Islamischer Jihad

Islamischer Jihad
Das Logo des Islamischen Dschihad zeigt die Umrisse Palästinas vor dem Felsendom.

Der Islamische Dschihad in Palästina (arabischحركة الجهاد الإسلامي‎ Harakat al-dschihād al-islāmī) ist eine islamistische militante Untergrundorganisation mit Sitz in Damaskus (Syrien).[1] Die vollständige Eigenbezeichnung lautet „Bewegung des islamischen Dschihad in Palästina“ (‏حركة الجهاد الإسلامي في فلسطين‎), sie wird in den Medien auch als Gruppe „Heiliger islamischer Krieg“ bezeichnet.

Er war eine der frühesten sunnitischen islamistischen militanten Untergrundorganisationen im Nahen Osten. Erstmals in Erscheinung trat die Gruppe im April 1983 mit dem Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut, in der auch die CIA-Zentrale für den ganzen Nahen Osten untergebracht war.

Verschiedene Gruppen in anderen arabischen Staaten trugen ebenfalls den Namen Islamischer Dschihad, namentlich der Ägyptische Islamische Dschihad oder Al-Dschihad, die unter Ayman al-Zawahiri in Al Qaida aufging.

Im Westen wird mit „Islamischer Dschihad“ aber in aller Regel die palästinensische Gruppe gemeint, weil diese aufgrund des Medieninteresses für den Nahostkonflikt besonders hervorsticht.

Die Organisation ist ideologisch der Hamas nicht unähnlich, hat aber stärkere Kontakte in den Iran und ist weniger in der Bevölkerung Palästinas verankert. Der Islamische Dschihad wirbt Jugendliche für ihre Selbstmordattentate. So wurde beispielsweise am 29. März 2004 der 16-jährige Tamer Havira in Rifidia (einem Vorort von Nablus) von israelischen Sicherheitseinheiten festgenommen, als er dabei war einen Selbstmordanschlag auszuführen.

Wie die Führer der Hamas, so sind auch die Führer des Islamischen Dschihads gelegentlich Ziele gezielter Tötungen des Staates Israel.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Der palästinensische Islamische Dschihad entwickelte sich Ende der 70er Jahre aus ehemaligen Palästinensischen Mitgliedern der ägyptischen Muslimbruderschaft, die bis dahin als Ableger der Muslimbrüder im Gazastreifen tätig waren. Im Zuge der islamischen Revolution 1979 im Iran und der daraus resultierenden neu entstandenen islamischen revolutionären Ideologie Ayatollah Khomeinis, regten führende Mitglieder der Palästinensischen Muslimbrüder im Gazastreifen und Ägypten an, sich ideologisch von der Ägyptischen Muslimbrüderschaft abzuspalten und der revolutionären Ideologie Irans zu folgen. Unterstützt wurde dieser Prozess ebenfalls durch die Bemühungen der iranischen Hezbollah im Rahmen des vom Iran betriebenen Revolutionsexports in den 80er Jahren im Nahen Osten, was letztlich zur Gründung des Islamischen Dschihad 1981 in Palästina und der Hisbollah 1982 im Libanon führte.

Gründung

Offiziell trat die heutige palästinensische Organisation, die allgemein als Islamischer Dschihad bezeichnet wird, zum ersten Mal 1981 in der gegenwärtigen Form in Erscheinung. Gegründet wurde die Untergrundorganisation ursprünglich im Gazastreifen von drei ortsansässigen islamischen Aktivisten: Fadi Abdel Aziz Shaqiqi, ein Arzt aus Rafah, Sheikh Abdel Aziz Awda, ein Prediger aus dem Flüchtlingslager Jabaliyya und Abdallah Muhammad Ramadan Shalah aus Sajahiyya.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. MIPT über Islamischer Dschihad

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