James Earl Chaney

James Earl Chaney
James Earl Chaney

James Earl Chaney (* 30. Mai 1943 in Meridian (Mississippi); † 21. Juni 1964) war ein amerikanischer Bürgerrechtler afroamerikanischer Abstammung, der 1964 ermordet wurde.

Im Sommer 1964 nahm Chaney an der „Freedom Summer“-Kampagne teil, die das Ziel hatte, schwarze Amerikaner in Mississippi als Wähler zu registrieren, was zu dieser Zeit durch rassistische lokale Behörden in den Südstaaten massiv behindert wurde.

Am Morgen des 21. Juni 1964 brach Chaney mit den Aktivisten Andrew Goodman und Michael Schwerner auf, um zu einer Kirche zu fahren, die aus rassistischen Motiven niedergebrannt worden war. Anhänger des Ku-Klux-Klans stoppten sie auf dem Weg dorthin und erschossen zunächst Schwerner, dann Goodman und zuletzt Chaney. Ihre Leichen wurden in einem Erdwall vergraben.

FBI-Agenten gelang es, den Fall aufzuklären, jedoch wurden die Täter nicht wegen Mordes angeklagt und bekamen daher nur milde Freiheitsstrafen. Der Film Mississippi Burning von 1988 basiert auf diesem Fall.

Einer der Täter (Edgar Ray Killen) wurde zunächst 1967 freigesprochen, am 21. Juni 2005 aber erneut vor Gericht gestellt und verurteilt. Seine dennoch erfolgte Freisetzung, er hatte sich mit einem Rollstuhl versehen, wurde erst durch ein Urteil des höchsten Gerichts in Mississippi von 2007 beendet.

Der Fall wurde vom amerikanischen Folk-Sänger Tom Paxton in dem Lied Goodman, Schwerner and Chaney verarbeitet. Sigmar Schollaks Jugendroman "Getötete Angst" von 1973 handelt von den drei Ermordeten und der wochenlangen Suche des FBI nach ihnen. Es enthält viele Fotos des Freedom Summers, bezogen auf die drei und ihre Familien, und der Mörder. Den Schutzumschlag von Kuno Lomas ziert das Fahndungsplakat des FBI nach den drei Opfern, unterzeichnet von Edgar Hoover persönlich. Die Bundesbehörden wollten den Mord zum Hebel nehmen, um die verfassungsmäßige Gleichberechtigung Schwarzer im Süden gegen die Landesregierung voranzubringen.

Roman

Sigmar Schollak: Getötete Angst. Kinderbuchverlag, Berlin (DDR) 1. & 2. Aufl. 1973, 3. Aufl. 1976

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