Jeremy Clarkson

Jeremy Clarkson
Jeremy Clarkson

Jeremy Charles Robert Clarkson (* 11. April 1960 in Doncaster, England) ist ein britischer Moderator, Autor und Journalist.

Bekannt wurde er 1989 durch das Automagazin Top Gear, in dem er bis 1999 Hauptmoderator war. Nach einer Pause kehrte er 2002 wieder zurück zu Top Gear, das nur noch von drei Moderatoren präsentiert wurde – Richard Hammond, Jason Dawe (bis 2003) und James May (ab 2003). Die Sendung gewann 2005 den internationalen Emmy für die beste Unterhaltungssendung. Clarkson schreibt wöchentlich Kolumnen für britische Zeitungen wie The Sunday Times oder The Sun. Er ist seit 1993 mit seiner Agentin Frances Catherine Cain verheiratet und hat mit ihr drei Kinder.

Kontroversen

Im Oktober 1998 beschwerte sich die Firma Hyundai bei der BBC über Äußerungen bei der Birmingham Motor Show, die sie als „engstirnig und rassistisch“ empfand. Sie bezog sich damit auf die Äußerung, die Hyundai-Mitarbeiter hätten „einen Hund gegessen“. Angeblich bezeichnete er die Mitarbeiter am BMW-Stand als „Nazis“ und die Autos als „Nazi-Stabsfahrzeuge“. Clarkson löste auch Zuschauerproteste durch einen von ihm ausgeführten Hitlergruß[1] aus. Im Dezember stellte die BBC fest, Äußerungen Clarksons in seiner Sendung Top Gear hätten Homosexuellen gegenüber verletzend sein können und deshalb nicht gesendet werden dürfen. Während Dreharbeiten im Februar 2004 rammte Clarkson eine 30 Jahre alte Rosskastanie in einen Toyota Hilux, um zu beweisen, wie stabil dieser sei. Dies führte zu einer Schadenersatzzahlung der BBC an die lokale Gemeinde, die bis zur Ausstrahlung der Sendung Top Gear von einem Akt von Vandalismus Ortsansässiger ausgegangen war.

Clarkson polarisiert und provoziert durch seine politisch unkorrekten Äußerungen und satirisch-ironischen Seitenhiebe. Durch sein kompromissloses Bekenntnis zum Auto und zum Spaß am Autofahren zieht er auch immer wieder den Zorn von Umweltschützern auf sich. Ferner greift er oft und gerne die Verkehrspolitik der britischen Regierung an. Diese Haltungen haben Clarkson nicht nur unter britischen Autofreunden zu einer Kultfigur gemacht. Die Sendung Top Gear wird weltweit ausgestrahlt und erzielt dabei hohe Einschaltquoten. Seine Verbalattacken treffen häufig US-Amerikaner, aber auch Deutsche, Franzosen, Schweizer und nicht zuletzt seine britischen Landsleute.

Die BBC hat sich trotz mancher empörter Reaktionen von Zuschauern wiederholt demonstrativ hinter Clarkson und sein Team gestellt. „Provokative Äußerungen“ von Jeremy Clarkson und seinen beiden Co-Moderatoren James May und Richard Hammond dürften nicht ernst genommen werden und machten einen entscheidenden Reiz der Show aus. Sarkasmus sei Teil des Konzeptes, und die Zuschauer sollten das mittlerweile wissen. Ferner sei es bekannt, dass Clarkson oft zu sehr stark übertriebenen Stereotypen greife, um seine Ansichten zu untermauern oder zu verteidigen. Selbstverständlich würde die BBC einschreiten, wenn es den Anschein hätte, die provokativen Äußerungen seien ernst gemeint.[1]

Anfang 2008 mokierte er sich in einer Zeitungskolumne darüber, dass die Entrüstung über den Verlust von 25 Millionen Datensätzen über Kindergeldempfänger auf dem Postweg in Großbritannien nur „viel Wirbel um nichts“ sei. Um die Harmlosigkeit der verschwundenen Informationen zu beweisen, veröffentlichte er seine Bankverbindung, in der Annahme, man könne ihm nun lediglich Geld überweisen. Tage später wurden ihm jedoch 500 Pfund abgebucht und an eine Diabetiker-Hilfsorganisation überwiesen. Er zog daraufhin seine Äußerungen öffentlich zurück und schloss sich der Gegenseite an: „I was wrong and I have been punished [...] Contrary to what I said at the time, we must go after the idiots who lost the discs“ (Ich habe mich geirrt und ich wurde bestraft [...] Entgegen dem, was ich vorher gesagt habe, müssen wir nun die Idioten ausfindig machen, die die CDs verloren haben). Seine Bank habe ihm mitgeteilt, dass sie den Täter wegen des Datenschutzes (Data Protection Act) nicht ausfindig machen könne und auch nicht verhindern könne, dass dies wieder geschehe.[2]

Weitere Aktivitäten

Clarkson hat unter seinem Namen auch diverse DVDs veröffentlicht. Unter dem Titel „The Good, the Bad and the Ugly“ geht er dabei beispielsweise mit gewohnt satirisch-ironischer Art der Frage nach, ob in den USA überhaupt ein gutes Auto produziert werde.

2007 waren Clarkson und sein Kollege James May im Rahmen eines Top Gear: Polar Specials die ersten Menschen, die den in der Polar Challenge festgelegten nördlichen Magnetpol mit einem Auto erreichten.

Außerdem fuhren die Moderatoren von Top Gear (inkl. „The Stig“) 2007 in Silverstone beim 24-Stunden-Rennen mit. Sie nahmen hier unter den regulären Rennbedingungen mit einem BMW 330d teil.

Quellen

  1. a b BBC backs ‚provocative‘ Top Gear BBC News, 2. August 2006.
  2. BBC News: Clarkson stung after bank prank vom 7. Januar 2008

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