Isabella von Lothringen

Isabella von Lothringen

Isabella (* um 1400; † 28. Februar 1453 in Angers) war Herzogin von Lothringen von 1431 bis 1453. Sie war die Tochter von Herzog Karl II. und Margarete von der Pfalz.

Anfang der 1410er Jahre wurde deutlich, dass Isabella das Herzogtum Lothringen erben würde. 1413 wurde der Plan aufgebracht, sie mit Herzog Ludwig von Bayern-Ingolstadt, dem Bruder der französischen Königin Isabeau zu verheiraten, der im Oktober 1413 konkretisiert wurde, dann aber nicht weiter verfolgt wurde.

Einige Jahre später ging Kardinal Ludwig von Bar daran, die Erbfolge im Herzogtum Bar aktiv zu steuern, als klar war, dass – nachdem sein Vater, Herzog Robert I, die Nachkommen seines ältesten Sohne von der Erbfolge ausgeschlossen hatte – nach dem Tod seines Bruders Herzog Eduard III. in der Schlacht von Azincourt und seiner eigenen Nachfolge als Kleriker im Herzogtum Bar keine unproblematische Nachfolge eintreten würde. Im Jahr 1419 vermittelte er einen Ehevertrag zwischen René von Anjou, seinem Großneffen als Enkel seiner Schwester Jolande von Bar, und Isabella, der den Nebeneffekt hatte, dass Bar und Lothringen vereinigt und die jahrhundertealten Differenzen zwischen den Herzogtümern beendet würden. Am 13. August 1419 verzichtete Ludwig im Vertrag von Saint-Mihiel auf sein Herzogtum zugunsten Renés. Am 24. Oktober 1420 heirateten dann René, jetzt Herzog von Bar, und Isabella in der Kathedrale von Nancy.

Ihre Kinder waren:

Mit dem Tod Karls II. am 25. Januar 1431 wurde Isabella Herzogin von Lothringen, René Herzog von Lothringen aus dem Recht seiner Frau. Diese Nachfolgeregelung war von Graf Anton von Vaudémont, dem Neffen Karls II. und nächsten männlichen Verwandten, bereits zu Karls Lebzeiten angefochten worden, weswegen Karl ihn 1425 enterbt hatte. Karls Angriffe auf Antoines Besitz liefen jedoch in Leere, da Antoine sich mit Philipp dem Guten, Herzog von Burgund, einen mächtigen Verbündeten gesucht hatte. Nach dem Eintreten des Erbfalls nahm Antoine den Kampf um das Herzogtum wieder auf, und am 2. Juli 1431 gelang es ihm in der Schlacht von Bulgnéville, René gefangen zu nehmen.

Renés Gefangenschaft dauerte – mit Unterbrechungen – bis 1437, bis die Bemühungen des Kaisers Sigismund und Philipps des Guten das Problem der Nachfolge in Lothringen nach und nach lösten, unter anderem dadurch, dass Isabellas Sohn Johann Marie de Bourbon, Tochter von Herzog Karl I. und Nichte Philipps, heiratete, Antoines Sohn Friedrich von Vaudémont Isabellas Tochter Yolande zu Frau bekam. Aufgrund des geringen Alters Johanns und Yolandes fanden die Hochzeiten erst 1444 bzw. 1445 statt.

Im Februar 1435 erbte René das Königreich Neapel. Da René noch in Gefangenschaft war, machte sich Isabella an seiner Stelle auf den Weg, unterstützt von Filippo Maria Visconti, Herzog von Mailand, und einer genuesischen Flotte, das Erbe anzutreten, wobei klar war, dass sie sich dabei gegen Alfons V. von Aragón durchsetzen musste, der aufgrund einer früheren (von Johanna wieder gelösten) Adoption ebenfalls Ansprüche auf die Krone Neapels erhob. Alfons unterlag am 5. August 1435 in der Seeschlacht von Ponza den Genuesern, so dass Isabella am 18. Oktober in Neapel einziehen konnte. René selbst konnte erst am 19. Mai 1438 nach Neapel kommen. Viscontis Seitenwechsel sowie wachsender militärischer und politischer Druck seitens Aragons führten dann dazu, dass René Ende 1442 Alfons V. das Königreich überlassen musste.

Isabella starb am 28. Februar 1453 und wurde in der Kathedrale von Angers bestattet. Ihr Nachfolger im Herzogtum Lothringen – aus dem René sich nun zurückzog – wurde nun ihr Sohn Johann II.

Literatur

  • Henry Bogdan: La Lorraine des Ducs, sept siècles d’histoire. 2005
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Band I.2 (1999) Tafel 205

Weblink

http://www.mittelalter-genealogie.de/valois/linie_anjou/isabella_herzogin_von_lothringen_1453.html

Siehe auch



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