Jazz Portraits – Mingus In Wonderland

Jazz Portraits – Mingus In Wonderland
Charles Mingus – Jazz Portraits – Mingus In Wonderland
Veröffentlichung

1959

Label

United Artists / Blue Note Records

Format(e)

LP, CD

Genre(s)

Jazz

Anzahl der Titel

4

Laufzeit

44:13

Besetzung
Produktion

Nat Hentoff

Studio(s)

New York City (Live-Aufnahme)

Chronik
A Modern Jazz Symposium of Music And Poetry
(1957)
Jazz Portraits – Mingus In Wonderland Blues and Roots
(1959)

Jazz Portraits – Mingus In Wonderland ist ein Jazzalbum von Charles Mingus, das am 16. Januar 1959 live in der New Yorker Nonagon Gallery aufgenommen und zuerst von United Artists veröffentlicht wurde.

Inhaltsverzeichnis

Die Platte

Nat Hentoff, langjähriger Förderer von Charles Mingus, produzierte die Platte für United Artists, für die er die LP-Reihe The Nonagon Series produzierte (daher auch der ursprüngliche Titel ›Jazz Portraits‹), in der er auch Portraits des Modern Jazz Quartets, von Cecil Taylor, Tony Scott, Mal Waldron und anderen produzierte.

Auf dem Konzert im Januar 1959 stellte Charles Mingus nach mehr als einem Jahr ohne eigenständige Schallplattenaufnahmen[1] sein neues Quintett mit dem Tenorsaxophonisten Booker Ervin und dem Altsaxophonisten John Handy vor. Der reguläre Pianist der Band, Horace Parlan, war an dem Abend wegen eines Notfalls außerhalb der Stadt. Für ihn sprang der Pianist Richard Wyands ein, der schön öfters an Mingus-Projekten mitgewirkt hatte. Die Platte, die kurz vor dem Album Blues & Roots eingespielt wurde, enthält vier längere Stücke.

Die Musik

Nostalgia In Times Square, mit dem der Konzertmitschnitt beginnt, schrieb Mingus als Teil des Soundtracks von Shadows, des ersten Film des Regisseurs John Cassavetes. Der Komponist verstand das Stück als Skizze des Nachtlebens am New Yorker Times Square.

Zu Vernon Dukes Komposition I Can’t Get Started[2] meinte Mingus: „Ich mag den Song und kann ihn immer spielen, weil er zu mir gehört. Ich spiele ihn immer auf andere Weise, und dieses Mal, denke ich, ist es das Beste, was ich daraus machen kann“[3]

In No Private Income Blues kommt es zu virtuosen Improvisationen der beide Saxophonisten Booker Ervin und John Handy.

Alice’s Wonderland (Untertitel Diane) stammt auch aus dem Shadows-Filmmusik-Projekt, wurde aber nicht für den Soundtrack des Films verwendet. Mingus schrieb es für eine Liebesszene in dem Film; er meint, es sei „das Netteste, was ich je geschrieben habe“[4] Es ist das Portrait eines jungen Mädchens, das ihr Glück in der großen, rauhen Welt machen will.

Die Stücke

  1. Nostalgia in Times Square (12:18)
  2. I Can’t Get Started (Duke/Gershwin) (10:08)
  3. No Private Income Blues (12:51)
  4. Alice’s Wonderland (8:54)

Alle Stücke außer [3] wurden komponiert von Charles Mingus.

Editionsgeschichte

Zunächst erschien die Platte unter dem Titel Jazz Portraits auf United Artists (UAS 5063), 1962 als Mingus in Wonderland (UAJS 15005) und ca. 1966 als Wonderland (UAS 5637). Als CD wurden die Aufnahmen auf Blue Note Records unter dem Namen Jazz Portraits – Mingus In Wonderland" (CDP 27325) herausgegeben.

Die auf dem Konzert ebenfalls gespielten Stücke Take The "A" Train, Jelly Roll Jellies, Billie´s Bounce und Wednesday Night Prayer Meeting wurden bislang nicht veröffentlicht.

Literatur

  • Nat Hentoff – Liner Notes zu Jazz Portraits
  • Horst Weber, Gerd Filtgen: Charles Mingus. Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten. Oreos, Gauting-Buchendorf, o.J., ISBN 3-923657-05-6

Weblinks

Einzelhinweise

  1. Mingus hatte 1958 an dem Soundtrack zu John-Cassavetes-Film Shadows und einem Literatur & Poesie-Projekt mit dem Dichter Langston Hughes mitgewirkt, war aber auch mit Billie Holiday und Mal Waldron auf Tour; Quelle: Weber/Filtgen sowie http://www.jazzdisco.org/mingus/cat/a/#580700
  2. Der Text des Songs, den Mingus immer instrumental interpretierte, stammte von Ira Gershwin
  3. Nat Hentoff: Liner Notes zu Jazz Portraits
  4. zit. nach Nat Hentoffs Liner Notes zum Album

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