Irene (Trapezunt)

Irene (Trapezunt)
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Irene Palaiologina (* um 1315; † nach 1341) war von 1340 bis 1341 Kaiserin von Trapezunt.

Leben

Irene war eine illegitime Tochter des byzantinischen Kaisers Andronikos III. Palaiologos. 1335 heiratete sie den trapezuntischen Kaiser Basileios.

Bereits kurz nach der Hochzeit wandte sich ihr Ehemann einer Mätresse zu und ließ sich 1339 schließlich von Irene scheiden. Als Basileios 1340, wahrscheinlich an den Folgen eines von Irene veranlassten Giftanschlags, starb, wurde sie dessen Nachfolgerin und bestieg selbst als Kaiserin den Thron. Allerdings war ihre Position sowohl wegen der dubiosen Umstände, unter denen sie den Thron gewonnen hatte, als auch wegen ihrer Herkunft – sie war keine Angehörige der trapezuntischen Herrscherfamilie der Komnenen − äußerst schwierig. Um ihre Stellung zu festigen, ließ sie die sehr jungen Söhne ihres verstorbenen Mannes und seiner Mätresse, Alexios und Johannes, der später seinen Namen ändern und Kaiser Alexios III. werden sollte, aus Trapezunt entfernen und sandte sie nach Konstantinopel, wo sie unter der Aufsicht von Irenes Vater standen.

Dennoch konnte sie nicht vermeiden, dass die bestehenden Spannungen zu einem Bürgerkrieg führten, der unmittelbar nach ihrer Thronbesteigung begann. In diesem Konflikt standen sich neben der Anhängerschaft Irenes, die sich im Wesentlichen aus der adligen Familie der Amytzantarantos und von ihrem Vater gestellten byzantinischen Söldnern zusammensetzte, noch zwei weitere Parteien gegenüber. Eine dieser Parteien bestand größtenteils aus Adeligen und Angehörigen der kaiserlichen Leibwache unter dem Befehl des Fürsten von Tzanich, die sich im Angedenken an Basileios und dessen Schicksal gegen Irene erhoben. Die dritte Partei wurde von Johannes, dem Herzog von Limnia geführt, der sich wahrscheinlich selbst Hoffnungen auf den Thron machte. Dieser vereinigte seine Kräfte mit denen Irenes, um gemeinsam gegen die Anhängerschaft des verstorbenen Basileios vorzugehen, die sich in der Stadt im St. Eugenios Kloster verschanzt hatte. Das Kloster wurde von Irenes und Johannes Truppen beschossen und beinahe vollständig zerstört, womit der Aufstand der Anhänger Basileios sein blutiges Ende fand.

Um ihre Position weiter zu konsolidieren, bat sie ihren Vater, unter den byzantinischen Adeligen nach einem passenden Ehemann für sie Ausschau zu halten, der mit ihr zusammen das Kaiserreich Trapezunt regieren und vor allem die wachsende Schar ihrer Feinde in Schach halten sollte. Ihr Vater starb jedoch im Juni 1341, noch bevor er ihre Anfrage beantworten konnte. Allerdings hatte sich Irene ohnehin zwischenzeitlich bereits in den Kommandanten ihrer Leibwache verliebt, was zu einer weiteren Spaltung ihres Hofstaats führte, da viele Adelige diese unziemliche Verbindung ablehnten.

Während all dieser inneren Wirren wurde die Lage für den trapezuntischen Staat auch aufgrund einer äußeren Bedrohung immer prekärer. Da die demoralisierte Armee Irenes nicht mehr in der Lage war, ausreichenden Widerstand zu leisten, konnte diese einen Vorstoß der Turkmenen auf Trapezunt nicht aufhalten. Die Turkmenen zogen bis vor die Mauern der Hauptstadt, welche sie erfolglos belagerten. Die dem Massaker vom St. Eugenios Kloster entronnenen Adeligen, die mehr und mehr zu der Auffassung gelangten, dass der inkompetente Regierungsstil Irenes den Staat in die Katastrophe führte, entschlossen sich, nach einem passenden legitimen Ersatzkandidaten für den Kaiserthron Ausschau zu halten. Sie entschieden sich für Anna, eine Tochter Alexios' II. und Schwester von Basileios, die der Familie der Komnenen angehörte.

Sie überzeugten Anna, die sich als Nonne in einem Kloster befand, die Klostergemeinschaft zu verlassen und riefen sie zur Kaiserin aus. Als Irene von der neuerlichen Revolte erfuhr, ließ sie alle Überlebenden des Massakers vom St. Eugenios Kloster, die sich noch als Gefangene in der Stadt befanden, hinrichten. Letztlich konnte auch diese Maßnahme Irenes Niedergang nicht mehr aufhalten. Ihre Unbeliebtheit unter den Einwohnern Trapezunts war schließlich so enorm, dass sie in dem Augenblick, in dem Anna vor den Stadtmauern erschien, abgesetzt wurde. Bald darauf wurde sie zurück nach Konstantinopel geschickt, wo sich ihre Spuren verlieren.

Ironischerweise erschien kurz nach dem Sturz Irenes eine kleine Flotte von Schiffen vor der Stadt, die Michael, einen Sohn von Johannes II. und Onkel Annas von Konstantinopel, nach Trapezunt brachte. Michael war vom Halbbruder Irenes, Johannes V. Palaiologos, dem neuen Kaiser von Byzanz, zum Ehemann Irenes bestimmt worden. Stattdessen sah er sich nun seiner Nichte Anna gegenüber, mit der es sogleich zu weiteren Streitigkeiten um den Thron kam.



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