werden können, werden durch einen Farbraum repräsentiert. Jede „farbgebende Methode“ hat ihren eigenen Farbraum. Eine Darstellung aller Farborte eines… …   Deutsch Wikipedia

  • Farbraumsystem — Farbmodell Alle Farben eines Farbmodells, die durch eine farbgebende Methode tatsächlich ausgegeben werden können, werden durch einen Farbraum repräsentiert. Jede „farbgebende Methode“ hat ihren eigenen Farbraum. Eine Darstellung aller Farborte… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”