Immanuelskirche

Immanuelskirche
Ansicht von Südwesten

Die Immanuelskirche im Wuppertaler Stadtbezirk Oberbarmen ist die ehemalige reformierte Kirche des Stadtteils Wupperfeld und wird seit der Säkularisation 1984 als Konzertkirche genutzt.

Die Immanuelskirche entstand als zweite Kirche für die reformierte Gemeinde Barmen-Gemarke, da der Vorgängerbau der heutigen Gemarker Kirche für die im Zuge der Industrialisierung Barmens enorm wachsende Gemeinde zu klein geworden war. Aus einem Bauwettbewerb 1866 ging der Hamburger Architekt Ernst Heinrich Glüer als Sieger hervor; der Bau wurde nach seinen Plänen 1867–69 ausgeführt und am 27. Mai 1869 eröffnet.

Östliches Seitenschiff – Empore

Die Immanuelskirche ist eine dreischiffige Basilika mit fünf Jochen, stilistisch vor allem neogotisch gestaltet, jedoch im Innern vorwiegend von Stahl- und Holzkonstruktionen geprägt, die an die Industriegotik des 19. Jahrhunderts erinnern. Der Altar befand sich im Norden, der Südfassade ist zwischen zwei Portalen mittig ein achteckig behelmter Turm vorgelagert, durch den die Kirche ebenfalls betreten werden kann. Das Äußere ist mit der für das Bergische Land typischen Grauwacke verblendet. Die vier Gebäudeecken rahmen polygonale Treppenhäuser. Der von außen als Rechteckchor erscheinende nördliche Abschluss birgt die Sakristei, über der sich eine durch frühchristlich anmutende Säulen mit dem Kirchenraum verbundene Empore befindet. Kanzel und Altar befanden sich in einer gewölbten Apsis zentral vor dieser Empore. Über die Seitenschiffe sind auf schmalen Stahlsäulen ebenfalls Emporen gesetzt; die Südseite wird von einer großen Orgel- und Chorempore dominiert. Die Stahlsäulen tragen auch den offenen hölzernen Dachstuhl. Die Kirche fasste ursprünglich Platz für 1.284 Personen.

Empore über der Apsis

Mit der Vereinigung der lutherischen mit der reformierten Gemeinde Wupperfelds wurde die Immanuelskirche in den Achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts als Gottesdienststätte überflüssig, da die ursprünglich lutherische Kirche (die Alte Kirche Wupperfeld) nur wenige hundert Meter entfernt liegt. Gemeindemitglieder gründeten einen Trägerverein, der die Kirche vor dem Abriss bewahren konnte und sie seither als Konzertkirche weiter betreibt. Hierfür wurde die Ausrichtung des Gebäudes umgekehrt (die Bühne befindet sich im Süden), und im südlichen Eingangsbereich wurden ein Foyer und sanitäre Anlagen eingebaut. Seit 2003 wird die denkmalgeschützte Kirche außerdem umfassend restauriert.

Die Kirche verfügt über eine ausgezeichnete Orgel mit 54 Registern der Firma Schuke, die 1967 eine ältere Ibach-Orgel ersetzte. Die Kantorei Barmen-Gemarke nutzt die Kirche weiterhin für ihre Konzerte, zahlreiche weitere Konzert- und Theaterveranstaltungen finden in ihr statt. Außerdem wird die hervorragende Akustik der Kirche für CD-Aufnahmen (unter anderem MDG) genutzt.

Quellen/Weblinks

  • Eintrag in der Wuppertaler Denkmalliste
  • Homepage der Immanuelskirche
  • Werner Franzen: Gottesdienststätten im Wandel: Evangelischer Kirchenbau im Rheinland 1860–1914, Diss., Duisburg 2002 ([1])
  • Mit Kantaten gegen den Abriss, ein Beitrag zur Immanuelskirche bei Monumente Online
  • Sigrid Lekebusch, Florian Speer: Kirchen und Gottesdienststätten in Barmen, Kirchen und Gottesdienststätten in Wuppertal Band 2 (=Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals, Bd. 43), Wuppertal 2008, ISBN 978-3-87707-721-4 (info)

51.2759444444447.21627777777787Koordinaten: 51° 16′ 33″ N, 7° 12′ 59″ O


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